UGREENs neue AI-NAS-Boliden mit Intel Core Ultra & lokaler KI: Synology endgültig überholt?
UGREEN, bekannt für Lade-Zubehör und seit Kurzem auch im NAS-Markt mit der DXP-Serie unterwegs, legt nach und präsentiert mit den neuen NASync iDX6011 und iDX6011 Pro zwei echte Schwergewichte. Die setzen auf aktuelle Intel Core Ultra Prozessoren und – wie der Name schon andeutet – auf lokale KI-Funktionen. Ganz neu ist die Katze zwar nicht aus dem Sack, Prototypen geisterten ja schon auf der IFA 2024 herum, aber jetzt gibt’s mehr Details – reicht das aber, um Synology vom Thron zu stoßen?
Inhalt
Hardware-Feuerwerk: Intel Core Ultra 7 & bis zu 196TB
UGREEN kleckert hier nicht, sondern klotzt, besonders bei der Pro-Variante des iDX6011. Die wird von einem Intel Core Ultra 7 255H mit 16 Kernen, 16 Threads und bis zu 5,1 GHz Takt angetrieben. Stolze 96 TOPS KI-Rechenleistung soll der Chip liefern – das ist mehr als das 2,8-fache des kleineren Bruders. Das Basismodell, das NASync iDX6011, setzt auf den ebenfalls potenten Intel Core Ultra 5 125H mit 14 Kernen, 18 Threads, bis zu 4,5 GHz und 34 TOPS. Das ist schon mal eine Ansage, die selbst anspruchsvolle Nutzer und kleine Unternehmen aufhorchen lässt.
Beide Modelle bieten Platz für sechs SATA-Festplatten und zwei M.2 NVMe SSDs für Caching oder schnellen Speicher. Damit sind theoretisch bis zu 196 TB Speicherkapazität möglich (30TB pro HDD-Slot plus 2x 8TB M.2 – Festplatten/SSDs natürlich wie üblich nicht im Lieferumfang). Beim Arbeitsspeicher ist das Pro-Modell mit festen 64 GB LPDDR5x ausgestattet, während man bei der Basisversion zwischen 32 GB und 64 GB wählen kann.
Anschlüsse? Gibt’s reichlich!
Auch bei der Konnektivität lässt sich UGREEN nicht lumpen: Zwei 10-Gigabit-Ethernet-Ports sind Standard, was für sehr schnelle Datenübertragungen im Netzwerk sorgt (vorausgesetzt natürlich, ihr habt die entsprechende Hardware dafür auch Zuhause). Dazu kommen zwei Thunderbolt 4-Anschlüsse (40 Gbit/s) für direkte Verbindungen zu externen Geräten oder als DAS (Direct Attached Storage). Ein HDMI-Ausgang mit 8K-Unterstützung ist ebenfalls an Bord, genauso wie USB 3.2, USB 2.0, ein SD-Kartenleser (4.0) und ein PCIe x8 Erweiterungsslot. Das Pro-Modell legt noch einen OCuLink-Port (für schnelle externe Speichererweiterungen) und ein 3-Zoll-Display an der Front drauf.
Lokale KI: Die smarte Bildverwaltung & der Plausch mit dem NAS
Das „AI“ im Namen kommt nicht von ungefähr. UGREEN integriert lokal laufende KI-Funktionen für die Bildverwaltung. Die Software soll Fotos automatisch nach Objekten, Personen und sogar Text klassifizieren können – alles ohne Cloud-Anbindung, was dem Datenschutz zugutekommt. Duplikate sollen erkannt und eine intelligente Suche im Bildarchiv ermöglicht werden. Und ja, einen AI-Chatbot gibt es anscheinend auch, der euch Fragen zu den Inhalten auf eurem NAS beantworten kann. Das erinnert stark an den Ansatz von Zettlabs AI NAS.
Design & Betriebssystem: Solide Basis
Das Gehäuse der neuen NAS-Einheiten besteht aus Aluminium und verfügt über einen magnetischen Staubfilter. Ein Hydrauliklüfter soll für einen leisen Betrieb zwischen 29 und 34 Dezibel sorgen. Als Betriebssystem kommt weiterhin UGOS Pro zum Einsatz, das verschiedene RAID-Level und Docker-Container unterstützt. Angesichts der potenten Intel-Hardware bleibt es spannend, ob die Community Wege finden wird, auch andere Systeme auf den Geräten zum Laufen zu bringen, auch wenn der Fokus von UGREEN klar auf UGOS Pro liegen wird.
Der Haken: Geduld und ein gut gefüllter Geldbeutel sind gefragt
Jetzt kommt der Dämpfer: Obwohl UGREEN die neuen AI-NAS-Geräte schon länger anteasert und nun auch US-Vorbesteller-Preise zwischen (umgerechnet) 1.000 und 1.600 Euro bei Anzahlung von 30 USD kursieren, ist der offizielle Start erst für September 2025 geplant, mit einer Auslieferung im November 2025. Das ist also noch eine ganze Weile hin. Ob und zu welchen Preisen die Geräte dann nach Deutschland kommen, ist ebenfalls noch unklar. UGREEN gewährt aber immerhin drei Jahre Garantie.
Einschätzung: Potente KI-Maschinen mit langem Vorlauf
Keine Frage, rein von der Hardware her sind das UGREEN NASync iDX6011 und besonders das Pro-Modell echte Ansagen. Die Intel Core Ultra Prozessoren versprechen eine enorme Leistung, die nicht nur für klassische NAS-Aufgaben, sondern eben auch für lokale KI-Anwendungen und anspruchsvolles Multitasking locker ausreichen sollte. Die Anschlussvielfalt mit Dual 10GbE und Thunderbolt 4 ist ebenfalls top. Die lokalen KI-Funktionen für die Bildverwaltung und (vielleicht auch) der AI-Chat könnten einen echten Mehrwert bieten, wenn sie gut umgesetzt sind und ohne Cloud-Zwang funktionieren.
Der lange Vorlauf bis zur Verfügbarkeit ist natürlich schade, gibt der Konkurrenz aber auch Zeit, eigene KI-Lösungen zu verfeinern oder neue Hardware zu präsentieren. Und der Preis, auch wenn noch nicht final für Deutschland bekannt, wird sich vermutlich im oberen Segment bewegen. Ob UGREEN mit seinem noch jungen UGOS Pro Betriebssystem dann mit der Software-Reife und dem App-Ökosystem von Synology oder QNAP mithalten kann, bleibt weiterhin fraglich. Überholt hat man Branchenprimus Synology damit jedenfalls noch nicht. Aber als reine Hardware-Plattform für anspruchsvolle Nutzer und KI-Experimente ist das Ganze schon beeindruckend – oder was meint ihr dazu? Habt ihr schon Erfahrungen mit UGREEN NAS-Systemen gemacht? Oder seid ihr „Team Synology“ oder „QNAP“?
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