Test

Nothing ear: neuer ANC wireless In-Ear Kopfhörer für 149,99€

Die neuen Nothing ear wireless In-Ear-Kopfhörer sind der Nachfolger der Nothing ear (2) und kommen jetzt, in der dritten Generation, ohne Namenszusatz aus, der auf die Generation hinweist. Zudem ist er nun einer von zwei neuen Nothing In-Ears, die als aktuelle Modelle koexistieren.

Nothing ear in Akkubox

Verpackung & Lieferumfang

Wie gewohnt kommen auch die Nothing ear in einem Karton, den man aufreißen muss und im Anschluss nicht wieder verschließen kann. Einerseits ein Alleinstellungsmerkmal, andererseits finde ich das doof.

Nothing ear Zubehoer

Im Inneren des Kartons findet man die Kopfhörer samt Ladebox, ein USB-C zu USB-C Kabel, eine Kurzanleitung sowie drei Paar Ohrpolster in den Größen S, M und L, wobei die mittlere Größe bereits an den Hörern angebracht ist.

Design & Verarbeitung: Alles bleibt gleich!

Während das koexistierende Modell Nothing ear (a) eine neu designte Ladeschale und optisch einen Hauch größerer Hörer neuen Farben bekommen hat, sind die Nothing ear genau derselbe Kopfhörer wie die Nothing ear (2). Sowohl die Ladebox, als auch die Hörer kommen ohne Veränderung aus, lediglich der Schriftzug auf Hörer und Akkubox ist angepasst.

Nothing ear und ear 2
Links der neue; rechts der Vorgänger

So sind die Nothing ear meiner Meinung nach immer noch schick anzusehen und sind wie gehabt in komplett Schwarz und mit weißen Akzenten zu haben. Die Hörerstäbe sind weiterhin auf der Rückseite transparent und auch die Ladeschale ist zum großen Teil durchsichtig.

Links der Alte; rechts der neue Kopfhörer

Die Hörer sind mit einem Gewicht von rund 4,6 g und die Ladebox mit einem Gewicht von rund 52 g praktisch identisch zu den Nothing ear (2). Auch die IP Zertifizierung ist mit IP54 für die Hörer und IP55 für die Ladebox unverändert. Allerdings ist hier hervorzuheben, dass die wenigsten Hersteller auch die Ladeschale offiziell zertifizieren lassen. Sollte also beispielsweise mal eine Wasserflasche in euer Tasche auslaufen, sollten das im Fall der Nothing ear sowohl die Hörer, als auch die Ladebox unbeschadet überstehen.

An der Verarbeitung hab ich, wie schon beim Vorgänger, nichts zu beanstanden. Die Nothing ear wireless In-Ears sind absolut hochwertig produziert und weisen weder Material noch Produktionsschwächen auf, was in ihrer Preisklasse meiner Meinung nach aber auch eine Selbstverständlichkeit ist.

Sound der Nothing ear wireless In-Ears bleibt nicht gleich

Die Nothing ear sind wie ihr Vorgänger mit einem dynamischen Treiber ausgestattet, dessen Membrandurchmesser mit 11 mm um 0,6 mm kleiner geworden ist. Im Gegensatz zur Optik, ist der Klang der Nothing ear gegenüber den Nothing ear (2) nicht identisch geblieben, sondern hat sich geringfügig verändert.

Im Test glänzen die Nothing ear mit einem etwas facettenreicheren Tiefton und bedienen, im Vergleich zum Vorgänger, tiefere Frequenzen, die bei den Nothing ear (2) bereits nicht mehr wiedergegeben werden. Dennoch ist der Kopfhörer weiterhin auf der ausgewogeneren Seite und nicht vom Bass überlagert. Gerade im Vergleich zu den Nothing ear (a), die noch einmal einen stärker betonten Bass bieten und auf Augenhöhe mit den Soundcore Liberty 4 NC liefern.

Auch im Mittelton hat sich der Klang verbessert, zwar bleibt die Grundabstimmung mit stärker betonten Bässen, stärker betonten Höhen und zurückhaltenderen Mittelton grundsätzlich gleich, aber die Nothing ear klingen etwas voller und decken ein insgesamt hörbar größeres Frequenzspektrum ab.

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Gerade im Bereich des Hochtons ist der Klang der Nothing ear im Vergleich zu den Nothing ear (a) filigraner und kommt durch die weniger starke Bassbetonung besser zur Geltung. Auch bieten sie im Vergleich zu den Nothing ear (2) ein paar mehr Details, die aber so geringfügig ausfallen, dass sie nur bei hochauflösenden Audio-Mitschnitten von Live-Konzerten wirklich hörbar sind.

Insgesamt bieten die neuen Nothing ear Kopfhörer ein schönes klangliches Upgrade zu den Nothing ear (2), es ist hörbar, aber nicht in einem Maße, als dass ich mir hier den neuen Kopfhörer kaufen würde, sofern ich den Vorgänger besitze. Die koexistierenden Nothing ear (a) sind eher auf der Basslastigen Seite unterwegs und sollten Liebhaber elektronischer Musik eher gefallen, während die regulären Nothing ear einen neutraleren Klang mit hochauflösenderen Hochton bieten.

Weiterhin mit solider aktiver Geräuschunterdrückung

Im Preisbereich der Nothing ear gibt es praktisch keinen Kopfhörer mehr, der ohne ANC ausgeliefert wird. Dieses bleibt leider auch beim neuen Modell die Achillesferse, denn die Intensität der Geräuschunterdrückung bleibt für mein Empfinden praktisch unverändert. Nothing verspricht eine Unterdrückung von bis zu 45 dB, ein Wert, der sich in den technischen Daten vielen ANC-In-Ears wiederfindet.

Zwar ist ein Effekt durch das ANC deutlich spürbar, Straßenlärm oder Stimmen werden aber vergleichsweise leicht gedämpft und es ist weiterhin eine relativ hohe Wiedergabelautstärke nötig, um Umgebungsgeräusche in Gänze auszublenden. Eine stärkere Geräuschunterdrückung bieten hier die Soundcore Liberty 4 NC, die zumindest unter den Kopfhörern, die ich getestet habe, die beste Geräuschunterdrückung im Rahmen des Preis-Leistung-Verhältnisses bieten. Dafür ist ihr Klang aber eher nur mit den Nothing ear (a) vergleichbar.

Headset & Tragekomfort

Die Nothing ear wireless In-Ear bieten im Test ein gutes Mikrofon. Stimmen werden recht natürlich wiedergegeben, und Umgebungsgeräusche werden in einem guten Maß unterdrückt. Lauter Autolärm oder eine Bohrmaschine werden zwar nicht komplett unhörbar, aber so leise, dass sie ein Telefonat nicht allzu sehr negativ beeinflussen.

Nothing ear Tragekomfort

Der Tragekomfort ist natürlich immer Ohr-abhängig, für mich liefern die Kopfhörer aber einen guten Halt – wie ihr Vorgänger. Die Nothing ear haken sich ergonomisch ins Ohr ein und liefern im Test auch bei sportlicher Betätigung einen sicheren Halt.

Bedienung & Handyapp

Die Nothing ear sind wie gehabt und auch wie die Nothing ear (a) mit Touch-Sensoren ausgestattet und haben wie auch die Nothing ear (2) dieselben Gesten und Standardeinstellungen. Ähnlich wie Apples AirPods Pro oder auch Huaweis Freebuds werden die Funktionen durch das Zusammendrücken der Hörerstäbe ausgelöst.

Während die Geste einmal drücken fest für Wiedergabe/Pause beziehungsweise Anruf annehmen/beenden festgelegt ist, sind auch hier weitere Gesten in der Nothing App individualisierbar.

Zur Auswahl stehen die Gesten:

  • gedrückt halten
  • zweimal drücken und halten
  • dreimal drücken

Mit den Gesten kann:

  • ANC Modi angepasst
  • Lautstärke erhöht/verringert
  • vorheriger/nächster Titel ausgewählt
  • Sprachassistent aktiviert

werden. Im Test funktionieren die Touchgesten zuverlässig.

Die weiteren Funktionen unterscheiden sich kaum von den Nothing ear (a) oder auch den Nothing ear (2).

In der App kann:

  • ANC Modi ausgewählt
  • Equalizer angepasst
  • Bass Enhance Modus reguliert
  • LDAC-Codec aktiviert (Android)
  • Trageerkennung eingeschaltet
  • niedrig Latenzmodus aktiviert
  • duale Geräteverbindung eingeschaltet
  • Passformtest durchlaufen
  • Firmware aktualisiert

werden.

Der einzige Unterschied zu den Nothing ear (a) ist, dass hier neben dem Dreiband-Equalizer einen Equalizer für „Fortgeschrittene“ gibt, der eine feinere individuelle Abstimmung via 10-Band-Equalizer ermöglicht.

Nothing ear App

Insgesamt ist die Nothing App meiner Meinung nach eine der besten Handy-Apps für Kopfhörer. Man merkt einfach, dass Nothing ein großes Maß an Expertise im Bereich Software mitbringt, was der Hersteller auch mit der eigenen Nothing-Android-Nutzeroberfläche der Smartphones beweist.

im Zusammenspiel mit einem Nothing Phone ist der Kopfhörer mit ChatGPT kompatibel, der statt dem normalen Sprachassistenten verwendet wird. Der hochentwickelte ChatBot bietet neue Möglichkeiten! Schade jedoch, dass dies zumindest aktuell nur mit einem Nothing Phone funktioniert.

Bluetooth & Laufzeit

Wie schon die Nothing ear (2) sind auch die Nothing ear mit einem Bluetooth 5.3 Chip ausgestattet, allerdings spendiert man dem neuen Modell, wie auch den Nothing ear (a), jetzt auch den hochauflösenden LDAC-Codec von Sony. Weiterhin sind auch SBC-, AAC- und den in Asien verbreiteten LHDC 5.0-Codec, mit an Board. Die Bluetooth-Reichweite, ist auf freier Fläche, auf eine Distanz von gut 20 Metern stabil, innerhalb eines Raumes hat man so definitiv kein Problem.

Nothing ear QI Laden

Die Akkukapazität der Nothing Ear wireless In-Ears wurde im Vergleich zum Vorgänger erhöht und kommt jetzt auf 46 mAh pro Hörer, statt zuvor 33 mAh. Dazu kommt ein 500 mAh Akku im Ladecase. Damit kann Nothing die Laufzeit mit eingeschaltetem ANC im Test von vier auf etwa fünf Stunden erhöhen, was immer noch kein überragender, aber immerhin jetzt verbesserter Wert ist, der im Durchschnitt liegt. Mit der Akkubox kommt man auf insgesamt 24 Stunden Laufzeit, ehe das Case via USB-C oder kabellos erneut aufgeladen werden muss.

Fazit: Ein gelungenes Upgrade

Mit den Nothing ear, die Gegenüber ihrem Vorgänger ja auch vom Namen her nicht in Gänze ein ganz neuer Kopfhörer sind, sind in einigen Bereichen ein gutes Upgrade geworden. Klanglich gefällt mir der Kopfhörer etwas besser und er deckt insgesamt ein hörbar größeres Frequenzspektrum ab. Leider ist aber das ANC nach wie vor nicht auf Top-Niveau, auch in der Preisklasse.

  • Transparentes Design
  • Handy-App
  • Headset
  • LDAC-Codec
  • Design vom Vorgänger
  • ANC sehr durchschnittlich

Das Design bleibt etwas Besonderes, ist aber nun nichts Neues mehr. Gut gefällt mir zudem, dass an der Akkulaufzeit gearbeitet wurde, die umfängliche Bedienung, sowie die Qualitäten als Headset. So gelingt Nothing mit den neuen Ear Kopfhörern ein rundes, klanglich ausgewogenes Gesamtprodukt.

Wer auf elektronische, beziehungsweise basslastige Musik steht, der ist unter Umständen mit den ebenfalls neuen Nothing ear (a) unter Umständen besser beraten. Das beste ANC für unter 100€ haben meiner Meinung nach weiterhin die Soundcore Liberty 4 NC.

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Gadget-Nerd bei China-Gadgets seit 2015 und immer auf der Suche nach günstigen, hochwertigen Audio-Alternativen.

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Kommentare (2)

  • Profilbild von The real Randomblame
    # 18.04.24 um 21:51

    The real Randomblame

    Endlich kein 'Subbass-Gequatsche' mehr… So muss das sein! (tumbs up emoji)

  • Profilbild von Knaufi
    # 19.04.24 um 00:01

    Knaufi

    Also ich bin mit den Nothing ear (2) wirklich, wirklich unzufrieden. Das ANC funktioniert irgendwie, allerdings verursacht aktives ANC auch ein leises Störgeräusch. Schlimmer als das ist aber die Akkulaufzeit. Ich komm keinesfalls über 3 Stunden und das ohne ANC, ist ANC aktiv sind 2 Stunden das Limit. Auf Reisen sind die Dinger damit vollkommen nutzlos und höchstens im Gym oder im innerstädtischen Transit nützlich. Von DER Marke kauf ich so schnell nichts mehr.

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