Mantour X – Faltbarer und extrem leichter E-Scooter – Kickstarter-Kampagne

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Der Mantour X ist ein leichter und handlicher Scooter, der auf eine der bekanntesten Technologien aus dem Bereich der E-Mobilität setzt: Er balanciert sich auch im eingeklappten Zustand selbstständig. Entwickelt wird der Roller in Hong Kong.

Mantour X E Scooter Fahrt Frau

Maximale Reichweite65 km
Maximale Geschwindigkeit20 km/h
Maximales Transportgewicht100 kg
Batterie551 Wh (Ladezeit 6 Stunden)
Motorleistung250W
Eigengewicht8,67 kg
Abmessungen (Länge/Breite/Höhe)76,1 x 39,7 x 103,75 cm
Abmessungen (zusammengeklappt)18,15 x 13,65 x 80,3 cm
Preisab ~320€

Die Revolution des E-Scooters? Äh…

E-Scooter genießen in Deutschland nicht unbedingt den besten Ruf. Ein Gesetz, mit dem nicht jeder zufrieden war; Leihscooter, über die sich vor allem viele Fußgänger aufregen; teils hohe Anschaffungspreise für private Roller – der Start in Deutschland 2019 war nicht der erhoffte Erfolg. Anderswo entwickelt man aber munter weiter neue Konzepte, seien es nun E-Scooter oder anderen Formen der E-Mobilität. Branchen-Pionier Segway hat etwa vor einer Weile ein elektrisches Dirt-Bike/Motorrad präsentiert, das 2020 erscheinen wird.

Der Mantour X geht nicht ganz neue Wege (bzw. fährt), sondern setzt vor allem auf zwei Punkte: Die einfache Portabilität der E-Scooter und eine selbstbalancierende Fahrweise. Ist das vielversprechend oder geschieht es auf Kosten anderer, wichtiger Eigenschaften?

Mantour X E Scooter Fahrt

Die wichtigen technischen Daten sind schnell abgehandelt. Der Roller ist 12,4 mph bzw. 20 km/h schnell und hat einen 240 W Motor, entspricht damit also noch den Vorgaben, um theoretisch in Deutschland fahren zu dürfen. Es gibt zwei Bremsen, eine elektronische und eine Tritt-Bremse auf dem Hinterrad, allerdings nur eine Frontleuchte und kein Rücklicht. Ein Zulassung in Deutschland ist damit eigentlich schon ausgeschlossen, auch wenn sich ein Rücklicht theoretisch noch anbringen ließe. Die maximale Traglast sind 100 kg.

Was den Mantour X so praktisch machen soll, ist erstens, dass er sehr kompakt ist. Nicht nur lässt er sich „falten“, die Lenkstange kann zusätzlich eingefahren und beide Lenkgriffe eingeklappt werden. So schrumpft er auf ein handliches Format von 80 x 13,6 x 18,1 cm zusammen. Das Gewicht von nur etwas über 8 Kilogramm macht ihn außerdem zum vielleicht leichtesten Scooter mit diesen technischen Daten überhaupt.

Der zusätzliche Clou ist, dass der Roller in diesem eingeklappten Zustand selbstbalancierend ist. Richtig gelesen, er fährt dann aufgestellt auf dem Vorderrad. Die Kombination aus Balance und Kompaktheit wird vom Entwicklerteam als großer Durchbruch bezeichnet. Ich bin da zugegeben etwas skeptischer.

Wer braucht das?

Grundsätzlich ist ein kompakter Scooter einem großen, unhandlichen vorzuziehen. Der Ninebot MAX G30D hatte mir extrem gut gefallen, war für den Alltag aber einfach viel zu schwer. Der Nachteil an kleinen Rollern ist aber der Fahrkomfort – und zu nicht unwesentlichem Teil auch die Sicherheit. Selbst auf den Videos in der Kickstarterkampagne, die der Hersteller selbst eingestellt hat, kommt mir die Fahrt etwas wackelig vor. Und dabei fährt man dort nur auf wunderbar ebenen Uferpromenaden. Ich stelle mir vor, wie ich damit über das Kopfsteinpflaster der Kölner Altstadt fahre – das wird anders ausgehen.

Die Reifen sind nur 5 Zoll groß, was für ein sicheres Fahren einfach viel zu klein ist. Ich hatte an anderer Stelle schon mal gesagt, dass ich unter 8,5 Zoll mit einem E-Scooter nicht auf die Straße würde. Die leichte und bauartbedingt dünne Konstruktion sorgt zusätzlich nicht für den besten Halt.

Mantour X E Scooter Balance

Und auch die Balance-Funktion überzeugt mich nicht. Dass er leicht ist, ist ja gerade der große Vorteil des Mantour X. Da ließe er sich ja eigentlich wunderbar tragen. Wenn er nun eh selbstständig fährt, kann ich ja genau so gut selbst fahren. Und auch hier bin ich ja stark vom Untergrund abhängig; über Bordsteinkanten oder gar Treppenstufen muss man den Roller dann ja doch in die Hand nehmen. Dass man ihn ziehen/schieben kann wäre ja nett, aber dann reicht auch ein verlängerter Griff wie bei einem Rollkoffer, ohne das zusätzlich Energie kostende Feature der Balance.

Einschätzung

Ich mag solche Konzepte im Grunde genommen. Immerhin probiert man hier mal was Neues aus, und für Asphalt bzw. ähnlich glatten Untergrund mag der Roller noch geeignet sein. Perfekt ebenen Boden zu haben entspricht aber nicht der Realität in deutschen Städten (in vielen anderen Ländern wohl auch nicht). Und das Balance-Feature ist nett, aber Geld dafür ausgeben muss ich nicht. Dann verpasst dem Roller lieber etwas größere Reifen und macht ihn stabiler.

Da eine Zulassung in Deutschland unwahrscheinlich ist – selbst wenn der Roller es über den Kickstarter-Status hinaus schafft – stellt sich die Frage der Anschaffung für uns eigentlich nicht. Findet ihr das Konzept dennoch interessant, oder bringt euch auch der Mantour X nicht dazu, einen E-Scooter fahren zu wollen?

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Profilbild von Jens

Jens

Aktuell interessiert mich vor allem das Thema E-Mobilität; die neuen E-Scooter erwarte ich mit Vorfreude. Als leidenschaftlicher Zocker freue ich mich auch über alle Gadgets mit Gaming-Bezug.

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Kommentare (8)

  • Profilbild von jdjxj
    # 24.01.20 um 11:45

    jdjxj

    Ich selbe bin schon seit 5 Jahren mit e-Scooter/Einrad Alltags unterwegs(arbeiten/einkaufenUrlaub Stadt Trip etc) für mich ist das e-Scooter die besten Erfindung in letzten 10 Jahren.

  • Profilbild von Christian
    # 23.01.20 um 08:19

    Christian

    Außerhalb von Stadt Zentren habe ich damit noch nie wirklich jemand rumfahren sehen.
    Lime macht hat an vielen Standorten schon aufgegeben, daß ganze kann man zum Glück wohl als bald endende Mode Erscheinung abtun.

    • Profilbild von Frank Ziedler
      # 23.01.20 um 19:26

      Frank Ziedler

      das problem ist das mit diesen sharing angeboten lediglich touris abgegrast werden die sich denken "gönn ich mir" die berliner innenstadt sieht aus wie sau.

      versteh nicht wieso da nichts von der politik reguliert wird zwecks pendler. würden die dämlichen roller an jedem sbhf stehen der außerhalb berlins liegt wäre das tatsächlich sinnvoll. oder zumindest am stadtrand eine grundversorgung. versteh bis heute nicht wieso das die unternehmen nicht lockt. pendler sind viel leichter zu kalkulieren als touristen. mir solls egal sein. ich hoffe alle machen pleite und die touris werden bisdahin mit meinem segen übern haufen gefahren.

    • Profilbild von Jens
      # 23.01.20 um 10:29

      Jens CG-Team

      Ich war wirklich optimistisch, aber ich denke mittlerweile, die Öffentlichkeit ist einfach nicht bereit für dieses Sharing-Konzept.

      Auf der einen Seite gibt es Menschen, die auch ohne nur die geringste Kenntnis der Materie und teilweise ohne Berührungspunkte damit über Roller und deren Fahren schimpfen, egal wie regelkonform und rücksichtsvoll die sich verhalten. Ich bin wirklich viel mit den Dingern gefahren, und ich habe noch nie einen Fußgänger geschnitten oder den Roller einfach quer auf den Gehweg gestellt. Die Unterstellungen, alle E-Scooter-Fahrer seien rücksichtlose Arschlöcher, geht mir extrem auf die Nerven.

      Auf der anderen Seite gehen einfach viele komplett asozial mit den Leih-Rollern um. Wenn ich lese, dass Roller aus Spaß zerstört und in Flüsse und Seen geworfen werden, könnte ich kotzen. Und das sind ja nicht mal unbedingt die Fahrer der Roller. Oder wie die Roller teilweise abgestellt werden: auf Bahnsteigen, Verkehrsinseln, mitten auf dem Gehweg – alles auch schon gesehen. So kann doch keine Gesellschaft funktionieren. Hier hat man von der breiten Masse der Nutzer einfach zu viel Verantwortungsbewusstsein und Anstand erwartet.

      Ich habe mittlerweile auch nicht mehr all zu viel Hoffnung, was das Scooter-Sharing angeht, auch wenn ich es teilweise noch gerne nutze. Was die privaten Scooter angeht, sehe ich das aber nach wie vor etwas anders. Hier gibt es Potential, und wenn neue, sichere, dabei aber günstige Scooter auf den Markt kommen, kann das für viele eine willkommene Ergänzung als Transportmittel sein.
      Nur sehe ich eben nicht, dass der Mantour X ein solches sinnvolles Konzept ist.

      • Profilbild von Sushi
        # 24.01.20 um 04:59

        Sushi

        Die Deutschen haben was Verkehr angeht sowieso nicht mehr alle Tassen im Schrank. Passt einem deine Scooterfarbe nicht, ruft, schimpft und hupt er und betätigt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit noch das Fernlicht. Und du stehst dann da auf dem Fahrradweg und wunderst dich, was für ein wildes Tier er da verscheuchen wollte. 🤷🏻‍♂️

        • Profilbild von hiex
          # 19.04.20 um 13:35

          hiex

          Ein Scooter hat ja auch auf dem Fahrradweg nichts verloren. Sollen die wegen Versicherungskennzeichen nicht auf die Straße?

      • Profilbild von DerDennis
        # 23.01.20 um 12:57

        DerDennis

        Ich fahre jetzt seit 1.5 Jahren "illegal" mit meinem Xiaomi M365.
        "Illegal" weil ich ihn nicht versichern kann ohne Zulassung, aber ehrlich:
        Juckt mich nicht.
        Ich verhalte mich damit genauso wie mit jedem anderen Fahrzeug: Ich schneide keine anderen Verkehrsteilnehmer, achte drauf wo ich ihn abstelle, Verletzungs- oder Unfallgefahr ist bei uns in der Kleinstadt eh sehr gering. Dieses "aber was passiert wenn du nen Unfall verursachst und auf Millionen Schulden sitzt?!?!" Argument ist typisch und deutsch und Quatsch: Klar, irgendwer wird sich damit oder andere mal verletzen, genau wir irgendwelche Honks Roller in Teichen versenken.
        Also alles genau wie bei Fahrrädern oder Skateboards auch.

        Von mir aus können die Verleiher ruhig weniger Roller aufstellen oder der Markt sich durch Pleiten konsolidieren, der Hype ist vorbei und das Konzept hat sich in der Tat in der Masse nicht bewährt.
        Die Überregulierung mit dem Gesetztentwurf letztes Jahr war Mumpitz, ich halte einfach den Ball flach und fahre ruhig weiter, un zwar täglich mit dem Kleinen zum Kindergarten und wöchentlich zum Sport.
        Ohne Fussgänger anzurempeln, ohne Rentner zu verletzen oder in Flammen aufzugehen.

        Man mag es kaum glauben, aber da ist tatsächlich möglich.

        • Profilbild von Jens
          # 23.01.20 um 14:53

          Jens CG-Team

          So soll es ja eigentlich sein. Wäre nur schön, wenn man sich dabei nicht in der Illegalität bewegen müsste sondern es für die schon verkauften Scooter eine Sonderregelung gegeben hätte.

          Denn auch wenn du vernünftig damit fährst, das Argument mit dem potentiellen Millionenschaden (und es müssen keine Millionen sein, ein paar hundert oder tausend Euro tun auch schon weh) verschwindet ja nicht.

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