Riesen-Ding: Creality mit neuem CR-M4 3D-Drucker
Gelingt Creality mit dem neuen 3D-Drucker CR-M4 der große Wurf? Immerhin betont man den „Quasi-Industrie-Standard“ des 450 x 450 x 470 mm 3D-Druckers. Was bringt der Goliath unter den i3-basierten Druckern dafür mit?
- Creality CR-M4 3D-Drucker:
- bei Creality für 1359€ (Pre-Order)
Inhalt
Technische Daten: größer = besser?
Hersteller | Modell | Creality| CR-M4 |
Drucktechnologie | FDM (Direct Drive) |
Druckgeschwindigkeit | max. 120mm/s |
Bauraum | 450 x 450 x 470 mm |
Druckbett | beheizbar (bis 100 Grad), flexible magnetische Druckauflage (PC) |
max. Düsentemperatur | 300 Grad (All Metal) |
Düsendurchmesser | 0,4mm (optional 0,6 oder 0,8mm) |
Konnektivität | USB-A, USB-C, WiFi, RJ45 |
Features |
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Gesamtmaß | Gewicht | 655 x 700 x 865 mm| 22,48 kg |
Design: altbekanntes – stabil – aufgehübscht
Der Creality CR-M4 soll desgintechnisch zweierlei vermitteln: Stabilität und Professionalität. Letzteres suggeriert zumindest der aufgeräumte Eindruck des mit Schleppketten an Z- und X-Achse aufgeräumt wirkenden neuen Creality-Monsterdruckers. Der Aufbau mit einem typischen 4,3 Zoll Touchdisplay an der Seite wirkt ein wenig so, als handele es sich hier um eine Art Facelifting im Creality-LineUp.
Im Fokus steht dabei insbesondere Stabilität: Das 22,48kg schwere Gerät besticht durch einen massiven schwarzen Aluminiumrahmen, bei dem Vieles gleich doppelt ausgeführt ist: Dual-Spulenhalter, Y-Doppellinearschienen, Doppel-Z-Spindeln und Zusatz-Diagonalstreben für die beiden Z-Achsen. Bei einem Bauraum von satten 450 x 450 x 470mm sind Gewicht und Zusatzverstrebungen auch bitter nötig.
Das führt uns auch gleich zum Elefanten im Raum bei diesem Design: Warum setzt Creality bei einem derart großen Drucker auf den i3-Aufbau mit einem riesigen Druckbett, das nunmal ständig bewegt werden will und damit – Y-Doppellinearschienen hin oder her – nicht nur mehr Schwingungen erzeugt, sondern auch mehr Strom? Stehen hier nur Kosten- und Wartungsvorteile im Vordergrund?

Features: gut ausgestattet, aber…
Geboten werden neben dem riesigen Bauraum und üblichen Features wie Powerloss-Recovery und Filamentsensor ein 25-Punkte-Auto-Leveling via CR-Touch, x- und y-Riemenspanner, ein Silent-32-bit Board mit einer Lautstärke von maximal 50dB (in der Theorie 😉 und eine PC-beschichtete magnetische Druckbettauflage. Die Druckauftragsübermittlung kann via USB-A, USB-C, WiFi und Lan erfolgen – nicht aber über Micro-SD.
Bei den sonstigen Features stellt Creality die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit im Kontext einer (semi-)professionellen Nutzung in den Fokus. Der CR-M4 ist als „Arbeitstier“ konzipiert: Ein 800W-Netzteil soll genügend Leistungsreserven bieten, die Motoren dabei 720 Stunden oder aber 30 Tage am Stück ununterbrochen laufen können.
Schön ist hier definitiv der Einsatz des bewährten Sprite-Direct-Drive-Extruders in Kombination mit dem 300-Gard-All-Metal-Hotend. Letzteres ermöglicht theoretisch auch den Einsatz von Hochtemperatur-Filamenten wie PA-CF – ohne Einhausung ist das aber genauso wie beispielsweise bei häufiger eingesetzten Filamenten wie ABS/ASA kaum in guter Qualität machbar– gerade im professionellen Kontext.
Für eben diesen Kontext soll der CR-M4 aber gerade gemacht sein: Creality sieht ihn beispielsweise für den Einsatz in Drucker-Farmen vor, weshalb hier die gleichzeitige Steuerung mehrerer CR-M4-Geräte über die Creality Cloud bzw. Creality Print-Software beworben wird (Stichwort: Stapelverarbeitung). So sollen Kleinunternehmer mit dem CR-M4 beispielsweise bei der Prototypengestaltung glücklich werden.
Einschätzung: Nischenprodukt?
Die Auswahl auf dem Markt für wirklich große 3D-Drucker im Endconsumerbereich ist gering. Creality bietet hier neben dem älteren CR-10 Max nun mit dem gigantischen CR-M4 sicherlich einen auf Stabilität und Langlebigkeit ausgelegten 3D-Drucker, der dank gleichzeitiger Steuerung via hauseigener Software auch mehrfach auf Drucker-Farmen einsetzbar ist.
Der CR-M4 ist mit einem Vorbesteller-Preis von 1359€ nicht gerade günstig. Wirklich interessant wird er wahrscheinlich nur für Unternehmer, bei denen es nicht etwa auf ABS, PA-CF & Co, sondern nur auf einen möglichst großen Bauraum ankommt. Oder sehe ich das falsch? Interessiert ihr euch für den CR-M4? Gerne Feedback geben!
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Kommentare (7)