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Xiaomis erster SLA-3D-Drucker soll vor allem Einsteiger ansprechen

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Xiaomi bringt einen 3D-Drucker auf den Markt, genauer genommen einen SLA-Drucker, der mit Resin/Kunstharz druckt. Das Modell ist in China erschienen und wird bereits auf einigen Shopseiten gelistet. Wir haben alle Informationen zusammengetragen.

Xiaomi 3D Drucker 1

Modell:Mijia 3D-Drucker (MJL639SM)
Geschwindigkeit:k.A.
Druckverfahren:LCD-SLA
Druckraum:97,344 x 129,792 x 160 mm
Schichthöhe:k.A.
Auflösung (Display)k.A.
Größe (Drucker)290 x 270 x 460 mm
Gewicht (Drucker)8,5 kg
ErscheinungsdatumAugust 2023

Xiaomi erster 3D-Drucker

Ursprünglich waren Informationen zum Drucker geleakt worden, nachdem er frühzeitig auf der chinesischen Webseite veröffentlicht wurde, nach kurzer Zeit aber wieder verschwand. Knapp zwei Wochen tauchte der Drucker dann aber wieder auf und ist seitdem auch durchgehend auf Xiaomiyoupin zu finden.

Es sind nach wie vor nicht alle Details bekannt, die Webseite bleibt sehr vage in der Beschreibung des Druckers. Dennoch kann man bereits ein gutes Bild von dem bekommen, was Xiaomi hier anstrebt. Zunächst handelt es sich um einen Drucker mit Kustharz/Resin, nicht mit Filamentrollen. Außerdem sind bereits im Drucker UV-Lampen verbaut, um die fertigen Druckobjekte anschließend aushärten zu können. Nur zum Reinigen direkt nach dem Druck braucht es noch einen extra Behälter (Reinigung und Aushärtung sind essenzielle Schritte beim Resin-Druck).

Xiaomi Resin LCD 3D Drucker 4

Auf den Bildern ist ein sehr minimalistisches Design zu erkennen, das wir genau so auch von Xiaomi erwarten würde. Weiß und Orange sind die typischen Xiaomi-Farben, hinzu kommt ein Mijia-Logo überhalb der Druckplatte. Interessanterweise ist kein Display am Drucker zu erkennen. Die Bedienung erfolgt vollständig per App, was ehrlich gesagt zu Xiaomi passt. Der Drucker verfügt dazu natürlich über WiFi.

Es ist nicht ganz klar, ob mit App die Mi Home App gemeint ist, die dafür um einige Drucker-Features erweitert wird, oder eine eigene, neue App. Es soll in der App aber eine Bibliothek an Druckdateien geben, in der man eigene Dateien hochladen und teilen kann. Es ist auch von der Möglichkeit die Rede, das eigene Gesicht zu scannen und ein 3D-Abbild seiner selbst auszudrucken.

Xiaomi Resin LCD 3D Drucker 1

Ebenfalls typisch für Xiaomi ist, dass der Drucker auch von Anfängern bedient werden können soll, was Xiaomi ausdrücklich betont. Man möchte wohl eine möglichst große Masse an potenziellen Kunden ansprechen und will es hier einfach halten. Man spricht von einer Erfolgsquote von bis zu 95%, was ehrlich gesagt nach einem etwas willkürlichen Wert klingt.

Neben der App ist das Slicing-Programm die wichtigste Software für den Drucker. Xiaomi scheint auch hier ein eigenes Programm entwickelt zu haben, das aber mit der App zusammen funktionieren soll. Die geslicten Modelle wird man vermutlich direkt über die App abrufen und an den Drucker senden können.

Xiaomi Resin LCD 3D Drucker 2

Kein manuelles Nachfüllen mehr?

Die vielleicht spannendste Funktion ist die automatische Zuführung und Rückführung von Resin in die Wanne. Dafür ist ein Tank mit Resin im Boden des Druckers über einen Schlauch mit der Wanne verbunden. Ich bin sehr gespannt, das mal live zu sehen, denn es würde theoretisch den größten Kritikpunkt angehen, den es bei Resin-Druckern gibt. Die Handhabung des Kunstharzes ist umständlich, zeitaufwändig und potentiell gefährlich; alles, was das vereinfach, ist also sehr gerne gesehen.

Xiaomi Resin LCD 3D Drucker 3

Knappe Infos, aber günstiger Preis

Interessanterweise gibt es keine Angaben zu den üblichen Nennwerten eines Resin-Druckers. Druckgeschwindigkeit, minimale Layer-Höhe, Display-Auflösung – zu allem gibt es keine Angabe auf der Crowdfunding-Seite. Meine Vermutung ist, dass Xiaomi hier bewusst darauf verzichtet, da die Werte a) vermutlich nicht überragend gut sind und b) man der Meinung ist, dass Einsteiger damit ohnehin nichts anzufangen wissen und eher durch die versprochenen QOL-Funktionen überzeugt werden. Zur bessere Einschätzung des Druckers wären die Angaben aber natürlich wichtig.

Der Drucker ist in China während der Crowdfunding-Phase zu einem Preis von 1699 RMB erhältlich, das sind umgerechnet etwa 220€. Der finale Preis wird bei umgerechnet 250€ liegen. Ob es zu einem internationalen Release kommt und zu welchem Preis wir den Druckern dann kaufen könnten, ist noch überhaupt nicht abzusehen. Denkbar ist, dass er zunächst nur als Import erhältlich sein wird. Geekbuying hat den Drucker bereits gelistet, aber noch nicht auf Lager; bei AliExpress konnte ich ihn noch nicht finden (Stand 22. August).

Einschätzung

„Spannend“ ist wohl der richtige Begriff, wenn man positiv auf die Ankündigung schauen möchte. Ein Drucker, der einfach zu bedienen ist und potentiell mehr Menschen an das Hobby 3D-Druck heranführt, ist sicher zu begrüßen. Wenn die automatische Zuführung und Entnahme des Resins wirklich so funktioniert, ist das schon eine kleine Revolution.

Ist man etwas kritischer in der Bewertung, dann kann man sich schon Fragen, warum wichtige Eckdaten des Druckers noch nicht bekannt gegeben wurden. Der Druckraum bzw. die Fläche der Druckplatte ist vergleichsweise klein.

Wenn ihr euch für 3D-Druck interessiert, solltet ihr in unserer Themenwelt 3D-Drucker vorbeischauen. Dort gibt es neben Infos zum Drucken mit Resin auch viele Artikel und Testberichte zu FDM-Druckern.

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Jens

Aktuell interessiert mich vor allem das Thema E-Mobilität; die neuen E-Scooter erwarte ich mit Vorfreude. Als leidenschaftlicher Zocker freue ich mich auch über alle Gadgets mit Gaming-Bezug.

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Kommentare (5)

  • Profilbild von Mic_Hazelburn
    # 05.08.23 um 23:30

    Mic_Hazelburn

    Ich kann noch bisschen was dazu beitragen:

    Der Drucker wird über die Xiaomi Crowdfunding Plattform Youpin vertrieben, ist dort aber irgendwie noch nicht gelistet, trotz das er seit dem 2. August eigentlich über diese Plattform bestellbar sein soll. Zumindest führt mein Link und meine Suche auf der Platform ins Leere.

    Jedenfalls ließt man die Druckmaße von 97,34×129,79x160mm heraus. Verfügt dazu über ein LCD (ohne Angabe der Auflösung), die Steuerung läuft per App/Wi-Fi, es gibt eine Datenbank mit Modellen und es soll eine Patrone geben, mit der der Drucker selber sich das Resin zuführen kann. Ob hier jedes Resin benutzt werden kann, wird leider nirgends erwähnt. Und gerade bei dem Wort "Patrone" schrillen bei mir die Alarmglocken zum Thema "läuft nur mit unseren Patronen". Des weiteren soll eine KI dafür sorgen, dass der Druck besser vonstatten geht.

    Ich sehe aber persönlich aktuell keinen nennenswerten Punkt, warum dieser Drucker der Konkurrenz von Elegoo, Anycubic, Phrozen und co gefährlich werden sollte. Die Features sind jetzt nicht so weltbewegend, dass ich hier einfach zugreifen würde.
    Gerade der Elegoo Mars 3 4K kostet aktuell um die 165€, hat einen größeren Bauraum und nimmt nicht mehr Platz weg, wie die Xiaomi Variante.
    Ich verstehe noch nicht ganz, warum sich auf dem Markt wieder jemand einmischen möchte. Die Konkurrenz ist bereits viel weiter und wie schon gesagt, würden mich die Features nicht wirklich davon abhalten, auf ein Gerät von Elegoo und co zu setzen.

    Gerade auch der Punkt "Einsteiger" ist immer mit Vorsicht zu genießen. Es gehört leider mehr dazu, gerade bei einem Resin Drucker. Das Zeug ist nicht ohne, die Reinigung ebenfalls und den Platz den man für alles einplanen muss, wird gerne mal unterschätzt. Das Xiaomis Gerät bereits die UV Bestrahlung inne hat, ist zwar ein Nice2have, aber gewaschen werden muss der Druck doch noch wo anders.

    • Profilbild von Tiberius
      # 06.08.23 um 11:47

      Tiberius

      Ich schließe mich dem an. Es gibt zwar immer mehr Resins die mit Wasser auswaschen sind aber es ist halt doch etwas anderes als ein Filmamentdrucker. Ich habe inzwischen 3 SLA Drucker. Mit dem ersten war ich nicht zufrieden damr jetzt in kürzester Zeit das Display (zum belichten) 2x kaputt ging. Die anderen beiden arbeiten wunderbar. Der erste hatte auch kein Display für Restzeit und Druckhöhe. Das habe ich mir selbst gebaut. Also Augen auf bei Geräten die nicht Autark laufen können. Die Mi Geräte arbeiten gerne mit ner Cloud. Hab schon einen unbrauchbsren Gimbal von Mi deswegen.

    • Profilbild von Tiberius
      # 06.08.23 um 11:52

      Tiberius

      Ergänzung:
      Und die Teile die es in den Bibliotheken gibt -> was soll der Bullshit? Wenn man hier einsteigt sollte man zumindest etwas Grundwissen mitbringen sich Modelle selbst zu erstellen (CAD). Da ich das beruflich mache stellt sich für mich diese Hürde nicht. Lieber dann jemand fragen der das Teil "Konstruieren" kann. Vermutlich hat der dann auch den Drucker um das dann in den Händen zu halten. Aber so als Einsteiger so ein Teil eher waghalsig.

    • Profilbild von Jens
      # 08.08.23 um 15:36

      Jens CG-Team

      Danke für die zusätzlichen Infos. Ich sehe das ganz ähnlich und halte diese Drucker alleine wegen der umständlichen Handhabung des Resins nicht für "Einsteigerdrucker für jedermann".

      Am Ende hofft Xiaomi wohl einfach, dass der Name den Unterschied macht. Einbindung in die Mi Home App, vertrautes/minimalistisches Design, die 2-in1-Funktion, das alles klingt ja erst mal nach einem tollen Produkt, wenn man sich vorher noch nicht mit der Thematik auseinandergesetzt hat.

      Bin gespannt, ob die den hier außerhalb Chinas auf den Markt bringen. Aktuell seh ich das noch nicht.

  • Profilbild von Simulant
    # 22.08.23 um 19:47

    Simulant

    Was wäre denn die beste Alternative bis 300€?

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