SwitchBot Lock Pro im Test: Smartes Türschloss mit Matter-Support & starkem Motor

Mit dem SwitchBot Lock (haben wir getestet) hat der Hersteller, der wohl vor allem durch den SwitchBot Bot bekannt geworden ist, ein überraschend gutes und günstiges Smart Schloss veröffentlicht, welches uns im Test überrascht hat. Jetzt ist mit dem SwitchBot Lock Pro ein Nachfolger mit einigen Upgrades erschienen. Ist es der Aufpreis wert?

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Was du vor dem Kauf wissen musst

Wie auch beim Vorgänger gilt: Das Schloss ist nur für die Verwendung im Innenbereich gedacht. Kein Wunder: Das smarte Schloss wird nur auf das bestehende Schloss aufmontiert und kann im Zweifel mit etwas Gewalt und Werkzeug leicht demontiert werden. Bei einer Anwendung an einer Haustür würde so der Hausschlüssel leicht offenliegen. Dabei ist das SwitchBot Lock Pro mit horizontalen und vertikalen Schlüsselnuten kompatibel und unterstützt sogar Mehrfachverriegelungen. Auch falls euer Schloss mehrere Rotationen um zu ent- oder verriegeln benötigt, ist das kein Problem.

Das Schloss ist dabei wieder mit einer Vielzahl von Schlössern einsetzbar. Der Hersteller verspricht Kompatibilität mit Europrofil-Zylindern und Knopf-Zylindern, ab April 2024 auch Schweizer Rundzylinder und UK-Ovalzylinder. Für weitere Schloss-Typen soll es auch speziell angefertigte 3D-Druck-Lösungen geben. Es handelt sich um ein Retrofit-Schloss. Das heißt, dass ihr keinen Handwerker braucht, nichts bohren müsst und das Schloss einfach von innen auf das bestehende Schloss montieren könnt.

Wir haben ein EU-Schloss mit Schlüssel mit vertikaler Schlüsselnut benutzt und konnten die Montageplatte A benutzen. Dafür solltet ihr aber definitiv im Vorhinein Switchbots eigenen Kompatibilitätsassistenten benutzen.

Kompatibilität checken »

So haben wir das SwitchBot Lock Pro montiert

Gerade da ich schon den Vorgänger montiert habe, fiel mir die Montage des SwitchBot Locks Pro leicht. Zu Beginn müsst ihr feststellen, ob ihr ein Zylinderschloss mit Schlüssel oder Knauf habt. Ist letzteres der Fall, müsst ihr den Knauf demontieren und den passenden mitgelieferten Knaufadapter montieren. Dann müsst ihr messen, wie weit der Zylinder aus der Tür heraussteht und die entsprechende Montageplatte auswählen. Wir haben Platte A benutzt, die erfordert drei Sechskantschrauben in der Platte festzuziehen. Achtung: Diese befinden sich schon in der Platte, hier sind keine extra Schrauben notwendig. Steckt dann den Schlüssel in das Schloss.

Dann könnt ihr das eigentliche Smart Schloss aufsetzen, die vier Schrauben links und rechts einsetzen und dann den Magnetkontakt befestigen. Der sollte bündig mit der Oberkante des Schlosses sein und nicht weiter als 4 cm vom Schloss entfernt sein. Anschließend könnt ihr den Batteriesticker entfernen und das Schloss ist startbereit für die App.

SwitchBot Lock Pro in die App einbinden

Das SwitchBot Lock pro ist mit Bluetooth Low Energy ausgestattet. Darüber könnt ihr es direkt in die SwitchBot-App einbinden. Also App für iOS oder Android installieren, Account erstellen und das Plus drücken. Die App sollte das Schloss erkennen, falls nicht habt ihr vielleicht vergessen den Batteriesticker zu entfernen. Anschließend sollte das Schloss mit eurem Smartphone verbunden sein.

Dann geht es um die Kalibrierung. Hier braucht ihr nur der Anleitung der App folgen. Die ist dabei komplett auf Deutsch und leicht in der Benutzung. Nutzt euer Schloss eine Falle, so dass ihr auch nach der Entriegelung einen Schlüssel benötigt, könnt ihr die Falle-Funktion aktivieren. Bei der könnt ihr angeben wie viele Sekunden die Falle offen gehalten werden soll, so dass ihr die Tür von außen zudrücken könnt. Sollte die Kalibrierung nicht erfolgreich sein, könnt ihr euer Schloss jederzeit neu kalibrieren. Bei uns im Test hat es im ersten Anlauf funktioniert.

Was ist Pro an einem Schloss?

Smartphones sind Pro, Laptops ebenso, aber Schlösser? Der „Pro“-Namenszusatz steht hier hauptsächlich für den stärkeren Motor. Klar, auch das Design wurde etwas angepasst und die mattschwarze Optik mit orangem Akzentpunkt inklusive guter Verarbeitung sind ein netter Pluspunkt. Wichtiger ist aber, dass das SwitchBot Lock Pro nun 20 kgf/cm² Drehmoment anstatt 9 kgf/cm² wie die normale Version hat. Das hat sich bei einer unserer Türen etwas schwerer getan, bei dem SwitchBot Lock Pro haben wir das Problem nicht. Nur so ist es zum Beispiel auch für Mehrfachverriegelungen geeignet.

Entsperrt wird das Schloss entweder per Fingerabdruckscanner oder mit einer von 14 weiteren Entsperr-Methoden. Der Fingerabdruckscanner ist wie beim Vorgänger nur über die zusätzlich erhältliche Fernbedienung „Keypad Touch“ nutzbar, welches im Bundle 80€ Aufpreis kostet. Weitere Optionen sind das Entsperren per Sprachsteuerung, Bluetooth, NFC, ein Passwort – oder ganz einfach mit dem zum Schloss passenden Schlüssel. Auch ein automatisches Öffnen des Schlosses, sobald man zuhause ist, oder umgekehrt ein automatisches Sperren lassen sich einstellen.

Der auffällige, große Knopf auf dem Schloss dient dabei als „Quick Key„, der die Tür mit nur einem Knopfdruck entsperrt. Und ehrlicherweise finde ich den ungemein praktisch. Klar, per Smartphone oder Fingerabdrucksensor ist dieser Vorgang futuristischer, aber nichts geht über einen schnellen Knopfdruck.

So lange soll der Akku halten

Mit Energie versorgt wird das Lock Pro durch 4 AA-Batterien (im Lieferumfang enthalten). Damit lässt sich eine Laufzeit von 6 bis zu 9 Monaten erreichen, je nach Frequenz der Benutzung. Der Hersteller erweitert sein Portfolio dabei allerdings um das Dual Power Pack, bestehend aus zwei aufladbaren Akkus. Praktisch ist, dass das Schloss auch nur mit einem der Akkus funktional ist. Ist ein Akku also leer, kann es in Ruhe geladen werden ohne dass man auf das Schloss verzichten muss. Eine entsprechende Push-Benachrichtigung taucht auf eurem Smartphone auf.

SwitchBot Lock Pro mit KeyPad Touch

Wie auch beim Vorgänger ist das smarte Schloss auch mit SwitchBots KeyPad Touch kompatibel. Anders als das Schloss wird das KeyPad außen installiert und dient euch dazu die Tür per Fingerabdruck oder Code zu entsperren. Das ergibt gerade bei gemeinsam genützten Räumen wie in einem Verein, Büros oder einer Ferienwohnung Sinn. Er hat eine Erkennungszeit von 0,3 Sekunden und laut Hersteller eine Erkennungsrate von 98%. Wahlweise gibt es auch eine „Timed-Fingerprint-Funktion“, bei der der Finger länger an das Schloss gehalten werden muss. Bis zu 100 Fingerabdrücke können gespeichert werden.

Die Installation ist auch hier relativ mühelos, wobei ihr auch die Wahl habt das Pad per Schrauben oder per Selbstklebefolie zu montieren. Zwei CR123A Batterien sind erforderlich, in meiner Erfahrung aber keine, die man immer so zuhause hat. Das Pad ist nach Einlegen der Batterien automatisch aktiv und kann dann in die App eingebunden werden. Geht da über das Menü des Schlosses, fügt das Schloss hinzu und folgt den Anweisungen. Auch hier ist die Einbindung selbsterklärend. Die Erkennungsrate- und Geschwindigkeit wissen im Test zu überzeugen und erweisen sich im Alltag als praktisch.

Die SwitchBot-App

Als „smartes“ Schloss ist das Lock Pro natürlich auch mit dem eigenen Smart Home vernetzt. Mit dem SwitchBot Hub 2 (haben wir ebenfalls schon getestet) ist das Schloss auch mit dem Smart-Home-Standard Matter (SwitchBot Hub Mini Matter Enabled vorausgesetzt) und jetzt auch mit Apple HomeKit kompatibel. Dazu kommt der bekannte Support für Alexa und Google Home.

Aber auch mit der eigenen SwitchBot-App habt ihr einige Funktionen. Ihr könnt Grundeinstellungen vornehmen, den „Quick Key“ anpassen, euch aber auch Alarme schicken lassen, wenn die Tür offen steht. Dafür dient der Magnetsensor, den man mit anbringt. Wenn ihr so wie ich abends noch mal gern überlegt, ob ihr wirklich abgeschlossen habt, ist das ein Segen. Dabei hilft sonst auch die Auto-Lock-Funktion, die das Schloss nach einer selbst ausgewählten Zeit automatisch abschließt.

Über die SwitchBot App könnt ihr auch Automationen einrichten, vorausgesetzt das SwitchBot Lock ist per Hub ins WLAN eingebunden. Dann kann es z.B. mit anderen Smart Home-Geräten des Herstellers verbunden werden. Die folgen dem bekannten „Wenn…, dann…“-Prinzip. Wenn man z.B. einen festgelegten Standort wie das Zuhause verlässt, kann sich das Schloss automatisch schließen. Das Schloss ist dabei nach dem AES-128-CTR Standard verschlüsselt.

Preis und Verfügbarkeit

Das SwitchBot Lock Pro ist seit März 2024 erhältlich und kann aktuell auf der offiziellen Webseite des Herstellers vorbestellt werden. Der Preis beträgt 139,99€, für 239,99€ erhält man das Schloss zusammen mit dem Keypad Touch und dem Matter-fähigen Hub. Wer schon den Hub hat, bekommt Schloss + KeyPad Touch für 219,99€. Das Dual Power Pack kostet 19,99€. Es ist problemlos möglich den Hub oder das KeyPad Touch nachzurüsten.

Fazit: Das smarte Türschloss für jeden

Wir waren schon mit dem Vorgänger größtenteils zufrieden und das SwitchBot Lock Pro merz die kleinen Kritikpunkte aus. Die Installation ist noch etwas leichter und ist eher auf dem Niveau von Nuki; SwitchBot nimmt einen mit einer ausführlichen Anleitung gut an die Hand. Dazu kommt der spürbar stärkere Motor, der Quick Key, die Matter-Kompatibilität und die Möglichkeit des Akkupacks. Wer aktuell ein smartes Schloss sucht, ist mit dem SwitchBot Lock Pro wirklich gut bedient. Wer etwas sparen möchte, dem reicht vermutlich aber auch schon der günstigere Vorgänger.

Aber benutzt ihr ein smartes Schloss zuhause? Ich privat hab bei mir keine Verwendung, für unser YouTube Studio ist es aber ungemein praktisch!

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