Feature-Monster! Dumbo RC X6: RC-2,4 GHz-Fernsteuerung inkl. 6-Kanal-Empfänger mit krasser Reichweite für nur 24,98€

„Ready to Run“ oder „Ready to Fly“ – so heißen Pakete, bei denen neben dem RC-Gadget bereits alles für die Fahrt oder den Flug dabei ist. Es gibt aber auch Angebote oder Bausätze, bei denen etwa die RC-Fernsteuerung nicht dabei ist. Oft ist das nicht nur günstiger, sondern auch praktischer, wenn man nicht gefühlt tausend Fernsteuerungen haben möchte. In so einem Fall kann die Dumbo RC X6 2,4 GHz-Fernsteuerung inkl. Empfänger für RC-Autos und Boote eine gute Wahl sein. Warum? Das klären wir in diesem Hands-On.

• Dumbo RC X6 inkl. 6-Kanal-Gyro-Empfänger:
  • bei Banggood für 24,98€

Technisches: vollgepackt

Design: gewöhnungsbedürftig

Die Dumbo RC X6 ist gerade für ihren Preis – das sei vorweggenommen – eine ausgezeichnete 2,4 GHz-Fernsteuerung inkl. Empfänger. Damit dieses Hands-On aber nicht zur Lobeshymne ausartet, komme ich direkt zu den beiden Hauptkritikpunkten, die beide unter „Design“ verbucht werden können: Ergonomie & Gewicht.

Dumbo RC heißt die Marke – und Dumbo ist auch der Name des gleichnamigen Disney-Films über einen fliegenden Elefanten. Warum erzähle ich euch das? Weil das Design mir genauso elefantös bzw. bullig vorkommt. Von 2,4-GHz-Fernbedienungen im Pistolengriffformat bin ich ja eine gewisse Wuchtigkeit bereits gewöhnt – aber die in schwarzem Kunststoff mit blau-glänzenden Elementen (Felge und Schalter) gehaltene Dumbo RC X6 schießt hier für mich definitiv den Vogel (oder Elefanten?) ab.

Dieser Umstand liegt weniger an den Maßen von 160 x 100 x 205 mm, auch nicht in der breiten, eckigen Fernsteuerungs-Basis, sondern schlicht am Gewicht von 387 g, woran die vier vom Käufer zu besorgenden AA-Batterien nur einen kleinen Anteil haben. Zum Vergleich: Die Fernbedienung des kürzlich getesteten HBX 901A „FIREBOLT“ RC-Offroaders ist ähnlich groß, wiegt aber nur 310g. Das klingt nach wenig Unterschied, ich weiß, deutlich spürbar -gerade bei längerem Gebrauch – ist es aber allemal.

Neben dem bulligen Äußeren fällt mir zudem auf, dass das Lenkrad mit deutlichem Abstand zum Korpus platziert ist. Für Rechtshänder ist das irrelevant. Für Linkshänder oder Leute mit alternativen Griffvorlieben hingegen ist das umständlich, stößt doch der rechte Zeigefinger ständig an den Vorsprung des Lenkrades.

Features & erste Eindrücke: einfach top

Kleiner Preis – großer Funktionsumfang: Das trifft bei der Dumbo RC X6 absolut zu. Wir hangeln uns an der Fernsteuerung einmal von unten nach oben und schauen uns die Features im Einzelnen an. Ganz unten ist die Basis, in der 4 AA-Batterien oder aber ein 7,4 mAh-Akku Einzug hält. Letzterer sollte aus Platzgründen aber eine Kapazität von 800mAh nicht übersteigen. Angeschlossen wird er an eine kleine unscheinbare JST-Buchse im Batteriefach. Allein die Möglichkeit, alternativ einen Akku einzusetzen , ist in diesem Preissegment schon etwas Besonderes. Möglich macht das ein sehr variabler Spannungsbereich zwischen 4,8 bis 12V.

Wandern wir den Griff hoch, haben wir dort an der rechten Seite einen recht unscheinbaren grauen Button (Ch3). Dies ist einer von insgesamt 6 Kanälen. Direkt darüber befindet sich ein blau glänzender 3-Wege-Switch (Ch4), der sich beispielsweise für verschiedene Blinkarten /-farben von LEDs nutzen lässt. Ebenfalls blau glänzend ist darüber dann der Ein-Aus-Schiebeschalter angeordnet. Auf seiner gegenüberliegenden Seite finden sich zum einen ein 5V-MicroUSB-Ladeport für den optionalen Akku in der Basis, zum anderen ein Aux-Eingang mit PPM-Signal, der auch für einen Simulator am PC genutzt werden kann.

Die Oberseite des Controllers wirkt sehr aufgeräumt. Eine pfeilförmige LED leuchtet blau, wenn der Controller eingeschaltet ist und gelb, wenn die Batterien fast leer sind. Genau darüber sind zwei geriffelte Drehschalter (natürlich auch blau glänzend), genauer gesagt zwei Potentiometer, zu sehen. Einer davon, Ch5, ist frei belegbar, der andere – Ch6 – ist der Sensitivitätsregelung des Gyros vorbehalten, welcher standardmäßig deaktiviert ist.

Dieser Gyro befindet sich im 35 x 20 x 13 mm messenden 6-Kanal-Empfänger mit dem Namen „X6FG„. Dieser hat an seiner Stirnseite eine Vertiefung ähnlich einer Reset-Taste. Drückt man sie dreimal hintereinander, schaltet man den Gyro hinzu – sehr praktisch!

Aber zurück zur Fernsteuerung: Klappt man unterhalb der beiden blauen Drehschaltern eine Kappe auf, verbergen sich darunter zwei Reihen bzw. Spalten an jeweils 3 Schaltern: Die linke Spalte beinhaltet Einstellungsmöglichkeiten für die Steuerung, die rechte fürs Gas. Auf beiden Spalten ist zuerst ein Schiebeschalter zur Richtungsumkehr und dann ein Drehregler für die Trimmung verbaut. Ganz unten lässt sich der so genannte EPA-Wert (End-Point-Adjustment) jeweils für die Lenkung und das Gas einstellen. Damit lassen sich exakte Limits für Lenkung und Gas einstellen.

Praxistest: bestanden

Ich habe vor einiger Zeit einen alten Tyco 9,6V Hammer auf ein Brushless-System umgerüstet. Und da ich dafür sowieso noch eine Fernsteuerung benötigte, habe ich mir die Dumbo RC X6 geschnappt. Also AA-Batterien rein und den kompakten „X6FG“-Empfänger verkabeln. Dabei fällt mir auf: Es existiert keinerlei Beschriftung für den korrekten Anschluss der jeweiligen Dupont-Stecker (schwarze „Servo-Stecker“). Gewöhnlich ist die Belegung jedenfalls Signal, Plus & Minus (von links) – und das passt auch hier.

Ich schalte also zuerst den Controller ein, dann das umgebaute RC-Auto und warte die übliche kurze Binding-Prozedur ab. Dann geht es auch schon auf dem heimischen Parkplatz los. Ich bin beeindruckt von der großen Empfindlichkeit des Gas-Triggers. Die 3ms Reaktionszeit aus der Werbung sind hier definitiv kein Marketing-Geschwafel. Das Lenkverhalten ist ebenso tadellos.

Als nächstes teste ich die Gyro-Funktionalität, aktiviere also an der Stirnseite des Empfängers durch dreimaliges Klicken die entsprechende Funktion und siehe da: Der Gyro funktioniert vorschriftsgemäß – vorausgesetzt ihr habt den Empfänger auch wirklich fest in Fahrtrichtung verbaut. Besonders toll finde ich hier die Möglichkeit über das Potentiometer (Ch6) die Empfindlichkeit einzustellen. Im Test klappt das ohne Probleme – auch wenn das Fahrverhalten insgesamt schwammig ist. Das wiederum liegt aber an vielen Unzulänglichkeiten des Auto-Umbaus – etwa einem viel zu hohen Schwerpunkt.

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Immer wieder wird diese Fernsteuerung auch deshalb empfohlen, weil sie mit maximal 500 Metern eine extrem große Reichweite bieten soll. Ich nutze also den SkyRC GNSS Performance-Analyzer und lasse mir die Strecke anzeigen, bis die ersten Steuerungs-Aussetzer beginnen. Und – was soll ich sagen – mir bleibt die Spucke weg: in einem urbanen Gebiet komme ich auf knapp 420m Reichweite – wie krass ist das denn!? Reichweitentechnisch müsst ihr euch mit der Dumbo RC X6 also eigentlich nie sorgen machen.

Fazit: empfehlenswert

Die ersten Eindrücke und der kurze Praxistest machen deutlich: Die Dumbo RC X6 in Kombination mit dem X6FG-Empfänger inkl. Gyro ist nicht umsonst eine der beliebtesten Low-Budget-RC-Fernsteuerungen am Markt. Sie ist geradezu vollgestopft mit Features, von denen mich insbesondere die variable Stromversorgung, die Gyro-Funktionalität und die große Reichweite begeistern. Mit dem Preis gilt es aber auch Kompromisse einzugehen – etwa mit einem verhältnismäßig hohen Gewicht und einer nicht ganz geglückten Ergonomie. Wer dies in Kauf nimmt, macht mit dieser Sender-Empfänger-Kombination für den Preis nichts falsch. Ich plane sie jedenfalls für einen 3D-gedruckten RC-Buggy einzusetzen – und ihr? Kommt die Dumbo RC X6 für euch in Frage? Habt ihr Alternativen?

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