Bye bye Big Tech Teil 6: Willkommen im Fediverse – Die Social Media Alternative!
Nutzt ihr auch Instagram, X (ehemals Twitter) oder Facebook? Die meisten von uns tun es. Doch während wir unsere Fotos, Gedanken und Updates teilen, sammeln die großen Tech-Konzerne fleißig Daten. Social Media hat einen schlechten Ruf – und das nicht ohne Grund. Algorithmen manipulieren unsere Feeds, sorgen für Doomscrolling und die Datensammelei ist allgegenwärtig. Aber: Es gibt Alternativen!
Serie: Bye bye Big Tech!
Teil 1: Meine Mails gehören mir! Alternativen zu Gmail & Co.
Teil 2: Die besten Browser-Alternativen aus Europa
Teil 3: Die besten Messenger-Alternativen zu WhatsApp
Teil 4: Mein Umzug in eine alternative Cloud
Teil 5: Smartphone ohne Google: Mein Umstieg auf /e/OS
Teil 6: Willkommen im Fediverse: Die Social Media Alternative!
Inhalt
Meine Motivation
Ich versuche Big Tech aus den USA in meinem Leben zu minimieren. Ich möchte weniger abhängig von riesigen Playern sein, die im Zweifel Entscheidungen treffen, mit denen ich nicht einverstanden bin. In den USA erleben wir aktuell im Zeitraffer, wie die Politik das Land in eine neue Richtung drängt. Auch große Firmen wie Google und Apple mischen mal mehr, mal weniger mit. Die Anbieter, die durch ihre Nutzerzahl nicht nur in den USA sondern weltweit einen enormen Einfluss ausüben.
Ganz klar: Auch der Datenschutz in China ist mehr als fraglich. Dort bin ich aber persönlich nicht vom Ökosystem abgängig. Aber auch hier lohnt der Blick zu den europäischen Alternativen.
Ich stelle mir folgende Fragen:
- Wie sicher sind meine Daten? Ich nutze aktuell die iCloud von Apple und sichere neben Fotos auch meine komplette digitale Ablage online. Kontoauszüge, Rechnungen, Dokumente. Wie sehr kann ich dem Anbieter vertrauen, diese Daten nicht auszulesen und ein konkretes Profil über mich zu erstellen?
- Was passiert, wenn der Hersteller aufgrund eines politischen Konfliktes beispielsweise dazu gezwungen wird, Daten einzufrieren, zu analysieren oder noch schlimmer: Zu löschen?
- Welche Alternativen aus Europa gibt es? (Tipp von KaogramaN aus den Kommentaren: https://european-alternatives.eu)
Ich will hier keine Weltuntergangsszenarien heraufbeschwören, aber letztendlich sind wir alle allein dafür verantwortlich, wie wir mit unseren Daten umgehen und was wir mit wem teilen wollen. Daher habe ich mich dazu entschieden, Schritt für Schritt aus den Ökosystemen der Big Player auszubrechen und mir Alternativen zu suchen. Und die gibt es! Aber: Hier muss man teilweise auf Komfort verzichten, gewinnt aber Datenschutz und Kontrolle.
Warum kann Social Media von Big Tech problematisch sein?
Die Kritik an den großen sozialen Netzwerken ist vielfältig und oft berechtigt. Sie reichen weit über die reine Datensammelei hinaus. Der Ruf als Datenkraken kommt nicht von ungefähr: Unternehmen wie Meta (Facebook, Instagram, WhatsApp) oder Google (YouTube) sammeln gigantische Mengen an persönlichen Informationen – von eurem Surfverhalten über eure Interessen bis hin zu Interaktionen mit Freunden.
Diese Daten werden zu detaillierten Nutzerprofilen gebündelt, die für personalisierte Werbung verkauft werden. Ich habe den Schritt gewagt und bin aktuell in einem Rechtsstreit mit Meta. Kritikpunkt: Ungefragtes Sammeln meiner Daten auch außerhalb von Instagram & Co. Ausgang offen. David gegen Goliath sozusagen. Aber: Immer mehr Menschen wollen ihr Recht auf Entschädigung nutzen.

Doch es geht nicht nur um Daten. Die Mechanismen und Algorithmen dieser Plattformen sind darauf ausgelegt, euch so lange wie möglich in der App zu halten. Das führt zu:
- Suchtpotenzial: Endlose Feeds und Likes triggern unser Belohnungssystem.
- Filterblasen: Algorithmen zeigen euch nur Inhalte, die eure bestehenden Meinungen bestätigen, was zu einer verzerrten Wahrnehmung der Realität führen kann.
- Vergleichsdruck: Das ständige Vergleich mit scheinbar perfekten Leben anderer Menschen kann die psychische Gesundheit, insbesondere bei jungen Menschen, negativ beeinflussen.
Ein weiterer kritischer Punkt ist die gezielte politische Einflussnahme. So gab es nach der zweiten Präsidentschaftswahl von Donald Trump in den USA Berichte, dass Suchergebnisse oder Hashtags zu „democrats“ kurzzeitig nicht auffindbar waren oder manipuliert wurden. Das zeigt deutlich, wie große Plattformen die Meinungsbildung beeinflussen und politische Debatten steuern können. Die Macht, Informationen zu filtern, zu zensieren oder hervorzuheben, ist immens und liegt in den Händen weniger Konzerne. Klingt irgendwie beunruhigend. Aber es geht auch anders.
Was ist das Fediverse?
Das Fediverse ist die Antwort auf die Zentralisierung der sozialen Medien. Der Name setzt sich aus „federated“ (föderiert) und „universe“ (Universum) zusammen – also ein föderiertes Universum. Das bedeutet, es ist kein einzelnes soziales Netzwerk, das von einem einzigen Unternehmen betrieben wird, sondern ein Netzwerk aus vielen einzelnen, unabhängigen Plattformen (sogenannten Instanzen oder Servern), die miteinander kommunizieren können.

Die Magie dahinter ist das ActivityPub-Protokoll. Stellt es euch wie eine gemeinsame Sprache vor, die es ermöglicht, dass ein Nutzer auf einer Plattform (z.B. Mastodon) mit einem Nutzer auf einer anderen Plattform (z.B. Pixelfed) interagieren kann, ohne dass beide denselben Dienst nutzen. Ihr meldet euch bei einer Instanz an (ähnlich wie bei einem E-Mail-Provider), und von dort aus könnt ihr mit der gesamten föderierten Welt kommunizieren. Keine zentrale Kontrolle, keine Algorithmen, die euch manipulieren, und volle Kontrolle über eure Daten auf eurer gewählten Instanz. Das ist das Gegenteil von dem, was wir von Facebook, X oder Instagram kennen.
Fediverse-Alternativen im Überblick
Hier ist eine Auswahl der populärsten Plattformen im Fediverse, die als datenschutzfreundliche Alternativen zu den Big-Tech-Giganten dienen:
Name des Systems | Alternative zu | Vorteile | Nachteile | Sitz des Projekts |
---|---|---|---|---|
Mastodon | X (ehemals Twitter) | Dezentral, keine Werbung/Algorithmen, chronologischer Feed, Fokus auf Themen-Communities, Quelloffen | Kleinere Nutzerbasis, geringere Reichweite als X | Deutschland |
Pixelfed | Bild- und Videofokus, keine Werbung/Algorithmen, chronologischer Feed, Open Source, integrierter Content-Filter | Kleinere Nutzerbasis, weniger Funktionen als Instagram | Ursprung in Kanada | |
Friendica | Vielseitig (Gruppen, Foren, Blogs), Fokus auf Vernetzung & Datenschutz | Komplexere Oberfläche, geringere Verbreitung, wirkt oft weniger modern | Ursprung in Deutschland | |
PeerTube | YouTube | Dezentrales Video-Streaming (Peer-to-Peer), keine Werbung/Tracking, Open Source | Kleinere Videoauswahl, weniger professionelle Inhalte | Frankreich |
Lemmy | Dezentrale Foren & Diskussionsplattformen, Community-gesteuert, keine Zensur durch zentrale Betreiber | Weniger Nutzer, Finden relevanter Communities kann dauern | Kanada | |
Funkwhale | SoundCloud | Dezentrales Audio-Streaming (Musik, Podcasts), Open Source, Community-orientiert, keine kommerziellen Algorithmen | Kleinere Musikauswahl, weniger bekannte Künstler, Nischenprodukt | Frankreich/Deutschland |
WriteFreely | Blog-Plattformen | Fokus auf Schreiben & Lesen, minimalistisch, keine Ablenkungen, plattformübergreifende Veröffentlichung möglich, Open Source | Geringere Reichweite, weniger Interaktionsmöglichkeiten als „echte“ Social Media Blogs | USA/Kanada |
Instanzen im Fediverse: Dein Zuhause im dezentralen Netz
Das Konzept der Instanzen ist der Schlüssel zum Verständnis des Fediverse und unterscheidet sich deutlich von herkömmlichen sozialen Netzwerken. Stell dir eine Instanz wie eine kleine, unabhängige Insel vor, die aber über Brücken (das ActivityPub-Protokoll) mit vielen anderen Inseln verbunden ist.
Was ist eine Instanz genau? Eine Instanz ist ein einzelner Server, auf dem eine Fediverse-Software (wie Mastodon, Pixelfed, Friendica etc.) läuft. Jede Instanz wird von einer Person, einer Gruppe oder einer Organisation betrieben und hat ihre eigenen Regeln, Moderation und oft auch einen thematischen Fokus. Wenn du dich im Fediverse anmeldest, wählst du zunächst eine dieser Instanzen. Dein Nutzername ist dann an diese Instanz gebunden, z.B. @[email protected].
Wie wähle ich die richtige Instanz für mich aus? Die Wahl der richtigen Instanz ist wichtig, da sie dein „digitales Zuhause“ im Fediverse wird. Achte auf:
- Thema: Viele Instanzen haben einen thematischen Fokus (z.B. Tech, Gaming, Kunst, lokale Gemeinschaften). Such dir eine, die zu deinen Interessen passt. Es gibt aber aber auch allgemeine Instanzen (z.B. mastodon.social)
- Regeln & Moderation: Jede Instanz hat eigene Verhaltensregeln. Lies sie dir durch, um sicherzustellen, dass du dich dort wohlfühlst und die Moderation aktiv ist.
- Sprache: Es gibt Instanzen, die sich auf bestimmte Sprachen konzentrieren.
- Größe: Kleinere Instanzen sind oft familiärer, größere bieten mehr Vielfalt.
- Betreiber: Wer steckt hinter der Instanz? Eine Privatperson, ein Verein, ein Unternehmen? Auch das kann wichtig sein.
Es gibt Verzeichnisdienste (z.B. joinmastodon.org/servers für Mastodon), die dir bei der Suche helfen können.
Reicht es, wenn ich bei einer Instanz angemeldet bin? Kann ich mich dann auch auf allen anderen Plattformen damit anmelden? Oder muss ich für jede Plattform eine eigene Instanz wählen? Das ist der Clou des Föderierten:
- Ein Login, viele Kontakte: Wenn du dich beispielsweise auf einer Mastodon-Instanz registrierst, kannst du von dort aus Nutzern auf jeder anderen Mastodon-Instanz folgen und mit ihnen interagieren. Du kannst sogar Nutzern auf anderen Fediverse-Plattformen wie Pixelfed, Friendica oder PeerTube folgen und deren Beiträge sehen. Dein einzelner Login auf deiner gewählten Mastodon-Instanz reicht aus, um das gesamte, vernetzte Fediverse zu nutzen.
- Eine Instanz pro Plattform-Typ: Du musst nicht für jede Plattform-Art (Mastodon, Pixelfed, Friendica) eine eigene Instanz wählen. Wenn du beispielsweise ein Mastodon-Konto hast, kannst du von dort aus Fotos von Pixelfed-Nutzern sehen und ihnen folgen. Wenn du selbst aber aktiv Fotos posten möchtest wie auf Instagram, dann müsstest du dich zusätzlich auf einer Pixelfed-Instanz registrieren. Möchtest du Videos hochladen und teilen, dann wäre ein Konto auf einer PeerTube-Instanz nötig. Für jeden Typ von Dienst, den du aktiv nutzen und Inhalte erstellen möchtest, brauchst du ein entsprechendes Konto auf einer Instanz dieser Software. Du kannst aber von deinem Mastodon-Konto aus auf all diese Inhalte zugreifen und darauf reagieren.
Das System ist flexibel: Du kannst mit einem einzigen Konto im Prinzip das ganze Fediverse erkunden, aber für spezifische Funktionen (z.B. eigene Fotos hochladen auf Pixelfed) brauchst du ein Konto auf der jeweiligen Plattform.
Wie schlagen sich die Alternativen im Alltag?
Wir schauen uns vier Fediverse-Dienste an, liefern hier aber nur einen Ersteindruck.
Mastodon: Die X-Alternative
Mastodon ist die wohl bekannteste Fediverse-Plattform und versteht sich als dezentrale Alternative zu X (ehemals Twitter). Statt eines globalen Servers gibt es unzählige kleinere Server („Instanzen“), die von Einzelpersonen oder Gemeinschaften betrieben werden. Ihr meldet euch auf einer Instanz eurer Wahl an – oft passend zu euren Interessen oder eurem Standort. Es geht aber auch unkomplizierter: Wir haben uns einfach bei der allgemeinen Instanz mastodon.social angemeldet.
Was Mastodon von X unterscheidet: Es gibt keinen zentralen Algorithmus, der euch Inhalte vorsortiert oder manipuliert. Eure Timeline ist chronologisch, und ihr seht, was die Leute, denen ihr folgt, posten. Die Moderation findet dezentral auf Instanz-Ebene statt, was Zensur erschwert und toxische Inhalte besser eindämmen soll. Mein persönlicher Eindruck: Die Atmosphäre ist oft freundlicher und konstruktiver, da die Gemeinschaften kleiner sind und von Freiwilligen moderiert werden. Das mag aber auch daran liegen, dass noch nicht so viele Nutzer auf der Plattform sind. Der Einstieg kann etwas holprig sein, da man sich erst für eine Instanz entscheiden muss, aber es gibt zahlreiche Guides und eine hilfsbereite Community.
Pixelfed: Die Instagram-Alternative
Pixelfed ist für alle, die eine dezentrale Heimat für ihre Fotos und Videos suchen, ohne die Datensammelei von Instagram. Es ist ebenfalls in Instanzen unterteilt und legt den Fokus auf visuelle Inhalte. Ich habe mich für die in Deutschland gehostete Instanz gram.social entschieden. Nach der Registrierung fällt direkt auf: Hier ist alles simpel und minimalistisch gehalten. Die grundlegenden Funktionen sind aber weiterhin mit an Bord: Bilder posten, kommentieren, liken und teilen.

Im Gegensatz zu Instagram gibt es bei Pixelfed keine versteckten Algorithmen, die eure Reichweite oder die Sichtbarkeit von Posts manipulieren. Die Timeline ist chronologisch, und es gibt keine Werbung. Der Funktionsumfang ist bewusst schlanker gehalten, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: das Teilen von schönen Momenten. Was auffällt: Selfies sieht man hier nur selten. Das kommt aber natürlich auch darauf an, welchen Profilen ihr folgt.
Die Nutzerbasis ist natürlich auch hier kleiner als bei Instagram. Ob es ein vollwertiger Ersatz ist, hängt stark davon ab, wie sehr man die Big-Tech-Features nutzt. Für reine Foto-Enthusiasten ist es aber eine tolle Alternative.
Friendica: Die Facebook-Alternative
Friendica ist die vielseitigste Plattform im Fediverse und versteht sich als umfassendes soziales Netzwerk, das Elemente von Facebook, Foren und sogar Blogs vereint. Es ist ebenfalls dezentral und föderiert. Auch hier gilt wieder: Instanz auswählen, registrieren und los geht´s. Die Oberfläche erinnert an Facebook und man kann schnell eigene Postings erstellen.

Friendica unterscheidet sich von Facebook durch seine hohe Anpassbarkeit und die Verknüpfbarkeit mit anderen Fediverse-Diensten. Ihr könnt Gruppen erstellen, Foren nutzen und längere Beiträge verfassen. Es ist eher eine Community-Plattform als ein reiner Nachrichten-Feed. Die Oberfläche kann anfangs etwas komplexer wirken als Facebook. Die Akzeptanz im Bekanntenkreis ist, wie bei allen Fediverse-Diensten, der größte Knackpunkt. Wenn eure Freunde nicht mitziehen, fühlt es sich schnell leer an. Ihr könnt euch aber auch durch verschiedene Kanäle scrollen und so schnell Inhalte entdecken.
Peertube: Die YouTube-Alternative
Wer YouTube leid ist, findet in PeerTube eine spannende, dezentrale Alternative für Video-Inhalte. PeerTube nutzt das Peer-to-Peer-Prinzip (daher der Name) für das Streaming von Videos. Das Besondere: Es gibt keine zentrale Firma, die eure Daten sammelt oder euch mit Werbung bombardiert. Videos werden von verschiedenen Instanzen gehostet, und beim Streamen helfen andere Nutzergeräte mit, die Inhalte zu verteilen, was die Serverlast reduziert.

Die Videoqualität ist oft gut, hängt aber stark von der jeweiligen Instanz und ihrer Bandbreite ab. Die Auswahl an professionellen oder Mainstream-Inhalten ist deutlich geringer als auf YouTube, aber dafür findet man hier viele unabhängige Content Creator und Nischen-Themen. Die Kollegen von Heise haben beispielsweise eine eigene Instanz, auf der sie alle ihre Videos hochladen.
Wie zufrieden bin ich mit dem Fediverse?
Meine Erfahrungen mit dem Fediverse sind gemischt, aber überwiegend positiv. Der große Vorteil ist die Kontrolle und der Datenschutz. Es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, dass man nicht von Algorithmen manipuliert wird und die Daten nicht in den Händen von Konzernen landen. Die Communitys sind oft engagiert und die Interaktion ist bewusster und weniger oberflächlich. Das kann aber auch an der (noch) geringen Nutzerzahl liegen.
Und genau das kann auch nerven: Wenn nicht viele Freunde und Bekannte mitziehen, fühlen sich die Netzwerke schnell leer an. Die Funktionalität ist teilweise eingeschränkt und der Komfort geringer als bei den Big Playern, die Milliarden in die Entwicklung stecken. Man muss sich auf eine gewisse Lernkurve einstellen und ist eventuell auf Workarounds angewiesen. Die Apps sind oft nicht so schick wie die Konkurrenz, und manche Features fehlen einfach.
Wie sieht die Zukunft des Fediverse aus?
Das Fediverse wächst, bleibt aber vorerst im Gegensatz zu den Big-Tech-Giganten in der Nische. Die großen Player sehen die Konkurrenz teils mit Ignoranz, teils mit Interesse. Metas eigenes Projekt Threads experimentiert bereits mit dem ActivityPub-Protokoll, was eine mögliche Brücke zum Fediverse schlagen könnte. Das halte ich bisher aber noch für ein Gerücht.
Die Zukunft des Fediverse könnte spannend werden. Wenn sich mehr Nutzer dafür entscheiden den großen Playern Lebewohl zu sagen, könnten wir eine echte Alternative zu den zentralisierten sozialen Medien bekommen. Regulierungen wie der Digital Markets Act (DMA) der EU, die größere Plattformen zur Öffnung zwingen, könnten ebenfalls eine Rolle spielen und die Akzeptanz des Fediverse fördern. Das Ziel ist klar: Social Media soll wieder den Nutzern gehören, nicht den Aktionären. Und das Fediverse ist ein entscheidender Schritt in diese Richtung.
Die Reise endet hier (vorerst)
Mit diesem Teil über das Fediverse schließen wir unsere Serie „Bye bye Big Tech!“ vorerst ab. Wir haben uns gemeinsam angeschaut, wie man sich von den Big Playern lösen kann und welche Alternativen es zu den gängigen Diensten der großen Konzerne gibt:
- Mails: Meine Mails gehören mir! Alternativen zu Gmail & Co.
- Browser: Die besten Browser-Alternativen aus Europa
- Messenger: Die besten Messenger-Alternativen zu WhatsApp
- Cloud-Speicher: Mein Umzug in eine alternative Cloud
- Smartphone-OS: Smartphone ohne Google: Mein Umstieg auf /e/OS
Mit diesen Schritten ist ein guter Grundstein gelegt, um euer digitales Leben unabhängiger und datenschutzfreundlicher zu gestalten. Es war eine spannende, manchmal auch frustrierende, aber letztendlich sehr lohnende Reise. Wir bleiben aber am Thema dran und werden auch in Zukunft über neue Entwicklungen berichten und Produkte vorstellen, die euch mehr digitale Souveränität ermöglichen. Vielen Dank für eure Tipps, Hinweise und Kommentare! Seid ihr schon auf Alternativen umgestiegen?
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