Test

SwitchBot Hub 3 im Test: Hat dieser Matter-Hub den Dreh raus?

Wir haben den Vorstellungsartikel zum SwitchBot Hub 3 nun um einen Praxistest ergänzt. Ihr findet unmittelbar vor dem Fazit. Viel Spaß beim Lesen!

Na? Wer kennt das? Ein wenig Haptik soll es sein, ein wenig „analoges Feeling“? Dann hat Smart Home Spezialist SwitchBot gerade mit dem neuen SwitchBot Hub 3 das Richtige für euch; denn die neue Smart Home Zentrale soll das Beste aus zwei Welten vereinen: klassische, physische Bedienelemente und moderne übergreifende Konnektivität dank Matter – geht das Konzept auf?

SwtichBot Hub 3 Aufmacher

Wer schreibt diesen Test?

ThommyIch bin Thommy und ich begeistere mich für Smart Home, Dashcams & Co. Meine Leidenschaft sind aber FDM 3D-Drucker, seitdem mir meine Frau (natürlich die beste) 2018 einen Anycubic Mega-S geschenkt hat.

Kurzfazit zum SwitchBot Hub 3

Der SwitchBot Hub 3 ist im Kern eine extrem vielseitige und potente Smart-Home-Zentrale, die als Universalfernbedienung, Matter-Bridge und Sensorstation überzeugt. Die Idee, die reine App-Steuerung durch haptische Elemente wie den Drehregler zu ergänzen, ist gut gemeint, aber sicherlich nicht für jedermann ideal. In der Praxis stört das wenig intuitive Bedienkonzept mit den versteckten Touch-Tasten unter dem Display. Wer eine zentrale Steuereinheit sucht und tief im SwitchBot-Ökosystem steckt bzw. seine SwitchBot Geräte mit anderen Plattformen via Matter nutzen will, findet hier dennoch ein starkes Stück Technik.

  • extrem vielseitig (IR, Bluetooth, Matter, Sensoren)
  • sehr einfache Einrichtung & Top-Zusammenspiel mit der SwitchBot App
  • stabile Verbindung und gute Reichweite
  • Matter-Bridge-Funktion für übergreifende Systeme
  • präzise integrierte Sensoren
  • Bedienkonzept mit Drehregler und versteckten Tasten (für uns) gewöhnungsbedürftig
  • kein Touchscreen
  • Materialienwahl (Fingerabdrücke)
  • Integration in Home Assistant im Test nicht auf Anhieb möglich

Mehr als ein Gateway: Analoge Bedienung trifft smarte Anzeige

Der SwitchBot Hub 3 hebt sich von reinen Bridges ab, indem er eine aktive Rolle in der Smart-Home-Bedienung einnimmt. Ein markanter Drehregler ermöglicht beispielsweise die feinfühlige Anpassung der Klimaanlagentemperatur (in ±1°C-Schritten) oder die Lautstärkeregelung von Diensten wie Apple TV und Spotify. Neben diesem haptischen Element verfügt der Hub über weitere physische Tasten, darunter Navigationselemente und vier programmierbare Schnellwahltasten auf der Display-Startseite. Diese erlauben den sofortigen Aufruf individueller Szenen wie beispielsweise „Heimkino“ oder „Schlafmodus“.

SwitchBot Hub 3   Drehregler

Das integrierte Display erwacht bei Bewegungserkennung zum Leben und liefert auf einen Blick wichtige Informationen: Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit (erfasst durch eingebaute Sensoren), lokale Wettervorhersagen und den Status verbundener Türschlösser wie etwa dem SwitchBot Lock Ultra . So dient der Hub nicht nur als Steuerzentrale, sondern auch als Informationsdisplay.

SwitchBot Hub 3   Matter

Matter-Integration und lokale Vernetzung

Eine Schlüsselfunktion des über WLAN eingebundenen Hub 3 ist neben der Möglichkeit, IR-Geräte ansprechen zu können, die Fähigkeit, Bluetooth Low Energy (BLE)-fähige SwitchBot-Geräte in den Matter-Standard zu überführen. Dadurch können Produkte wie der SwitchBot Curtain oder Bot, die bisher oft nur isoliert per Bluetooth funktionierten, nahtlos in größere Smart-Home-Plattformen wie Apple HomeKit, Google Home oder Amazon Alexa integriert und auch von unterwegs gesteuert werden. Die Kommunikation zwischen Hub und den SwitchBot-Geräten soll dabei bidirektional erfolgen, was Statusrückmeldungen ermöglicht.

SwitchBot Hub 3   BLE Geraete einbinden

Interessanterweise erwähnt SwitchBot die Option, bis zu 30 „virtuelle Matter-Tasten“ zu erstellen. Damit ließen sich beispielsweise Szenen aus Apple Home direkt am Hub auslösen – eine Funktion, die so nicht direkt im offiziellen Matter-Standard vorgesehen ist. Die übliche Sprachsteuerung über Alexa und Google Assistant wird ebenfalls unterstützt.

SwitchBot Hub 3   Features

Matter-Hub-Alternativen: Eine kleine Auswahl

Wer einen leistungsstarken, zukunftssicheren Matter-Hub mit Fokus auf lokale Verarbeitung und breite Protokollunterstützung sucht, könnte auch einen Blick auf den ähnlich bepreisten (aber displaylosen) Aqara Hub M3 werfen. Von SwitchBot selbst gibt es den deutlich günstigeren, einfacheren SwitchBot Hub 2, der ebenfalls mit Display und Matter-Unterstützung kommt. Für preisbewusste Nutzer, die primär eine einfache Matter-Bridge suchen, gibt es auch deutlich günstigere Alternativen, wie beispielsweise den Aqara M100 oder den Moes Matter Gateway.

SwitchBot Hub 3   Sensoren

Praxistest: Kommandozentrale im Alltag?

Genug der Theorie, wie schlägt sich der SwitchBot Hub 3 im echten Leben? Wir haben die Schaltzentrale in unserem Test-Smart-Home genutzt, um herauszufinden, ob das Konzept aus analoger Bedienung und smarter Vernetzung wirklich aufgeht.

SwtichBot Hub 3 seitliche Darstellung

Unboxing & Einrichtung: Groß und (fast) kinderleicht

Schon das Auspacken macht klar: Hier kommt ein Smart-Home-Hub, der anders ist: zum einen natürlich, weil er einen prominent platzierten Drehknopf samt integrierter runder Drucktaste unter dem Display hat, zum anderen aber auch, weil er weit größer ausfällt, als etwa sein Vorgänger, der SwitchBot Hub 2.

SwitchBot Hub 2 Front
Fast die Hälfte kleiner: Switch Bot Hub 2

Der Hub 3 kommt in einem schwarzen ABS-Kunststoffgehäuses, wobei Tasten sowie Drehregler einen angenehmen Druckpunkt haben. Dennoch müssen wir an dieser Stelle sagen: Von der Materialqualität und Verarbeitung könnte SwitchBot noch eine Schüppe drauf legen. Zudem solltet ihr mit ordentlich Fingerabdrücken auf der Oberfläche rechnen.

SwtichBot Hub 3 Schalteranzeige

Im Lieferumfang findet sich alles, was man braucht: der Hub selbst, ein Standfuß, der auch als Wandhalterung dient, ein Netzteil und das spezielle USB-C-Kabel mit integriertem Temperatur- und Feuchtigkeitssensor.

Die Ersteinrichtung ist SwitchBot-typisch ein Kinderspiel: App starten, Gerät wird automatisch via Bluetooth gefunden, mit dem 2,4-GHz-WLAN verbinden, Firmware-Update ziehen, fertig. Das dauert keine fünf Minuten. Dann landet man bereits auf dem Home-Screen. Hier macht SwitchBot traditionell sehr Vieles richtig.

Das Bedienkonzept kann ein Mehrwert sein

Die Kombination aus Touch-Display und dem haptischen „Dial Master“-Drehrad ist im Alltag sicherlich nützlich. Gerade wenn man vor Ort in der Nähe eines derartigen Hubs ist, möchte man nicht für jede kleine Aktion das Handy zücken müssen. So lassen sich etwa die Temperatur der Klimaanlage oder die Helligkeit der Lampen einfach und präzise am Gerät selbst einstellen. Die vier frei belegbaren Tasten auf der Vorderseite sind gut positioniert, um mit einem Klick ganze Szenen wie „Filmabend“ (siehe nächster Abschnitt) zu starten. Das Display erwacht dank Bewegungssensor automatisch und zeigt auf einen Blick Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Wetter. Die Darstellungsart dieser Infos lässt sich dabei individuell anpassen, genauso wie benutzerdefinierte Tasten und Aktionen.

Kommen wir zu einem etwas größeren „Aber“ an dieser Stelle: Zuerst einmal sei gesagt, dass man für diese Art Bedienkonzept der „Drehknopf-und-Bestätigen-Typ“ sein muss. Das bin ich persönlich gar nicht. Ich schätze intuitive Touchcsreens – und einen solchen gibt es hier eben nicht. Oft ertappe ich mich, auf das Dispaly zu klicken, statt den Drehknopf und die Tasten zu nutzen. Wirklich nicht intuitiv empfinde ich die Touchsensor-Tasten, die sich – leider zu unauffällig – direkt unter dem Display in Form finziger kaum strahlener LEDs befinden. Klickt man auf sie, wird eine benutzerdefinierte Aktion ausgeführt, welche das Display am unteren Rand anzeigt. Das ist – gelinde gesagt – seltsam und lässt für zukünftige Versionen Optimierungspotenzial.

SwtichBot Hub 3 LED Mini Tasten
Na? Wer erkennt sie? Die Mini-LEDs (=Touchtasten) unterhalb der Icons für die benutzerdefinierten Tasten/Aktionen?

Die Universalfernbedienung: Ein Traum für’s Heimkino?

Eine der größten Stärken ist die integrierte IR-Universalfernbedienung. Die Datenbank mit über 100.000 Geräten erkannte einen älteren AV-Receiver (Yamaha) auf Anhieb. Noch beeindruckender ist die Steuerung von Streaming-Geräten via Bluetooth, die viele klassische IR-Hubs nicht beherrschen. Unsere Roku Streambar konnten wir so über den Hub 3 steuern. Hätten wir noch unseren älteren Epson-Beamer hinzugenommen und zwei SwitchBot Curtain installiert, hätten sich dann auch wohl automatisch die Vorhänge beim Filmabend geschlossen – so sollte Smart Home sein.

SwitchBot Hub 3 Roku Streambar

Die Smart-Home-Integration: Brückenbauer mit Potenzial

Da es sich mit dem SwitchBot Hub 3 hardwareseitig um eine Art „Universalgenie“ inklusive Matter-Support handelt, wollen wir natürlich wissen: Wie klappt die initiale Einbindung in andere große Plattformen? Via Amazon Alexa und Google Assistant ließ sich der Hub problemlos mit seinen Untergeräten einbinden und via Sprachbefehl steuern. Hier zeigt sich der SwitchBot Hub 3 in seiner Eigenschaft als Matter-Bridge von seiner guten Seite.

Ein Problem der Matter-Integration wird hier allerdings allgemein sichtbar: Sobald man die Plattform weg vom Hersteller wechselt, sind zumeist nur noch Basis-Funktionen (oft „An/Aus“) vorhanden. Hier muss man sich bei der Matter-Nutzung darüber im Klaren sein, Einiges an Zusatzfeatures eben nur direkt in der Hersteller-App zu finden.

SwitchBot Hub 3 Matter Setup3

Zum Schluss wollten wir unser Home Assistant Green mit dem SwitchBot Hub 3 koppeln. Das gelang uns aber weder mit der offiziellen Matter- noch über die native SwitchBot-Integration – vermutlich einfach deshalb, weil der Hub eben schon voll konfiguriert über 3 Plattformen (inklusive SwitchBot selber) erreichbar war. Für eine erfolgreiche Einbindung hätten wir also einen Reset durchführen müssen (und damit unser Test-Smart-Home auf dem Hub komplett neu einrichten müssen). Für den Ottonormalverbraucher, der zumeist nicht alle Plattformen gleichzeitig nutzen  dürfte, sollte dieses Szenario aber ohnehin irrelevant sein. Der große Mehrwert für Home Assistant wäre hier jedenfalls die Möglichkeit, die 30 „virtuellen Matter-Buttons“ des Hub 3 als Trigger für komplexe Automationen zu nutzen.

Home Assistant Green
Home Assistant Green hält Einzug bei uns, versteht sich aber (auf Anhieb) nicht mit dem SwitchBot Hub 3.

Sensorik und Reichweite: Zuverlässig, aber begrenzt

Die integrierten Sensoren für Temperatur und Luftfeuchtigkeit lieferten in unserem Test präzise Werte mit einer Abweichung von nur ±0,2°C im Vergleich zum SwitchBot Hub 2 und einer DIY-Temperatursonde. Die beworbene Bluetooth-Reichweite von bis zu 200 Metern gilt natürlich nur im Freifeld. In unserer Test-Wohnung war bei realistischen 30 Metern Schluss. Das ist für die meisten Wohnsituationen ausreichend, in sehr großen oder mehrstöckigen Häusern könnte man aber an Grenzen stoßen.

SwtichBot Hub 3 SwitchBot Steckdose

Einschätzung: Ein Hub mit besonderem Dreh?

Der SwitchBot Hub 3 verfolgt mit der Kombination aus physischen Bedienelementen, Display und Matter-Bridge einen interessanten Ansatz. Gerade der Drehregler und die Schnellwahltasten können für Nutzer, die eine haptischere Alternative zur reinen App- oder Sprachsteuerung suchen, einen Mehrwert bieten. Der Funktionsumfang ist beeindruckend, allein die Bedienoberfläche sollte mit den kaum wahrnehmbaren LED-Sensortasten unterhalb des Displays zukünftig optimiert werden.  Die Matter-Integration ist zudem ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunftssicherheit und Interoperabilität, hat bei uns in Kombination mit Home Assistant aber Probleme verursacht.

Persönlich bleibe ich auch nach dem Praxistest skeptisch, ob dieses Konzept sich durchsetzen wird. Für SwitchBot-Nutzer aber, die ihre Geräte besser integrieren und eine zentrale, auch analog bedienbare Steuereinheit mit Display wünschen, ist er definitiv eine interessante Option. Was meint ihr zum neuen SwitchBot Hub 3? Ist dieser Hybrid-Ansatz mit Drehregler und Display das Richtige für euer Smart Home?

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum SwitchBot Hub 3

📺 Hat das Display eine Touch-Funktion?
Nein, und das ist einer der größten Kritikpunkte. Die Bedienung erfolgt ausschließlich über den Drehregler, die Tasten sowie die vier kleinen, schwer erkennbaren Touch-Tasten unterhalb des Displays.

🤝 Funktioniert der Hub 3 mit Geräten anderer Hersteller?
Ja, auf zwei Wegen: Über die integrierte Infrarot- und Bluetooth-Schnittstelle kann er unzählige Fernbedienungen ersetzen. Über die Matter-Bridge-Funktion können zudem SwitchBot-Geräte in andere Systeme wie Amazon Alexa oder Google Home integriert werden.

🤖 Funktioniert der Hub 3 gut mit Home Assistant?
In unserem Test war die direkte Einbindung problematisch und ist gescheitert, wahrscheinlich weil der Hub bereits mit anderen Plattformen gekoppelt war. Der große Mehrwert für Home Assistant liegt aber in der Möglichkeit, die 30 „virtuellen Matter-Buttons“ des Hubs als Trigger für Automationen zu nutzen.

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Thommy

Wenn ich nicht gerade mit Familie und Freunden unterwegs bin, findet man mich im Bastelkeller. Dort tüftele ich zwischen Multiplex Easystar-Klonen, Impeller-Jets, RC-Crawlern und insbesondere meinem geliebten Anycubic Mega S, dem möglichst bald noch weitere 3D-Drucker folgen sollen.

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Kommentare (2)

  • Profilbild von DaHa
    # 21.09.25 um 13:23

    DaHa

    warum nur ir und kein rf?schade

    • Profilbild von Thommy
      # 22.09.25 um 09:49

      Thommy CG-Team

      @DaHa: warum nur ir und kein rf?schade

      Ja, das hätte ich auch cool gefunden. Nutze privat für meine Logitech Harmony Elite einen Arduino-IR-zu-RF-Wandler. War mal ein Bastelprojekt.

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