Hover X1: Fliegende Kamera für die Hosentasche – Mini-Drohne bei Indiegogo ab 260€
Mit der Hover X1 wird auf der Crowdfunding-Plattform Indiegogo gerade eine kleine Kameradrohne finanziert, die direkt aus der Hand starten kann und allerlei automatische Videofunktionen bietet. Die Kampagne läuft bisher erfolgreich, aber neu ist das Konzept nicht.
- Hover X1 Kameradrohne
- bei Indiegogo ab 260€ (+12€ Versand)
Neues Produkt – altes Konzept
Wenn sich ein Produkt nicht durchsetzt, dann versucht man es nach einer Weile einfach nochmal und verkauft das gleiche Produkt wieder als Neuheit. Das war zugegeben mein erster Eindruck, als ich diese Kampagne entdeckt habe. Mini-Drohnen, die man aus der Hand starten kann und die besonders für Selfie-Aufnahmen gedacht sind, kamen erstmals 2016, also vor 7(!) Jahren auf. Zugegeben, die Technologie steckte damals noch in den Kinderschuhen und sowohl die Kameras als auch die „smarten“ Funktionen waren nicht so ausgereift. Dennoch: Tracking-Funktionen, Gestensteuerung und hochauflösende Aufnahmen gab es schon damals. Auch das Design der Hover X1 mit dem „Case“ für die Rotoren und dem Faltmechanismus gab es exakt so schon damals bei anderen Modellen.
Das an sich ist nicht schlimm, und sofern man hier sinnvolle Verbesserungen vorgenommen und die Drohne dem aktuellen Stand der Technik angepasst hat, kann es sich hier dennoch um ein cooles Gadget handeln. Der Hersteller selbst hat immerhin schon vor Jahren Vorgängerversionen der Hover X1 produziert. Was aber bekommt man nun genau mit der neuen Drohne?
Eine fliegende Kamera
Die Hover X1 ist eine 125 g leichte und nur 12,7 cm große Drohne, die mit einer Kamera ausgestattet ist und automatisierte Flugmanöver ausführen kann, um coole Selfie-Aufnahmen aus der Lift zu machen. Die Kamera hat eine maximale Videoauflösung von 2704 x 1520p (2,7K) bei 30 fps; alternativ kann man auch in Full HD bei 60 fps filmen. Fotos mit bis zu 12 MP Auflösung sind möglich, der Fokus liegt hier aber eindeutig auf den Videos.
Gesteuert wird die Drohne zwar per Smartphone-App, die Aufnahmen geschehen aber größtenteils automatisch. Dafür gibt es eine Tracking-Funktion, mit der die Kamera ein Objekt oder eine Person im Blick behält. Auf Knopfdruck kann dann eines von verschiedenen automatischen Features aktiviert werden, etwa ein „Dronie“, bei dem sich die Drohne langsam vom Objekt entfernt, oder die Orbit-Funktion, bei der sie das Objekt umkreist. Das kennen wir schon von früheren Modellen oder von anderen Mini-Drohnen wie der Mini-Serie von DJI.
Mithilfe von elektronischer Bildstabilisierung (EIS) sollen ruckelfreie Aufnahmen entstehen. Ein 3-Achsen-Gimbal zur Stabilisierung der Aufnahmen wie bei den meisten Drohnen gibt es allerdings nicht, das war bei der Größe der Drohne wohl nicht drin. Die Kamera ist lediglich zwischen -90° und 15° neigbar.
Ein Plus ist die geringe Größe, denn die Hover X1 ist eine Drohne für die Hosentasche. Mit Maßen von 127 x 86 x 31 mm im eingeklappten Zustand und 127 x 145 x 30 im ausgeklappten ist sie denkbar kompakt. Sie kann direkt aus der Handfläche gestartet werden und so ist ein kurzer Selfie-Clip aus der Luft schnell aufgenommen. Das ist vor allem im Urlaub, auf Reisen oder auf größeren Feiern praktisch.
Lohnt sie sich?
Das alles liest sich nicht schlecht, an echten Highlights fehlt es hier aber. Wirklich alles, was die Drohne kann, haben wir schon vor Jahren in anderen Modellen gesehen. Hinzu kommt, dass es die Drohne in China bereits seit Ende des letzten Jahres schon zu kaufen gibt – die Indiegogo-Kampagne ist nur ein Mittel, sie für den internationalen Markt als Vorbestellungs-Aktion zu vermarkten.
Der Formfaktor ist hier sicher ein Pluspunkt und für kurze Urlaubs-Clips ist die Auflösung und Framerate auch ausreichend. Allerdings bekommt man für etwas mehr Geld schon eine der Mini-Drohnen von DJI – verglichen mit dem Kampagnenpreis; der UVP ist bei der Hover X1 beinahe der gleiche. Bei DJI fehlt allerdings die Tracking-Funktion, muss man fairerweise einräumen.
Die Kampagne läuft bis Ende Juni 2023, bis dahin kann man die Drohne in einem der Pakete noch zum reduzierten Preis vorbestellen. Der Preis startet bei rund 260€ für das Basispaket, hinzu kommen aber noch 12€ Versandkosten. Indiegogo schlägt beim Bezahlvorgang außerdem noch 20% „Trinkgeld“ auf, die man manuell abwählen muss. Das als automatische Auswahl festzulegen ist meiner Meinung nach schon etwas dreist. Versendet werden die Drohnen laut Webseite ab Juni.
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