Ohne Riemen, aber mit 800 mm/s: Peopoly Magneto X 3D-Drucker
Magneto X. So heißt er, der neue Highspeed 3D-Drucker des Herstellers Peopoly, der mit satten 800 mm/s die Konkurrenz das Fürchten lehren soll. Dafür wartet der 3D-Drucker mit einer interessanten Innovation auf.
- Peopoly Magneto X 3D-Drucker:
- bei Peopoly für ~1463€ (Pre-Order)
Inhalt
Technisches: imposant
Hersteller | Modell | Peopoly| Magneto X |
Bauart | Cube (riemenlos) |
Extruder | Direct Drive |
Geschwindigkeit | 800 mm/s |
Beschleunigung | 22000 mm/s² |
Flussvolumen | 60 mm³/s |
Bauraum | 400 x 300 x 300 mm |
Druckbett | PEI-Federstahlauflage (beheizbar bis 130 Grad) |
max. Düsentemperatur | 300 Grad mit gehärteter Stahldüse |
Düsendurchmesser | 0,4 mm (optional 0,2, 0,6, 0,8) |
Konnektivität | Wi-Fi, OrcaSlicer |
Features |
|
Abmessungen | Gewicht | 550 x 610 x 700 mm | keine Angabe |
Design: Cube, aber anders
Im Gegensatz zu einem eleganten Bambu Lab X1C oder aber Creality K1 Max kommt der Peopoly Magneto X schick, aber doch etwas „hemdsärmeliger“ mit seinem robusten silbergrauen Aluminiumkorpus daher.
Es handelt sich hier optisch andererseits vielleicht mit Ausnahme des Druckkopfes aber auch nicht um eine reine Bastelkiste, denn dafür sind die meisten Kabel inklusive Schleppkette zu ordentlich verlegt und oftmals versteckt.
Mit einem Bauraum von stattlichen 400 x 300 x 300 mm bei Außenmaßen von 550 x 610 x 700 mm wirkt der Magneto X mächtig – auch und gerade wegen seines enorm dicken Heizbettes, das auf vier unabhängig voneinander agierenden Z-Achsen gelagert ist und dank 1000W-Netzteil in wenigen Sekunden auf 130°C erhitzt werden kann.
Das entscheidende Designelement fällt aber erst beim zweiten Blick auf, nämlich durch seine Abwesenheit: Es gibt hier keinerlei Riemen oder Umlenkrollen. Denn der Peopoly Magneto X setzt mit Ausnahme der Z-Achse auf ein anderes Kinematiksystem.
Alleinstellungsmerkmal: MagXY Motion System
Das, was diesen – mit Verlaub gesagt – sauschnellen Drucker wirklich auszeichnet, ist sein für die X- und Y-Achse konzipiertes magnetisches Linearmotorsystem, welches der Hersteller „MagXY Motion System“ tauft. Dieses System soll eine bislang beispiellose Präzision mit einer Wiederholgenauigkeit von 3 μm erreichen.
Präzision verspricht auch die Ansteuerung der Motoren dank geschlossener Regelkreise mit Echtzeit-Positionsrückmeldung („Closed Loop“). Der Hersteller spricht zudem von weniger Verschleiß und weniger Vibration im Gegensatz zu herkömmlichen CoreXY-Systemen mit Riemen.
Weitere Features: sauschnell
Mit sage und schreibe 800 mm/s – in der Spitze sogar bis zu 1200 mm/s – operiert der Peopoly Magneto X mit bis zu 22000 mm/s² Beschleunigung bei einem Peak-Flussvolumen von 60 mm³/s. Ein Direct-Drive Extruder („Lancer Extrusion System“) drückt das Filament durch das bis zu 300°C heiße Hotend und eine gehärtete Stahldüse. Damit sind abseits von PLA, PETG oder TPU auch Filamente wie ASA oder Nylon-Karbon druckbar – vorausgesetzt ihr kauft euch die später optional verfügbare Acrylglas-Einhausung.
Zur Kühlung setzt der Hersteller auf einen 3010 Axiallüfter (8000 U/min) für das Hotend und zwei 4015 Radiallüfter mit brachialen 13000 U/min. Optional kann – ähnlich den 12V-Bauteilhilfskühlern bei Bambu Lab oder Creality – auch eine Art Jetstream-Hilfslüfter (links oben) optional geordert werden. Ein Leistetreter ist der neue Magneto X mit diesem Kühlsetup definitiv nicht.
Standesgemäß für einen High-End Desktop 3D-Drucker gibt’s natürlich auch ein 48 Punkte Auto-Leveling, das genauso wie beim Creality K1 Max mittels Wägezellen realisiert wird. Das Druckmodell kann man natürlich auch per 1080P-Kamera (30 fps, juchu!) live verfolgen.
Klipper & Orca-Slicer: vielversprechend!
Gute Hardware ist das eine – gute Software das andere. Auch in Sachen Software scheint Peopoly alles richtig gemacht zu haben: Als Firmware nutzt man reines Klipper, wobei ich statt des Fluidd-Designs allgemein auch nichts gegen eine simplifizierte Touch-Menüführung auf dem schicken 7 Zoll Touchscreen des Magneto X gehabt hätte.
Spannender als Klipper – das hat momentan fast jeder 3D-Drucker – ist aber wohl der Griff zum Slicer. Und hier setzt Peopoly auf das verheißungsvolle Open-Source Projekt namens OrcaSlicer – eine intuitiv nutzbare Software mit nahtloser Klipper-Integration, die neben dem Bambu Studio wohl gerade eine der angesagtesten Slicer-Neuheiten überhaupt ist.
Einschätzung: Neuer Gamechanger?
Sollte es Peopoly gelingen, perfekt auf den Magneto X abgestimmte Profile im Orca Slicer zu hinterlegen, dann könnte er es werden: der neue Superstar unter den Klipper-3D-Druckern im Endconsumerbereich. Mit seinen 800 mm/s, seinem riemenlosen magnetischen Linearmotorsystem und seinem riesigen Bauraum hat er viele Pluspunkte auf seiner Seite. Wünschenswert wäre aber eine Einhausung gleich zum Marktstart gewesen, um von 300°C Düse und 130°C Heißbett auch direkt profitieren zu können. Ich bin jedenfalls gespannt. Und ihr? Nutzt ihr bereits den OrcaSlicer? Wie sind da eure Erfahrungen?
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