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HMD Pulse Pro: Nokia-Hersteller setzt neuen Impuls im Budget-Markt

HMD – kurz für Human Mobile Device – ist maßgeblich als Hersteller der Feature- und Smartphones von Nokia bekannt. Jetzt hat man aber selbst den Finger am Puls der Zeit und meint zu wissen, was der Smartphone-Markt braucht: Günstige Smartphones, die leicht zu reparieren sind. Setzt HMD damit den richtigen Impuls im Budget-Bereich?

HMD Pulse Pro Smartphone

Technische Daten des HMD Pulse

NameHMD Pulse HMD Pulse+HMD Pulse Pro
Display6,65″, 1612 x 720p, 265 ppi6,65″, 1612 x 720p, 265 ppi6,65″, 1612 x 720p, 265 ppi
ProzessorUnisoc T606 Octa-Core @ 1,6 GHzUnisoc T606 Octa-Core @ 1,6 GHzUnisoc T606 Octa-Core @ 1,6 GHz
GrafikchipARM Mali G57 GPUARM Mali G57 GPUARM Mali G57 GPU
Arbeitsspeicher4 GB4 GB6 GB
Interner Speicher64 GB, microSD bis 256 GB128 GB, microSD bis 256 GB128 GB, microSD bis 256 GB
Hauptkamera13 MP + 2MP50 MP + 2MP50 MP + 2MP
Frontkamera8 MP 8 MP50 MP
Akku5.000 mAh, 10W Laden5.000 mAh, 10W Laden5.000 mAh, 10W Laden
Konnektivitätac-Dual Band Wifi, Bluetooth 5.0, USB Typ-C, Klinkenanschluss, GPS, LTE (Band 20), NFCac-Dual Band Wifi, Bluetooth 5.0, USB Typ-C, Klinkenanschluss, GPS, LTE (Band 20), NFCac-Dual Band Wifi, Bluetooth 5.0, USB Typ-C, Klinkenanschluss, GPS, LTE (Band 20), NFC
BetriebssystemAndroid 14, 2 Jahre System-Updates, 3 Jahre SicherheitsupdatesAndroid 14, 2 Jahre System-Updates, 3 Jahre SicherheitsupdatesAndroid 14, 2 Jahre System-Updates, 3 Jahre Sicherheitsupdates
Abmessungen & Gewicht163,19 x 75,02 x 8,45 mm / 187g163,19 x 75,02 x 8,45 mm / 187g163,19 x 75,02 x 8,55 mm / 196g
Vorstellung24.04.202424.04.202424.04.2024
Preis139€159€179€

Ihr könnt das HMD Pulse selbst reparieren

Gleich drei Smartphones veröffentlicht der Hersteller unter der Puls-Reihe: das HMD Pulse, das HMD Pulse+ und das HMD Pulse Pro. Optisch sind sie kaum voneinander zu unterscheiden, schließlich fällt die Bildschirmdiagonale bei allen Geräten mit 6,65″ relativ groß aus. Die Frontkamera sitzt an der oberen Bildschirmmitte, es handelt sich um ein LC-Display mit einer 90 Hz Bildwiederholrate im 20:9 Seitenverhältnis. Der Dämpfer für alle Geräte: Selbst das Pro-Smartphone bietet „nur“ eine HD+ Auflösung von 1612 x 720 Pixeln. 265 ppi Pixeldichte sind selbst in dem Preisbereich unterdurchschnittlich – aber durchaus noch zu benutzen.

HMD Pulse Pro Smartphone Gruen

Unterscheiden lassen sich die Geräte visuell fast nur durch die verwendeten Rückseiten-Farben. Das HMD Pulse ist in Schwarz, Blau und Pink verfügbar, die Plus-Version fällt optisch durch Dunkelblau, Grün und orange etwas mehr auf. Das HMD Pulse Pro ist in Schwarz, Lila und Grün erhältlich. Die Dual-Kamera verortet man auf einer unauffälligen Kamerainsel in der oberen linken Ecke, die dem 163,19 x 75,02 mm großen Handy nur wenig Platz stiehlt. Das HMD Pulse Pro ist mit einer Dicke von 8,55 mm und einem Gewicht von 196 g minimal größer und schwerer als seine kleinen Brüder.

HMD Pulse Pro reparieren
Das ist mal am Puls der Zeit!

Das Recht auf Reparatur ist eines der Schlagworte in der Nachhaltigkeitsdebatte rund um smarte Elektronik. Um der EU einen Schritt voraus zu sein, ermöglicht HMD es, die Pulse-Reihe leicht selbst zu reparieren. Mit der SIM Nadel könnt ihr das Kunststoffgehäuse von dem Telefon öffnen und dann mit einem Kunststoffplektrum die Rückseite lösen. So könnt ihr das Display, die Rückenabdeckung, den Ladeanschluss und den Akku leicht selbst austauschen. In Zusammenarbeit mit iFixit bekommt ihr die Anleitungen und Ersatzteile. Damit möchte man vor allem eine günstigere Alternative zum Fairphone sein. Darunter leidet aber der Wasserschutz, die HMD Pulse-Reihe bietet nur ein IP54-Rating und ist damit nur spritzwassergeschützt.

Sorgt das Herzstück für einen hohen Puls?

In allen drei Smartphones verrichtet der Unisoc T606 Octa-Core Prozessor seine Arbeit, der mit einer 1,6 GHz Taktfrequenz und fünf Jahren auf dem Buckel definitiv bestätigt, dass es sich um Budget-Handys handelt. Surfen, Messaging und leichte Social-Media Anwendungen sowie Spiele dürften relativ ruckelfrei laufen, für viel mehr Leistung hätte man einen aktuelleren MediaTek Dimensity Chip verbauen müssen. Pulse und Pulse+ bekommen 4 GB RAM, das Pulse Pro immerhin 6 GB Arbeitsspeicher und 128 GB Massenspeicher. Den kriegt auch das Pulse+, das normale Plus aber nur 64 GB. Alle Geräte unterstützen Speichererweiterung bis 256 GB per microSD-Karte, Bluetooth 5, NFC, einen 3,5 mm Klinkenanschluss, GPS, ac-WiFi und 4G. 5G Mobilfunkempfang ist mit keinem der Geräte möglich.

HMD Pulse Smartphone Design

Apropos Nachhaltigkeit und Reparierbarkeit: Das lebt HMD auch mit der Update-Politik. Alle Geräte arbeiten mit dem Android 14 Betriebssystem, welchem man drei Jahre Sicherheitsupdates und zwei Jahre Systemupdates spendiert. Das ist für dieses Preissegment definitiv ein guter Wert, wenn der Hersteller das Versprechen hält. In puncto Digital Detox schlagen sie in eine ähnliche Kerbe wie Nothing, da die Benutzeroberfläche monochrom ist. Das heißt, dass man bewusst auf bunte Farben verzichtet, um die Bildschirmzeit und Doom-Scrolling in TikTok & Co. zu verringern. Mit dem 5.000 mAh Akku, der nur mit 10W geladen werden kann, wäre das zumindest lange möglich.

HMD Pulse Pro Smartphone Kamera

Der Hauptunterschied zwischen den Geräten ist wohl die Kamera. Während das HMD Pulse mit einer 13 Megapixel Dual-Kamera mit Blitz und 8 Megapixel Selfie-Cam eine absolute Basisausstattung bekommt, verspricht das HMD Pulse Pro scharfe Selfies. Schließlich überrascht es mit einer 50 Megapixel Auflösung in der Frontkamera – da kann die Konkurrenz nicht mithalten. An diese Auflösung passt man sich an der Rückseite an und verbaut ebenfalls eine 50 MP Kamera mit LED-Blitz und einen 2 MP Tiefensensor.

HMD greift Xiaomi an!

Trotz drei Modellen schafft es der Hersteller alle drei Modelle unter 200€ zu lassen. 139€ für das HMD Pulse, 159€ für das HMD Pulse+ und 179€ für das HMD Pulse Pro sind sehr kompetitive Preise. Dabei schafft es der Nokia-Bauer Alleinstellungsmerkmale zu kreieren: die leichte Reparierbarkeit und Software-Updates findet man bei der Konkurrenz so vergebens. Dafür muss man Performance, Ladegeschwindigkeit und Displayauflösung einbüßen. Die Qualität der Kamera und die Anpassungen des Betriebssystems werden wir uns noch anschauen, hier kann HMD noch punkten. In dem Preisbereich kriegt man aber schon fast ein POCO M6 Pro mit deutlich besserem Prozessor, 120 Hz AMOLED FHD+ AMOLED Display und schnellerem 67W Laden.

Ich finde die Geräte gerade deswegen überraschend interessant und sie bringen den Budget-Bereich unter 200€ wieder zum Pulsieren. Wo sonst fast nur Xiaomi zu empfehlen war, tummeln sich nun auch HMD, also quasi Nokia, und Motorola. Was kommt als nächstes? Ein neues Siemens-Phone? Wir wollen uns natürlich selbst überzeugen, das Testgerät ist schon unterwegs!

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Thorben

Mir haben es die China-Smartphones von Xiaomi, Huawei & Co angetan. Wenn ich kein Handy teste, pflege ich unseren Instagram-Kanal.

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Kommentare (4)

  • Profilbild von baine
    # 27.04.24 um 13:27

    baine

    Ich, als ehemaliger Windows-Phone-Nutzer, muss sagen, dass die Geräte mit Android in Sachen Qualität nicht mehr so gut waren. Flagschiff-Modelle, wie das Nokia 9 waren eine Katastrophe. Ja, es war nicht das gleiche Unternehmen. Aber der Wechsel von Nokia (HMD) zu HMD wird nichts daran ändern. Das Konzept mit puren Android war nett gemeint, aber andere Hersteller mit eigener Oberfläche waren trotzdem meistens schneller mit Updates. Mein ehemaliges Tablet T21 war auch noch fast einem Jahr nach Erscheinen immernoch auf Android 12.

  • Profilbild von Acroder
    # 27.04.24 um 16:43

    Acroder

    Gut aussehen tun die Smartphones ja, aber das war es auch schon. Der Prozessor T606 ist ne Gurke, von der Kamera erwarte ich auch nicht viel.

    Zu den Updates: HMD verspricht viel, hält aber wenig. Das Nokia G22 soll auch 2 Android Versionen und 3 Jahre, monatlich, Sicherheitsupdates erhalten. Bin immer noch bei Android 12 und Sicherheitsupdate Januar 2024

  • Profilbild von Wolli
    # 28.04.24 um 23:04

    Wolli

    Die Unisoc Chipsätze sind eine Quälerei der Nutzer. Das haben sogar eisenharte Sparfüchse bei ihren Tablets und Smartphones im Kundenkreis schnell gemerkt. Me too.

    Dazu kommt die lauwarme Luft von HMD, bezüglich Updates und Upgrades.

    Besonders toll sind die Mietangebote die ich mal nutzen wollte. Man wird quasi auf dem Gerät per Kontozwang eingesperrt, mitsamt Verfolgung von Schritt und Tritt, Datenverfolgung inklusive. Entwickleroptionen gesperrt. root geht ja eh kaum. Übler als bei Schaumi, hätte nicht gedacht dass man in dieser Hinsicht Miui noch toppen könnte.

    Grundsätzlich gehen bei mir keine Geräte mehr, wo mehr als das Google Konto gewünscht ist.

  • Profilbild von Buhmann
    # 29.04.24 um 17:31

    Buhmann

    Der unisoc im Galaxy Tab A8 ist glaub der 620, wirklich grausam. Mit einem Snapdragon 4 gen1 wäre es vielleicht noch halbwegs brauchbar gewesen.

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