Comgrow T500: RIESEN-3D-Drucker macht auf Terminator

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Hätte Arnold „Terminator“ Schwarzenegger einen 3D-Drucker, dann wäre es wohl passenderweise der bald erscheinende Comgrow T500. Der ist insbesondere eines: mit 500 x 500 x 500 mm einfach nur riesengroß. Was bietet dieses Monster und wer überhaupt ist Comgrow eigentlich?

Comgrow T500 3D Drucker Aufmacher

  • Comgrow T500 3D-Drucker:

Technisches: gut ausgestattet

Hersteller | ModellComgrow | T500
DrucktechnologieFDM (Direct Drive)
Druckgeschwindigkeitmax. 200 mm/s
Bauraum500 x 500 x 500 mm
Druckbettbeheizbar (bis 80 Grad), flexible magnetische Druckauflage (PC)
max. Düsentemperatur300 Grad (All Metal)
Düsendurchmesser0,4mm (optional 0,6 oder 0,8mm)
Konnektivität4x USB-A (davon 1x USB 3.0), USB-C, WiFi
Features
  • Direct Drive Extruder (6:5:1)
  • Auto-Leveling (49 Punkte, induktiver Sensor)
  • manuell verstellbare Z-Achsenquerstrebe
  • 7 Zoll Touchscreen mit Klipper
  • Linearschienen auf allen Achsen
  • Powerloss-Recovery
  • Filamentsensor
  • 600W-Netzteil
Gesamtmaß | Gewicht817 x 810 x 962 mm| 39 kg

Comgrow: Wer ist das?

Preisfrage: Habt ihr schon einmal bei Amazon einen Creality-Drucker kaufen wollen und euch gewundert, dass zB. statt Creality Ender-3 dort von „Comgrow Ender-3“ die Rede ist? Dann sei euch versichert: Comgrow war lange Zeit Creality-Händler und hatte sich auf das Reseller-Geschäft spezialisiert. Statt wie bisher Creality-Drucker umgelabelt etwas teurer zu verkaufen, versucht man sich nun erstmals mit dem T500 an einem eigenen 3D-Drucker, dessen „quasi-industrieller“ Look dennoch an Crealitys CR-M4 erinnert.

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Design: groß mit Besonderheit

Der Comgrow T500 ist insbesondere eines: groß – nein, geradezu riesig. Denn mit 500 x 500 x 500 mm Bauraum bei einer Filamentspulengröße von maximal 3 kg lässt sich immerhin ein Terminator T500 ungefähr im Maßstab 1:4 ausdrucken. Satte 817 x 810 x 962 mm groß ist die komplett aus Metall gefertigte Maschine und wiegt mal eben 39 kg. Ideale Voraussetzungen also für den nächsten Bandscheibenvorfall.

Comgrow T500 3D Drucker Bauraum

Das schlichte Grau-Metallic-Design gefällt und wirkt insbesondere durch den Einsatz einer Schleppkette und Linearschienen auf allen Achsen sehr aufgeräumt und minimalistisch. Heraus sticht hier ein Touchdisplay, das mit verhältnismäßig großen 7 Zoll ideal für das umfangreiche Klipper-Interface ist. Aufgrund der schieren Größe des Comgrow T500 wirkt es hier wie ein gewöhnlich großes 4,3 Zoll Touchdisplay.

Comgrow T500 3D Drucker Autoleveling

Aller Voraussicht nach geschieht das 49-Punkte-Auto-Leveling beim T500 vollautomatisch. Räder zum Leveln hat das (seltsamerweise nur bis 80 Grad aufheizende) Druckbett mit PC-Auflage nämlich nicht. Dafür finden sich aber zwei Drehräder jeweils oben auf den beiden Stirnseiten der Z-Achsen. Mit ihnen soll die obere Querstrebe zwischen den Z-Achsen manuell anpassbar sein. Als Grund vermute ich hier gerade bei kleinen Druckobjekten zweierlei: Einerseits eine kürzere zu überbrückende Z-Distanz des Druckkopfes bzw. der X-Achse, andererseits mehr Stabilität und damit weniger Vibrationen.

Comgrow T500 3D Drucker Aufbau

Stichwort Stabilität: Anders als beim „Vorbild“, dem Creality CR-M4, kommen beim Comgrow T500 keine zusätzlichen Z-Achsen-Diagonalstreben zum Einsatz. Stattdessen vertraut man auf klammerartige Aluminium-Halterungen, die als Stützwinkel jeweils hinten auf Basis und Z-Achse verschraubt werden.

Features: Klipper an Bord

Comgrow möchte gleich mit dem ersten eigenen 3D-Drucker in die Vollen gehen. Hardwaretechnisch ist das zumindest der Fall. Neben einem 300 Grad All-Metal-Hotend inkl. gehärteter Stahldüse setzt man auf einen Direct-Drive Extruder (Übersetzungsverhältnis: 6:5:1). Von u.a. PLA über TPU bis hin zu PETG-CF soll damit Vieles druckbar sein.

Comgrow T500 3D Drucker Druckkopf

Dem mit LED ausgestatteten Druckkopf verpasst man gleich drei 3010 Radiallüfter zur BauteilkühlungJeweils zwei Motoren sind für die Z- und Y-Achse zuständig. Die X- und Y-Achse sollen auf bis zu 8000 mm/s² beschleunigt werden können.

Comgrow T500 3D Drucker Linearschinen e1694441076134

An Konnektivität bietet der Comgrow-Drucker gleich 4x USB-A (davon 1x USB 3.0), USB-C und WiFi. Warum man bei einem quasi-industriellen 3D-Drucker aber auf einen Lan-Port verzichtet, erschließt sich mir nicht ganz. Ebenso verwundert mich die maximale Heiztemperatur des Druckbetts von 80°C und die Wahl eines Netzteils mit 600 W. Zum Vergleich: Der ähnlich dimensionierte Creality CR-M4 setzt auf ein 800W-Netzteil.

Comgrow T500 3D Drucker Features

Von Haus aus liefert Comgrow Klipper als Firmware. Bei einem Volumenfluss von maximal 30 mm³/s ist so eine Höchstgeschwindigkeit von 200 mm/s möglich. In Zeiten von Bambu Lab & Co mit 500 mm/s mag das als wenig erscheinen. Aber: Die „Standardgeschwindigkeit“ bei solchen Highspeed-Druckern beträgt de facto aber sowieso nie mehr als 250mm/s für halbwegs anständige Drucke. In diesem Fall ist aber wohl eher die schiere Größe des Comgrow T500 der limitierende Faktor für die 200 mm/s Höchstgeschwindigkeit.

Comgrow T500 3D Drucker Speed

Dieses Maximum ist der Bauart des Druckers geschuldet, denn ein i3-Aufbau eignet sich für derart große Druckvolumen eigentlich nicht. Gerade das massige Druckbett, das permanent in Y-Richtung bewegt werden muss, bedeutet hier eben: Vibrationen, stärkerer Verschleiß und höhere Stromkosten. Alles zu den verschiedenen Bauarten von 3D-Druckern findet ihr gut zusammengefasst hier. Hinzu kommt eine fehlende Einhausung, was die Vorteile des 300-Grad-Hotends gerade bei Hochtemperatur-Filamenten wie PA-CF zunichte macht.

Comgrow T500 3D Drucker Feature List

Einschätzung: Zweifel

Ihr seht schon. Ich bin zwar vom großen Bauraum (und Modellnamen) des Comgrow T500 angetan, genauso wie vom aufgeräumten Look und 7-Zoll-Klipper-Touchscreen. Auch der Preis von deutlich unter 700€ für Vorbesteller macht neugierig.

Insgesamt überwiegt aber doch die Skepsis. Das liegt zum einen an Detail-Entscheidungen (kein Lan-Port, nur 80°C Heizbett und 600W Netzteil). Zum anderen an der schieren Größe und den damit umso stärker zum Vorschein kommenden negativen Aspekten dieser Bauart. Aber wer weiß: Vielleicht steigt Comgrow beim nächsten 3D-Drucker auf CoreXY-Bauweise um und nennt ihn dann T1000 – eine Maschine mit selbstheilenden Fähigkeiten!? Wie dem auch sei: Was haltet ihr vom Comgrow T500? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.

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Thommy

Wenn ich nicht gerade mit Familie und Freunden unterwegs bin, findet man mich im Bastelkeller. Dort tüftele ich zwischen Multiplex Easystar-Klonen, Impeller-Jets, RC-Crawlern und insbesondere meinem geliebten Anycubic Mega S, dem möglichst bald noch weitere 3D-Drucker folgen sollen.

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Kommentare (5)

  • Profilbild von Heiko85
    # 11.09.23 um 19:23

    Heiko85

    jede Woche bringt ein Hersteller ein neues oder ein max Version von einem Drucker raus . wie soll man da dich entscheiden?

  • Profilbild von ebola
    # 11.09.23 um 20:49

    ebola

    Wie bitte? 3 winzige 3010 Lüfterchen? Was soll das denn? Da wäre ein einzelner 5020 doppelt so stark und nur halb so laut gewesen. Und ob man bei dieser Größe wirklich einen Bettschubser nehmen sollte….

    • Profilbild von Thommy
      # 12.09.23 um 09:26

      Thommy CG-Team

      Hey, ich glaube die Kühlung ist das eine, die Größe wahrscheinlich eher das andere, "größere" Problem 😉

  • Profilbild von ebola
    # 12.09.23 um 14:40

    ebola

    In der Tat, hier hätte sich ja CoreXY angeboten.

  • Profilbild von Rho
    # 08.11.23 um 06:28

    Rho

    Ich finde die 2 einstellbaren z-Achsen extrem überflüssig. Was soll das bitte bringen? 2 gut positionierte Endstops würden das über Klipper ohne Probleme ausgeglichen bekommen. Jetzt würde ich ja gerne mal wissen, wieso man im Review darauf kommt, dass mit Stabilität in Verbindung zu bringen. Das ist eine eher fragwürdige Begründung.

    Im Übrigen..jeder der hier CoreXY sehen will, hat nicht einen blassen Schimmer, was eine solche Riemenlänge bei diesem System bedeuten würde. Die großen industriellen Drucker sind nicht umsonst kartesisch gehalten.

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