Zu teuer? 🤔 Xiaomi Massage Gun für 99€

Wie immer kann Xiaomi es nicht lassen, wirklich jede Art von Produkt auch unter ihrem eigenen Namen zu produzieren, mal ganz davon abgesehen, dass sie über Youpin eh in sehr vielen verschiedenen Küchlein ihre Fingerchen haben. Die Xiaomi Massage Gun gab es tatsächlich schon etwas länger in China, nun kommt sie auch zu uns. Aber womit kann sie überzeugen?

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Technische Informationen

Die Konkurrenz ist riesig – kann man sich Absetzen?

Bei der riesigen Auswahl an Massagepistolen ist es schwierig, herauszustechen. Insbesondere da die Funktionsweise, über Vibration und verschiedene Aufsätze die Muskeln zu massieren, relativ festgesetzt ist. Und da ist auch die Xiaomi Massage Gun nicht wirklich anders. Im zu erwartenden schlichten Design in Mattschwarz, sieht sie wie die standardmäßigste Massagepistole aus, die man sich vorstellen kann. Und da ich vor kurzem erst die Brad & Bob Massagepistolen getestet habe, würde ich sie damit (C2) auch vergleichen und einordnen wollen, auch wenn das natürlich kein Test ist, sondern eine Einschätzung anhand des Datenblatts.

Die Xiaomi Massage Gun ist 14 x 6,5 x 2,19 cm groß und wiegt um die 870 Gramm. Damit ist sie fast 200 Gramm schwerer als die größere Brad & Bob Massagepistole, die aber allgemein schon sehr leicht war. In der Anwendung wird es da keinen riesigen Unterschied geben, aber es ist bestimmt bemerkbar. Im Inneren der Massage Gun ist ein 2600 mAh großer Akku verbaut, der per USB-C geladen werden kann. Angeblich kann man damit bis zu 5 Stunden massieren. Das geht auf der niedrigsten von 3 Geschwindigkeitsstufen. Das finde ich schon recht wenig an Einstellungsmöglichkeiten, bei Brad & Bob gibt es fünf Stufen und bei anderen bis zu 20. Ich fand 5 sehr angenehm, man muss nicht allzu viel Durchschalten, aber hat die Möglichkeit, die Stärke zumindest ein wenig anzupassen.

Die Drehzahl der Massage Gun ist mit bis zu 3200 U/min genauso stark wie die C2 von Brad & Bob. Lediglich die Kraftausübung scheint deutlich schwächer bei der Xiaomi Massage Gun zu sein. Das geht aber auch nur aus ihren Angaben hervor; wie stark der Unterschied dann tatsächlich in der Praxis wäre, lässt sich natürlich ohne Test nicht sagen. Aber ~ 6 Kilo im Gegensatz zu ~ 16 Kilo ist schon eine Ansage. Damit die Massagepistole während der Arbeit auch nicht einfach kaputt gehen kann, gibt es mehrere Schutzvorkehrungen.

Neben den bekannten Schutz vor Überhitzung, inklusive Lüftungsschlitzen, Kurzschluss, Blockierung und Überstrom, gibt es den ebenfalls bekannten 10-Minuten-Timer (automatische Abschaltung) und einen Schutz vor zu hohem Druck. Dieser wird per kleiner LED während des Betriebs angezeigt: Weiß ist ein guter Druck, Orange zu hoch.

Möchte man dann loslegen hat man im Lieferumfang 3 verschiedene Aufsätze. Nur drei, so wie es nur drei Geschwindigkeitsstufen gibt – Zufall? Scheinbar nicht. Ich weiß nicht, wie es euch damit geht, aber drei Aufsätze sind schon recht wenig. Ich würde behaupten im Schnitt kommt jede Massagepistole mit mindestens 5 verschiedenen Aufsätzen, aber natürlich kann man darüber diskutieren, ob das denn notwendig ist. Aus meiner Sicht finde ich zumindest den gegabelten Aufsatz extrem praktisch, der ist hier gar nicht gegeben. Wir haben eine mittelgroßen Kugelaufsatz, einen flachen und einen sehr spitzen. Damit wird man schon einiges massieren können.

Einer der wenigen wirklichen Pluspunkte für die Xiaomi Massage Gun ist die Betriebslautstärke. Darüber habe ich mich auch schon bei den Brad & Bob Massagepistolen gefreut, die bereits sehr leise für mich waren mit ungefähr 60 db (Sprechlautstärke). Die Xiaomi Massagepistole soll nun sogar nur 45 dB leise sein. Man könnte also sogar einigermaßen entspannt TV gucken oder sich normal unterhalten, während man die Massagepistole nutzt, das macht die Anwendung in meinen Augen einfacher in den Alltag zu integrieren. Auch wenn man die Massagepistole mit ins Fitnessstudio nehmen möchte, muss man sich nicht allzu viele Gedanken darüber machen, wie laut man gerade ist.

Wo ist der „Xiaomi-Faktor“?

Ich weiß, wir als absolute Xiaomi-Fanboys und -girls dürfen ja eigentlich kein schlechtes Wort über unser aller Liebling verlieren ( 😉 ), aber in diesem Fall würde ich gerne sagen, dass ich nicht von der Xiaomi Massage Gun überzeugt bin. Ich schließe mich hier Thorbens Meinung bezüglich der Smartphones an, dass in letzter Zeit zu wenig Innovation und zu viel Recyceln von älteren Ideen erkenntlich ist. Das heißt zwar immer noch nicht, dass die Produkte von Xiaomi schlecht sind. Im Gegenteil bleibt die Qualität meist gleich hoch, aber der vormals vorhandene „Xiaomi-Faktor„, das Besondere, fehlt mir persönlich mittlerweile.

Konkret auf die Massagepistole bezogen haben wir es hier nicht mit einem schlechten Gerät zu tun. Das Datenblatt liest sich gut, Funktionsumfang ist okay, Lieferumfang könnte besser sein, aber die Basics sind alle da. Was also stört mich? Eine einfache Massagepistole bekomme ich auch für deutlich weniger Geld bei Amazon. Warum also sollte ich UVP 139€ für die Xiaomi Massage Gun ausgeben? Außer der wirklich leisen Betriebslautstärke sehe ich hier einfach keinen Mehrwert anderen Massagepistolen gegenüber, insbesondere nachdem ich die Brad & Bob Massagepistolen testen konnte, die mehr bieten und doch günstiger sind. Wie seht ihr das, wärt ihr bereit den Preis zu zahlen?

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