Hands-On

Honor 400 & Honor 400 Pro im Hands-On: Das ist keine Mittelklasse mehr

Honor feiert den zweiten großen Launch des Jahres. Nach dem eigenen Flagship in Form des Honor Magic 7 Pro, veröffentlicht man mit dem Honor 400 und dem Honor 400 Pro starke Smartphones in seiner Mittelklasse. Wobei – ist das noch Mittelklasse? Wir konnten es uns schon vorab genauer anschauen und waren auf dem Launch-Event dabei.

Honor 400 Pro Smartphone Display

Technische Daten des Honor 400 & Honor 400 Pro

 Honor 400Honor 400 Pro
Display6,55″ 120 Hz AMOLED, 2736×1264 p, 5000 nits6,7″ 120 Hz AMOLED, 2800×1280 p, 5000 nits
ProzessorQualcomm Snapdragon 7 Gen 3Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3
GrafikAdreno 720Adreno 750
RAM8/12 GB12 GB
Interner Speicher256/512 GB  (nicht erweiterbar)256/512 GB (nicht erweiterbar)
KameraHauptkamera: 200 MP, ƒ/1.9
Ultraweitwinkelkamera: 12 MP ƒ/2.2
Hauptkamera: 200 MP, ƒ/1.9
Ultraweitwinkelkamera: 12 MP ƒ/2.2
Telekamera: 50 MP, 3-fach Zoom, ƒ/2.4
Frontkamera50 MP50 MP
Akku5300 mAh, Laden mit 100W, Kabellos mit 50W5300 mAh, Laden mit 100W
KonnektivitätDual-SIM, 5G, WiFi 6E, Bluetooth 5.3, NFC, GPS, USB-C 2.0, eSIMDual-SIM, 5G, WiFi 7, Bluetooth 5.4, NFC, GPS, USB-C 2.0, eSIM
FeaturesFingerabdrucksensor unter dem Display, Always-On-Display, IP66-ZertifizierungFingerabdrucksensor unter dem Display, Always-On-Display, IP68-Zertifizierung
BetriebssystemMagicOS auf Basis Android 15, 6 Jahre UpdatesMagicOS auf Basis Android 15, 6 Jahre Updates
Maße / Gewicht156,5 x 74,6 x 7,3 mm / 184g160,8 x 76,1 x 8,1 mm / 205g
FarbenDesert Gold, Meteor Silver, Midnight BlackLunar Grey, Tidal Blue, Midnight Black
Veröffentlichung22.05.202522.05.2025
Unser Testdatum22.05.202522.05.2025

Honor Design: Apple meets Huawei

Honor macht es sich mit dem Unterschied zwischen normalem Gerät und der Pro-Version nicht leicht. Es gibt mehr Unterschied als nur den Prozessor, oder die zusätzliche Kamera.

Trotzdem ist die grundsätzliche Optik ähnlich, wobei das Kameramodul etwas an das Huawei Pura 70 erinnert. In der Pro-Version finden wir hier eine zusätzliche Kamera, aber auch die besondere „Tidal Blue“-Farbvariante. Die erinnert mich persönlich etwas an Wolken, etwas dezenter sind da die schwarze und graue Version. Während das 400 Pro auch abgerundeter mit dünnem Rahmen daher kommt, ist das Honor 400 flach und kantig. Dazu ist es in den Farben Desert Gold, Meteor Silver und Midnight Black erhältlich.

Honor 400 Pro Farben

Mit 7,3 mm in der Dicke und gerade einmal 184g Gesamtgewicht ist das Honor 400 leichter und dünner. Logisch: Es ist mit einem kleineren Bildschirm ausgestattet. Zudem bietet es „nur“ ein IP66-Rating, womit es immerhin gegen einen starken Waasserstrahl geschützt ist. Nur das Honor 400 Pro ist dank IP68 & IP69 Rating wasserdicht.

Honor 400 Pro Smartphone Rueckseite

Unser Testgerät des Honor 400 Pro gefällt mir haptisch sehr gut. Es ist auch mal kein kantiges Design, wie wir es bei Apple, Xiaomi oder Samsung inzwischen sehen. Stattdessen gibt es einen dünnen, gewölbten Aluminium-Rahmen und leicht gebogenes Displayglas auf der Vorderseite. Besondes gut gefällt mir, dass die Displayränder auf der Vorderseite schmal und symmetrisch sind. Kritisieren kann man, dass die Kamera inklusive Kamerainsel schon spürbar heraus sticht. Insgesamt ist das Smartphone aber tadellos verarbeitet.

Honor 400 Pro mit 5.000 nits Display!

Das Honor 400 Pro ist größer, da der Hersteller hier ein 6,7″ großes 120 Hz AMOLED Display mit einer Auflösung von 2800 x 1280 Pixeln verbaut. Daraus resultieren 459 Pixel pro Zoll – ein noch überdurchschnittlicher Wert. Noch besser ist die Helligkeit: Die Pro-Version bietet eine 5.000 nits Helligkeit, das ist extrem viel, auch wenn es nur vereinzelt dargestellt werden kann. Dank dem AMOLED Display ist ein Always-On Modus möglich. Der gefällt mir besonders gut, da er direkt aktiviert wird, sobald man das Handy sperrt und nicht wie bei Xiaomi erst aktiv wird, sobald der Bildschirm einmal schwarz wurde.

Honor 400 Pro Smartphone Display

Ansonsten gibt es weitere Standardeinstellungen wie Farbtemperatur oder die Bildwiederholrate, aber Highlights wie ein LTPO-Display oder ein Ultraschall-Fingerabdrucksensor fehlen. Zumindest das LTPO-Display wäre in der Preisklasse zu erwarten. Alternativ zum Fingerabdrucksensor ist auch noch Gesichtserkennung möglich. Trotz Honors pillenförmiger Doppelkamera auf der Front, gibt es aber keine biometrische Gesichtserkennung.

Honor 400 Pro Notch

Die hohe Helligkeit von 5.000 nits gibt es auch im Honor 400, aber auch die minimale Helligkeit von 1,5 nits. So brennt einem morgens nicht die Netzhaut weg – nice! Mit einer Größe von 6,55″ fällt das 120 Hz AMOLED Display des Honor 200 etwas kleiner aus. Die Auflösung von 2736×1264 p sorgt aber für die gleiche Bildschirmschärfe von 460 ppi. Da muss man in der günstigeren Version also keinen Kompromiss eingehen – bis auf die Größe eben.

Prozessorwahl: Veraltet oder neu genug?

Überraschend ist die Prozessorwahl. Und ja, wir betonen auch immer wieder, dass die CPUs inzwischen so stark sind, dass es nicht unbedingt der neueste sein muss und die Power für die meisten Anwender oft reicht. Aber sowohl der Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 aus dem Honor 400 Pro als auch der Snapdragon 7 Gen 3 aus dem Honor 400 wurden Ende 2023 veröffentlicht. Inzwischen gibt es zum Beispiel schon einen 8s Gen 4, der kürzlich vorgestellt wurde und schon im Redmi Turbo 4 steckt. Beide Geräte gibt es mit 12 und 256/512 GB Speicher, nur das Honor 400 auch mit 8 GB RAM und 256 GB Speicher.

snapdragon 8 gen 3 produktbild

Das Honor 400 Pro, welches wir vorab austesten konnten, reagiert also zügig und öffnet Apps sehr schnell. Auch Zocken von anspruchsvolleren Spielen wie Genshin Impact geht leicht von der Hand. Keine Frage, der Prozessor steckte nicht umsonst in den Top-Flagship-Smartphones wie einem Xiaomi 14 Ultra letztes Jahr. Trotzdem gibt es gerade im Bereich AI auch stärkere Performance. Entfernt man ein Gegenstand von einem Bild mit dem AI-Radierer, benötigt das Honor 400 Pro schon ca. 10 Sekunden.

Großer Akku mit schnellem Laden

Die Akkulaufzeit konnten wir noch nicht ausführlich testen, verspricht aber gut auszufallen. Schließlich misst die Akkukapazität stolze 5.300 mAh. Allerdings gibt es wie dem Honor Magic 7 Pro das Problem, dass die China-Version mit einem größeren Akku als die Global Version ausgeliefert wird. Der Grund: Logistikbestimmungen innerhalb der EU mit bestimmten Händlern, die eine gewisse Grenze für die Beförderung von Smartphone-Akkus vorsehen. Honor verbaut hier auch einen Silizium-Carbon-Akku, der aber noch nicht mit dem Honor Power mithalten kann.

Aufgeladen kann der Akku mit 100W per Kabel, ein Ladegerät war bei unserem Testgerät nicht im Lieferumfang. Aber auch kabelloses Laden wird mit bis zu 50W unterstützt – stark. Das gilt leider nicht für das normale Honor 400. Das lässt sich aber immerhin per Kabel mit 100W aufladen und bietet ebenfalls den großen 6.000 mAh Akku.

KI, KI, KI…

Mit MagicOS 9 auf Basis von Android 15 pusht der Hersteller das Thema KI noch weiter. Andere Hersteller wie zum Beispiel Apple versäumen das Thema, die meisten anderen Hersteller bieten den gleichen Grundstock an Funktionen plus Gemini und auch Honor will den Zug nicht verpassen. Diese Grundfunktionen wie Texterstellung, Fotobearbeitung oder AI Übersetzung bietet Honor auch selbst.

Hier und da geht man aber noch einen Schritt weiter und bietet zum Beispiel sogar eine Deepfake-Erkennung für Videoanrufe. Mit dem Magic Portal hat man eine eigene Circle-to-Search-Alternative auf lokaler Ebene. Das Honor unterscheidet zwischen Finger und Knöchel und öffnet bei der Nutzung mit dem Fingerknöchel das Magic Portal. So kann man z.B. ein Bild oder Text umkreisen und dann öffnen sich passende Apps kontextbasiert an dem Bildschirmrand. Bei einem Bild öffnet sich so zum Beispiel die Galerie für Screenshots oder die Notizen-App für Text. Das funktioniert echt gut und hat mir schon bei dem Magic 7 Pro gut gefallen.

Neu ist auch die „AI Image to Video“-Funktion, bei der man aus einem stillen Bild ein fünf Sekunden langes Video generieren kann. Das war bei unserem Testgerät bisher leider nicht möglich. Kritisieren kann man an dem AI-Thema aber, dass Honor hier auch dazu neigt überall „AI“ dran zu schreiben. Ist das automatische Wechseln zwischen WLAN und Mobilfunknetz, wenn das Signal schlecht weg ist, wirklich AI Tethering? Auch in Sachen Bloatware bietet das Honor 400 Pro viele vorinstallierte Drittanbieter-Apps, die man aber leicht deinstallieren kann.

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Honor 400 Pro mit 200 MP Kamera

Übersichtlich hält es der Hersteller bei der Kamera. Als Hauptkamera fungiert in beiden Smartphones ein 200 Megapixel Sensor mit ƒ/1.9 Blende und optischer Bildstabilisierung. Dabei handelt es sich wohl um den Samsung ISOCELL HP3 Sensor, der zum Beispiel schon im Redmi Note 13 Pro+ steckte. Dazu kommt eine 12 Megapixel Ultraweitwinkelkamera mit ƒ/2.2 Blende sowie eine 50 Megapixel Frontkamera mit ƒ/2.0 Blende. Videos lassen sich selbst mit der Selfie-Cam in 4K aufnehmen, bei Videos mit der Hauptkamera sind 4K-Aufnahmen mit 60fps für Zeitlupe möglich.

Der Unterschied zwischen normalem Honor 400 und 400 Pro ist die Telekamera, die es nur in der Pro-Variante gibt. Die bietet eine 50 Megapixel Auflösung und ist optisch bildstabilisiert. Der 3-fache Zoom bietet aber nur eine Blende von ƒ/2.4, ist also nicht ideal für low-light Aufnahmen.

Hier ein paar Testfotos.

Anschlüsse

Auch in den Anschlüssen gleichen sich die beiden Smartphones fast. 5G ist natürlich mit an Bord, wobei man auch auf einen Dual-SIM-Slot zurückgreifen kann. Praktischerweise auch über eSIM, was in meinen Augen bitte zum Industriestandard werden muss. Dazu kommen GPS, NFC, Bluetooth 5.4 und ein USB-C 2.0 Port an der Unterseite. Der Hauptunterschied ist, dass nur das Honor 400 Pro Dual-Band WiFi 7 unterstützt, während im Honor 400 maximal WiFi 6E möglich ist. Zudem ist die Honor 400 Series mit Stereo-Speakern ausgestattet.

Honor 400 Pro kaufen?

Honor macht mit der Honor 400 Series vieles richtig und denkt den Software-Ansatz etwas weiter als manch andere Hersteller. AI spielte auch in der Präsentation eine große Rolle und mit praktischen Features kann man sich da einen Wettbewerbsvorteil erarbeiten. Man sollte aber vorsichtig sein, die AI-Bezeichnung nicht zu sehr zu strapazieren. Dazu kommt ein schickes Design, gute Verarbeitung, viel Speicher, ein helles Display, super schnelles Laden und ein großer Akku sowie alle wichtigen Standards in der Preisklasse.

Etwas überraschend ist aber die Hardwareauswahl beim Prozessor, die zwar gut, aber nicht unbedingt top aktuell ist. Auch der 200 MP Kamerasensor ist schon günstiger zu bekommen. Hier wäre ein neuerer 50 Megapixel Sensor vielleicht interessanter – Megapixel sind nicht alles. Die Testfotos gefallen uns auf den ersten Blick doch gut. Aber ist das Gerät, gerade das Pro, bei dem Preis noch Mittelklasse?

Honor hat inzwischen aber viel Konkurrenz: Für das Pro-Version kommt da sofort das POCO F7 Pro mit gleichem Prozessor und gleich großem Akku in den Sinn, welches einfach günstiger ist. Für das Honor 400 ohne Pro denke ich sofort an das Nothing Phone (3a), welches sogar schon eine Periskopkamera und einen fast identischen Prozessor bei kleinerem Akku hat. Ich wünschte die Honor Geräte wären etwas günstiger, erfahrungsgemäß pendeln sie sich aber schnell bei dem Early-Bird-Preis ein.

Das Honor 400 bekommt ihr zum Start für 499,90€ statt 599,90€ mit gratis Ladegerät und Kopfhörern. Das Honor 400 Pro startet für 649,90€ statt 799,90€, da gibt es ebenfalls ein gratis Ladegerät und Kopfhörer dazu.

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Profilbild von Thorben

Thorben

Mir haben es die China-Smartphones von Xiaomi, Huawei & Co angetan. Wenn ich kein Handy teste, pflege ich unseren Instagram-Kanal.

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Kommentare (1)

  • Profilbild von Tom
    # 22.05.25 um 19:42

    Tom

    Beim kabellosen Laden macht ihr zwei unterschiedliche Angaben. In der Tabelle oben ist dies nur beim Honor 400, nicht aber beim Pro möglich. Im Text steht es umgekehrt. Ich denke, letzteres wird stimmen, oder?
    Auch die Akku-Kapazität beim 400 passt zwischen Text und Tabelle nicht überein.

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