3D-Drucker Grundausstattung: Welches Zubehör brauche ich als Einsteiger?

Gerade wenn man sich seinen ersten 3D-Drucker anschafft, stellt sich bald die Frage nach einer sinnvollen Grundausstattung. Hier scheiden sich die Geister je nach individuellen Ansprüchen. Wir stellen euch in diesem Kontext einmal ein Einsteiger-Zubehörset in Form des Creality 74-in-1 Werkzeug Kits vor und überlegen, was man darüber hinaus noch braucht.

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Warum 3D-Drucker Zubehör?

Nicht jeder 3D-Drucker liefert auch gleich ein reichhaltiges Zubehörset mit. Selbst wenn dem so ist, dann gehört das mitgelieferte Werkzeug zumeist eher in die äußerst kostengünstige Kategorie „Nur für den einmaligen Aufbau gedacht“.

Wer beispielsweise schon einmal einen 3D-Drucker mit mitgelieferten viel zu kurzen Sechskantschlüsseln aufgebaut hat, Exenterschrauben mit einem fast schon knickreifen Blech-Maulschlüssel in Miniaturformat versucht hat zu justieren oder aber schon einmal Bekanntschaft mit einer abgebrochene Klinge des mitgelieferten Seitenschneiders gemacht hat, wird das verstehen.

Ein solides Werkzeugset ist also sinnvoll, spätestens dann, wenn der Extruder spinnt, die Düse verstopft ist oder allgemein ein Düsenwechsel ansteht, bei dem ihr Zange und Maulschlüssel braucht. Gerade wenn ihr euren ersten Einsteiger-3D-Drucker wie beispielsweise einen Anycubic Kobra 2 Pro gekauft habt und vielleicht nicht sicher seid, ob es das Hobby eures Lebens wird, dann tut es hier vorerst ein kostengünstiges 3D-Drucker Zubehörset auch.

Was steckt im Creality 74 in 1 3D-Drucker Zubehör Set?

Nach dem Kauf meines ersten 3D-Druckers habe ich mir nach und nach verschiedene Gadgets rund um den 3D-Druck zugelegt. Viele dieser ersten Käufe könnt ihr euch mit dem 74-in-1 Set sparen, da hier fast alles abgedeckt wird, was ihr beim alltäglichen 3D-Drucken mit einem FDM-Drucker benötigt. Konkret handelt es sich um ein 264 x 85 x 197mm kleines und 1,2 kg leichtes Werkzeug-Wickelset, das folgende Utensilien beinhaltet:

• 34 x Chrom-Vanadium-Stahl vernickelte Schraubendreher-Bits
• 1 x Gravurmesser
• 1 x Bürste
• 1 x Universal-Schwenkschlauch
• 1 x Seitenschneider
• 1 x Metallreinigungsbürste
• 1 x Metallspachtel
• 1 x 1,5 mm Antiblockier-Tool („Nozzle Cleaner“ oder „Nozzle Deblocker“)
• 1 x Gebogene Pinzette
• 1 x Gerade Pinzette
• 10 x 0,38 mm Düsennadeln
• 1 x Steckschlüssel
• 1 x Multifunktionswerkzeug
• 1 x Schraubendrehergriff
• 3 x Feilen
• 1 x 100 mm Antiblockier-Tool
• 1 x Kunststoffschaber
• 1 x Entgrater-Griff
• 1 x Schraubenschlüssel
• 1 x Spitzzange
• 1 x Saugnapf
• 1 x Rohrschneider
• 5 x Skalpell-Klingen
• 2 x Entgrater-Klingen
• 1 x Magnetmatte

Ihr seht also: Es handelt sich um eine umfassende Auswahl an Werkzeugen, von denen ihr einige mehr als andere braucht. Am häufigsten werden hier wohl der Seitenschneider, Pinzetten und der Spachtel/Schaber zum Einsatz kommen. Neben einer Drahtbürste zur Düsenreinigung ist auch ein vernünftiges Antiblockier-Tool nicht zu verachten, da meiner Erfahrung nach die dünnen Düsennadeln einfach viel zu flexibel sind um eine Düsenblockade zu lösen.

Zu den Highlights des Creality Sets zählen ein multifunktionaler Schraubendreher-Satz und ein Universal-Schwenkschlauch, der das Erreichen schwer zugänglicher Stellen erleichtert. Das Set beinhaltet auch spezielle Post-Processing-Werkzeuge, wie ein Schärfmesser mit drehbaren Klingen und ein Skalpell, um die Feinarbeit an gedruckten Modellen zu optimieren.

Die Magnetmatte ist ein nicht zu unterschätzendes Tool, wenn es darum geht, eure Schrauben beispielsweise bei einer Reparatur magnetisch an Ort und Stelle zu haben. Und der Saugnapf? Der ist wiederum eher ein Tool, das zu einem reinen Feinmechanikerset gehört. Aber hey, wie sagt ein Kollege immer: Haben ist besser als brauchen.

Was braucht ihr zusätzlich an Zubehör?

Das wichtigste Zubehör besteht meiner Meinung nach (natürlich neben Filament, am besten PLA) aus zweierlei: Isopropanol (50% oder 70%) zur Reinigung der Druckplatte einerseits, immer eine griffbereite Küchenpapierrolle andererseits. Dazu solltet ihr euch Gewindefett für die Wartung der Achsen besorgen. Beim Thema Fett scheiden sich hier auch die Geister. Ich nutze Universal-Fett von Nigrin. Schreibt mir gern in die Kommentare, worauf ihr schwört.

Ich persönlich würde vorerst auf einen Klebestift oder einen Sprühkleber verzichten. Texturierte PEI-Federstahlplatten sorgen in der Regel für eine ausreichende Haftung. Falls jedoch alle Stricke in Sachen Haftung reißen, dann empfehle ich euch diesen Sprühkleber. Apropos Haftung: Da spielt so genanntes Warping oft eine Rolle. Schaut euch diesbezüglich einfach mal unseren CG Quick Tipp an:

An zusätzlichem Werkzeug empfehlen wir euch zuerst einmal einen Magnetisierer für die Bits sowie ein Maulschlüsselset (Größe 6 bis 14). Auch ein treuer Begleiter im 3D-Drucker-Alltag: Ein vernünftiger Cutter in Form eines Teppichmessers als Ergänzung zum vorhandenen Skalpell. In diesem Kontext könnt ihr auch gleich über einen Werkzeugkoffer nachdenken.

Optionales Zubehör: Nice to Have

Wenn euch die Maßhaltigkeit eines gedruckten Modells wichtig ist, solltet ihr euch auch direkt einen Messschieber anschaffen. Dieser wird euch spätestens dann gute Dienste leisten, wenn ihr beim Hobby bleibt und anfangen solltet, Dinge selber zu konstruieren (Stichworte: TinkerCad & Fusion360). Ein Rollgabelschlüssel ist zudem nie verkehrt.

Es empfiehlt sich auch immer eine Ersatz-microSD Karte genauso wie entsprechende Ersatzdüsen. Kabelbinder und Schleifpapier solltet ihr außerdem auch in eurer Bastelkiste haben. Eigentlich ist manuelles Leveln heute nicht mehr nötig. Falls ihr dies dennoch tun müsst oder wollt, setzt besser auf dünnes Kassenbonpapier als gewöhnliches DIN-A4 Papier aus dem Fach eures Tintenstrahl-Druckers.

 3D Drucker Grundausstattung: Was fehlt?

Mit dem Creality 74-in-1 3D Drucker Werkzeugset ist die Grundausstattung für euren ersten 3D-Drucker bereits zum Großteil abgedeckt. Klar, natürlich könntet ihr auch gleich ein hochwertiges iFixit-Set kaufen, das wir in unserem Makerspace auch regelmäßig nutzen. Aber dann liegt ihr preislich auch einfach mal beim knapp zehnfachen Preis und habt spezifische Tools wie etwa einen PTFE-Rohrschneider nicht an Bord.

Creality verspricht meiner Erfahrung nach hier zumindest ein halbwegs solides, wenngleich nicht sehr hochwertiges Material- und Verarbeitungslevel. Hier gilt: Ansprüche sind verschieden. Für den Neuling reicht es aber sicherlich aus, gerade preisleistungstechnisch dann, wenn man sich entscheiden sollte, dem Hobby doch nicht mehr oder nur noch sehr selten nachzugehen.

Ich frage mich gerade: Habe ich was Essentielles in Sachen Grundausstattung vergessen? Schreibt es mir gerne in die Kommentare und ich ergänze es. Habt dabei bitte im Hinterkopf: Wir sprechen von der Grundausstattung = Erstausstattung. Ich bin gespannt auf eure Posts.