Zettlab AI NAS: Lokale KI fordert Synology & Ugreen heraus
NAS-Systeme sind praktisch, keine Frage. Aber oft sind die hierzulande etablierten Platzhirsche um Synology & Co entweder „nur“ Speicher oder man ist auf Cloud-Funktionen angewiesen. Ändern will das nun der Newcomer Zettlab mit dem Zettlab AI NAS, das gerade auf Kickstarter gestartet ist. Das Besondere: Eine lokale KI direkt auf dem Gerät soll die Datenverwaltung revolutionieren – ganz ohne Cloud-Abhängigkeit und Abo-Gebühren für die Kern-KI-Funktionen. Überzeugt dieser Ansatz?
- Zettlab AI Nas bei Kickstarter unterstützen
Kickstarter und Indiegogo sind keine Online-Marktplätze, sondern Crowdfunding-Plattformen. Dort können Privatpersonen neue Produkte finanziell unterstützen. Ein Anspruch auf das fertige Produkt besteht jedoch nicht, was die Beteiligung zu einem Risiko macht.
Inhalt
Wer ist Zettlab überhaupt?
Zettlab ist – das muss man klar sagen – ein neuer Akteur im NAS-Geschäft. Anders als etablierte Größen wie Synology oder QNAP, die seit Jahren den Markt dominieren, startet Zettlab direkt mit einem ambitionierten Konzept via Crowdfunding. Man positioniert sich so als Anbieter, der die Limitierungen klassischer NAS-Systeme (fehlende lokale KI) und Cloud-Speicher (Kosten, Datenschutz) überwinden will, indem leistungsstarke Hardware mit intelligenter, lokaler Software kombiniert wird. Damit tritt Zettlab in direkte Konkurrenz zu anderen Hardware-fokussierten Newcomern wie Ugreen.
Zettlab AI NAS: Lokale KI statt Cloud-Zwang als Highlight
Der zentrale Punkt, mit dem das Zettlab AI NAS punkten will, ist die On-Device AI. Alle KI-Berechnungen – von der intelligenten Suche bis zur Dokumentenanalyse – finden direkt auf dem NAS statt. Eure Daten verlassen also nie euer lokales Netzwerk, es sei denn, ihr wollt es explizit (z.B. für Remote-Zugriff). Das ist ein dickes Plus für den Datenschutz und die Privatsphäre. Gleichzeitig bedeutet lokale Verarbeitung auch Unabhängigkeit vom Internet und potenziell schnellere Reaktionszeiten, da keine Daten erst zu externen Servern hoch- und wieder heruntergeladen werden müssen.
Zettlab verspricht, dass diese lokale KI hilft, das Datenchaos zu bändigen. Features wie „Smart Search“ ermöglichen die Suche nach Dateien mittels natürlicher Sprache – also einfach beschreiben, was man sucht, statt exakte Dateinamen zu kennen. „AI Categorization“ soll Dateien automatisch sortieren helfen, ein lokaler AI Chatbot steht auch offline für Fragen zur Verfügung, Dokumente können analysiert und sogar Audio- oder Videoinhalte automatisch transkribiert werden.
Vier Modelle für unterschiedliche Ansprüche
Zettlab geht mit vier Modellen an den Start, die sich klar an unterschiedliche Nutzergruppen richten:
D4 & D6 (Standard): Gedacht für den Heimgebrauch und persönliche Nutzung. Sie bieten 4 bzw. 6 Festplatten-Einschübe (bis zu 100TB/148TB Speicher theoretisch möglich, Festplatten sind aber nie inklusive!), setzen auf einen Intel N100 Prozessor, 8GB DDR5 RAM (aufrüstbar auf 32GB) und Dual 2.5GbE LAN-Ports. Die wichtigsten AI-Features wie Smart Search und AI Categories sind hier an Bord.
D6 Ultra & D8 Ultra: Zielen auf Power-User, Content Creator und kleine Unternehmen ab. Hier stecken 6 bzw. 8 Einschübe drin (bis 152TB/200TB). Der eigentliche Unterschied liegt unter der Haube: Ein deutlich stärkerer Intel Core Ultra 5 125H Prozessor (14 Kerne, 18 Threads, 34 TOPS für KI), 16GB DDR5 RAM (aufrüstbar bis 96GB!), schnellere M.2 Slots (PCIe 4.0 x4), Dual 10GbE LAN-Ports und sogar zwei USB4-Anschlüsse (40Gbps) sowie eine PCIe 4.0 x8 Erweiterungsmöglichkeit (für z.B. Grafikkarten oder weitere Netzwerkkarten). Diese Modelle sollen die volle KI-Leistung inklusive Transkription etc. bieten und auch bei vielen Nutzern nicht in die Knie gehen.
Alle Modelle laufen mit dem hauseigenen ZettOS, das laut Zettlab anfängerfreundlich sein soll. Es handelt sich um ein proprietäres System. Ob auch Alternativen wie TrueNAS oder Unraid installierbar sind, ist fraglich. Die NAS-Modelle bieten diverse RAID-Optionen, UPS-Unterstützung, Docker-Support, einen SD/TF-Kartenleser, einen 4K-HDMI-Ausgang und ein schickes 3,49-Zoll-LCD-Display an der Front.
Vergleich mit Ugreens Modellen
Der Ansatz von Zettlab erinnert besonders an Ugreen. Deren NAS-Debüt (DXP-Serie) hatten wir im Test. Auch Ugreen setzt auf starke Hardware-Spezifikationen zu einem attraktiven Preis (zumindest im Vergleich zu den etablierten Marken) und ein eigenes, noch junges Betriebssystem (UGOS Pro). Nunmehr hat man mit den beiden neuen Ugreen AI-NAS iDX6011 und iDX6011 Pro zwei NAS-Systeme am Start, die ebenfalls auf ein lokal agierendes LLM (Large Language Model) und damit auf eine KI auf dem Gerät selbst setzen.

Genau in diese Kerbe schlagen nun auch Zettlabs neue NAS-Modelle in Form einer tief integrierten, lokalen KI. Während andere Hersteller KI-Funktionen oft nur über Cloud-Dienste oder spezielle (teils Abo-pflichtige) Pakete anbieten, ist sie bei Zettlab Kern des Systems und läuft offline. Das ist der entscheidende Unterschied zu Synology, QNAP oder auch Ugreens DXP-Serie. Zur Wahrheit gehört dabei aber weiterhin: Synology und QNAP haben dafür ein deutlich reiferes Betriebssystem mit einer riesigen Auswahl an Apps und Third-Party-Integrationen. Hier muss ZettOS erst noch beweisen, was es kann und wie gut der Langzeit-Support ist.
Zettlab AI NAS: Spannender KI-Ansatz mit Software- & Kickstarter-Risiko
Hand aufs Herz: Die Idee einer NAS, die meine Daten nicht nur speichert, sondern dank lokaler KI auch intelligent durchsuchbar und verwaltbar macht, klingt extrem verlockend. Gerade der Fokus auf Datenschutz und Unabhängigkeit von der Cloud trifft einen Nerv. Die Hardware-Specs, besonders der Ultra-Modelle, lesen sich beeindruckend – auch, wenn ich mich oft frage, ob die Zielgruppe, die genau so etwas braucht, wirklich groß genug ist.
Der Knackpunkt wird aber, wie so oft bei neuen Systemen und insbesondere Kickstarter-Newcomern, die Software sein. Kann ZettOS wirklich eine intuitive und stabile Erfahrung bieten? Funktionieren die AI-Features im Alltag so reibungslos wie beworben? Wie sieht es mit dem App-Angebot und dem Langzeit-Support aus? Viele Fragen tun sich hier bei mir auf – und bei euch?
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