ALDI-Smartwatch: Medion Life P4000 für 35€ im Test
Dass man bei Discountern auch Technik bekommt, ist nichts neues. Ich höre immer wieder, dass die frühen Medion Rechner teils die ersten Heim PCs in den Wohnzimmern vieler meiner Kollegen war. Zum Jahresbeginn und für die Neujahrsvorsätze bietet ALDI aktuell auch die Medion Life P4000 Fitness-Smartwatch an, die für gerade 35€ sogar über GPS verfügt.
- Medion Life P4000 Smartwatch
- bei Aldi für 34,99€
ALDI-Smartwatch ist gegen Wasser geschützt
Für ALDI läuft es seit Jahren zwar rund, die Life P4000 entscheidet sich jedoch für ein quadratisch-eckiges Design. Das löst beim Laien sicherlich Gedanken in Richtung „Apple Watch“ aus, ist aber auch von anderen Herstellern längst so etabliert. Genau genommen war die Pebble auch hier Vorreiter. In der Mitte befindet sich ein 1,3″ großes Farbdisplay mit Touchscreen. Zum Preis von 35€ kann man theoretisch sogar ein AMOLED erwarten, das Xiaomi Smart Band 7 macht es vor, MEDION entscheidet sich für ein TFT-Display, vermutlich mit einer Auflösung von 240 x 240 p.
Durch das fehlende AMOLED-Display und die dicken Bildschirmränder hat man ein nicht mehr so zeitgemäßes Design. Aufgrund der so niedrig vermuteten Auflösung (ALDI macht keine Angaben dazu) haben wir eine geringe Pixeldichte, die für etwas pixelige Schriften und Icons sorgt. Lesbar ist trotzdem alles, es geht inzwischen aber einfach deutlich schöner. Der Touchscreen reagiert dafür relativ zuverlässig und genau, die Scrollanimationen sind zumindest vertikal sogar recht flüssig. Die Helligkeit lässt sich dabei in drei Stufen einstellen.
Die Bedienung erfolgt über den Touchscreen und über die Funktionstaste an der rechten Seite. Die ist eine Art Zurück-Knopf und sorgt vom Watchface aus dafür, dass das Display im Standby ist. Das Uhrengehäuse besteht nur aus Polycarbonat und ist insgesamt okay verarbeitet. Es ist jedoch mit einem IP68-Rating ausgestattet und somit ist die Uhr gegen Staub & Wasser geschützt, Duschen sollte also kein Problem sein. Beim Armband entscheidet man sich für ein schwarzes Silikonarmband mit gewöhnlichem Pin-Verschluss, das Band lässt sich also auch leicht austauschen. Eine kleine Besonderheit ist, dass ein kleiner Fetzen Silikon am Band absteht, um die Magnetkontakte zum Laden zu verdecken. Habe ich so noch nie gesehen.
Medion Life P4000 mit GPS-Tracking
Für 35€ eine „richtige“ Smartwatch zu erhalten, wäre sicher etwas viel verlangt. Es handelt sich auch bei Medion Life P4000 um eine Art Fitness-Uhr bzw. Fitness-Tracker. Das Betriebssystem ist also eingeschränkt und erlaubt keine nachträgliche Installation von Apps. Man muss mit dem Leben was man hat, das ist aber okay. Die „Lifestyle“-Funktionen umfassen eine Benachrichtigungsfunktion, bei der Push-Nachrichten von eurem Smartphone hier gespiegelt werden, einen Wecker, Timer, die Wettervorhersage und die Musiksteuerung. Die hat fairerweise nicht mal die Fitbit Versa 4 für den 5-fachen Preis, dafür natürlich ganz andere Vorteile.
Aber auch Health- und Sporttracking gehören dazu. Die Life P4000 ist mit einem Herzfrequenzmesser, Schrittzähler, Atemübungen, Kalorienverbauchsmesser und Sportmodi ausgestattet. Ganze 8 Sportmodi zählen dazu, was in Anbetracht der weit über 100 Sportmodi fast jeder Smartwatch inzwischen mickrig wirkt. Dafür wird die GPS-Nutzung angezeigt, denn das ist wohl der größte Vorteil der 35€ Smartwatch. Positionsbestimmung per GPS bekommt man eben nicht im Mi Band 7, dafür muss man schon zur Redmi Watch 2 Lite greifen, die bei knapp 50€ liegt. GPS wird für Laufen, Gehen und Fahrradfahren im Freien benutzt.
Die GPS-Daten, die wir bisher sammeln konnten, sind überraschend genau im Vergleich zur Apple Watch SE, die seit Jahren meine Referenz ist. Auf einer zugegeben kurzen Strecke sind der Kalorienverbrauch sowie die Distanz fast identisch zur fast achtmal so teuren Uhr, es gibt nur leichte Unterschiede bei der Pace. Die Medion Life P4000 nutzt dabei A-GPS, welches über die App immer mal wieder synchronisiert werden muss. Auch der GPS Fix hat mit über einer Minute sehr lange gedauert und geht bei besseren Uhren innerhalb weniger Sekunden.

Apropos GPS: Der Akku beträgt wahrscheinlich 210 mAh und soll hier für eine Laufzeit von sieben Tagen sorgen, was vom Nutzungsverhalten abhängt. Gerade GPS verbraucht viel Akku und kann bis zu 10 Std. am Stück bei voller Ladung genutzt werden.
Geht mit mehreren Apps
Die ALDI-Smartwatch ist mit Bluetooth ausgestattet und wird mittels der Medion Fitness App mit dem Smartphone verbunden. Die bietet grundlegende Einstellungen wie eine App-Liste für die Benachrichtigungen, die Änderung der genutzten Einheiten sowie den Wecker oder Erinnerungen. Zudem wird euch hier eine Übersicht über eure Fitness-Daten sowie über die absolvierten Aktivitäten gegeben. So weit, so bekannt. Bekannt ist uns die Uhr aber auch schon. Denn sie lässt sich auch zum Beispiel mit der VeryFit Pro-App verbinden, die für andere Smartwatches genutzt wird.

Einschätzung
Die Medion Life P4000 Smartwatch ist uns nicht unbekannt, tatsächlich handelt es sich (leider) um ein relativ generisches Smartwatch-Modell, welches man so auch von dutzenden Amazon-Händlern findet. Sie erinnert uns zum Beispiel an die Haylou LS01, aber auch an die Wilful-Smartwatch, die wir in unserem Amazon Bestseller-Video getestet haben. Man findet sie zum Beispiel auch als YONMIG Smartwatch auf Amazon. Was die ALDI-Smartwatch besser macht, ist GPS, welches anscheinend sogar überraschend „gut“ funktioniert, auch wenn es etwas umständlich ist.
Der Preis von 35€ ist zwar verlockend, ich würde aber dennoch stark zu dem Xiaomi Smart Band 7 raten, wenn man kein GPS braucht. Wenn man GPS benötigt, bekommt man in der Amazfit Bip S zwar ein ebenso veraltetes Design, aber die deutlich bessere Laufzeit. Für knapp 15€ mehr ist die Redmi Watch 2 Lite aber nach wie vor eine sehr coole Smartwatch, die sogar überraschend gutes GPS bietet.
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