Xiaomi UniBlade Trimmer: Philips OneBlade Herausforderer ausprobiert: Euer Ernst, Xiaomi?
„Vielseitig einsetzbarer All-in-One-Haartrimmer“ – so beschreibt der Hersteller den kompakten Xiaomi UniBlade Trimmer, der ganz klar dem Platzhirschen „Philips OneBlade“ nachempfunden ist. Die Frage ist hier: Löst er mein altes Xiaomi Grooming Kit Pro ab? Das finden wir gemeinsam heraus.
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Inhalt
Xiaomi UniBlade Trimmer: Das hat er drauf
Xiaomi stattet den Trimmer (Modellnummer X300), der weit mehr ein Rasierer ist (dazu später mehr), mit einer dreiseitigen Klinge für kurze Stoppeln und längere Haare aus. Die Klinge ist mit einer durchgehenden Scherfolie ausgestattet, die Hautirritationen vorbeugen soll. Der Scherkopf ist schwimmend gelagert und um 40° schwenkbar, um sich den Gesichtskonturen anzupassen
Ein zusätzlich aufgesetzter Kammaufsatz mit insgesamt 14 über ein Drehrad justierbaren Längeneinstellungen (0,4 bis 8 mm) soll für größtmögliche Flexibilität in Sachen Bartstyling sorgen, wobei der Xiaomi UniBlade als All-in-One Haartrimmer auch für die Körperrasur geeignet sein soll.
Geladen wird kabellos über einen im Lieferumfang enthaltenen Wireless-Charger zur Wandmontage via Klebepad. Der in 6 Stunden voll aufgeladene 3,7V-Akku (600 mAh) soll Strom für 60 Minuten Betrieb spenden. Das Gerät ist nach IPX7 komplett wasserdicht, was es auch sein muss, da sowohl Nass- als auch Trockenrasur möglich und das Gerät unter fließendem Wasser zu säubern ist.
Xiaomi UniBlade Trimmer: Das ist in der Box
Die Box ist klein und unscheinbar. In ihr verbergen sich neben dem Gerät selbst der Scheraufsatz samt Klinge (und Schutzkappe), der Kammaufsatz mit Rad zur Längeneinstellung, Garantie, Bedienungsanleitung, Netzteil sowie Wireless-Charger inklusive Wandhalterung und Klebepad. Wow – ich wundere mich gerade darüber, dass ich das Kapitel „Lieferumfang“ so schnell abschließen kann, aber okay.
Xiaomi UniBlade Trimmer: Erste Eindrücke
Auf den ersten Eindruck gefällt der Trimmer mit seiner Xiaomi-typisch edlen Verarbeitung. Das bezieht sich aber ausschließlich auf den schicken matten Metallbody mit seiner dezenten LED als Akkustandanzeige. Das Metallgehäuse geht nahtlos in einen sich nach oben verjüngenden Kunststoffkonus über – und letzterer kommt bei Weitem nicht an die Materialanmut und Verarbeitungsqualität des Griffes heran. Der schwarz glänzende Kunststoff wirkt hier – übrigens genauso wie der Kammaufsatz auch – einfach nur billig. Mein Xiaomi Grooming Kit Pro teilt das selbe Schicksal in Sachen Kammaufsatz.
Die Klinge an sich ist nicht abnehmbar, sondern fest an einer Kappe befestigt. Sie wird auf den Konus aufgesetzt und eingedreht, bis ein wohltuender „Klick“ ein Einrasten signalisiert. Der zusätzlich aufsteckbare Kammaufsatz wirkt aufgrund des überdimensional groß wirkenden Drehrads etwas deplatziert und stört das ansonsten schlanke, schlichte Design.
Und ja, Wireless-Charging finde ich schon cool. Aber gerade wegen der Kompaktheit des Trimmers würde ich ihn gern auf Reisen mitnehmen – und genau da möchte ich nicht zusätzlich noch ein kabelloses Ladegerät mitnehmen müssen. Soll heißen: Ich hätte mir hier zusätzlich eine mit einer Schutzkappe versehene USB-C Buchse gewünscht.
Praxistest: So schlägt er sich im „Extrem-Test“
„Was zählt, ist auf dem Platz“ – und der Platz ist in diesem Fall mein Gesicht mit einem freudig sprießenden Bart, der momentan eher das Prädikat „7-Tage-Bart“ verdient hätte. Überhaupt frage ich mich an dieser Stelle, ob ich als Kleinkind mit Haarwachstumsmittel statt Shampoo gebadet wurde, aber egal, zurück zum Thema: Der Trimmer liegt sehr gut in der Hand, ist leicht und freudig setze ich zum ersten Trimmversuch an. Wie immer nutze ich die kleinstmögliche Trimmlänge – hier also 0,4 mm – und lege an den Schläfen los.
Resultat: Pure Enttäuschung. Das Ding eignet sich überhaupt nicht als Trimmer, denn es werden so gut wie gar keine Barthaare erwischt. Überhaupt habe ich bei diesem Xiaomi-Produkt das Gefühl, dass man sich hier ein Produkt nach Vorbild des Philips OneBlade auf dem Reißbrett erdacht, aber überhaupt nicht ausgiebig genug getestet hat. Egal, wie ich den Trimmer im wahrsten Sinne des Wortes drehe und wende, er trimmt so gut wie gar nicht.
Also kommt der Kammaufsatz komplett ab. Und siehe da: Er funktioniert! Und zwar eindeutig als Rasierer, nicht als Trimmer. Die Performance würde ich dennoch lediglich als befriedigend bis ausreichend bezeichnen; denn während Wangen und Schläfen einigermaßen gut „abgehobelt“ werden, gilt das für den Halsbereich überhaupt nicht. Ein Rasieren entgegen der Baarthaarrichtung ist anders als bei bisher von mir getesteten Barttrimmern überhaupt nicht möglich. Interessanterweise aber sehr wohl ein horizontales Rasieren, also „von links nach rechts“ und umgekehrt. Nach ca. 7 Minuten ist die Rasur beendet. Resultat: Verstärkte Hautirritation und eine kleine Wunde im Mundwinkelbereich.
Fazit: Mehr No-Go-Blade als UniBlade
„Für ein wenig mehr als 20€ kann ich nichts falschen machen“, dachte ich. Falsch gedacht: Der Xiaomi UniBlade Trimmer entpuppt sich als ziemlich große Enttäuschung im Hands-On. Hier geht Form eindeutig über Funktion, wobei die schicke Form hier unter dem Gegensatz zwischen edlem Metallbody und billig wirkendem Kunststoff sowie überdimensional groß wirkendem Trimm-Rad ohnehin leidet. Dabei könnte der mit Wireless-Charging (aber leider ohne USB-C-Port) ausgestattete Trimmer gerade durch seine Kompaktheit punkten. Nur der Xiaomi UniBlade Trimmer ist noch nicht einmal ein Trimmer – zumindest nicht für meinen Bart. Der Kammaufsatz versagt hier völlig und nur die Rasierfunktion mit „purer“ Klinge ist eingeschränkt nutzbar.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich bleibe bei meinem Xiaomi Grooming Kit Pro und schaue mir bei Gelegenheit vielleicht einfach mal Xiaomis offensichtliches Vorbild, den Philips OneBlade, an. Habt ihr mit dem Philips-Gerät gute Erfahrungen gemacht? Schreibt es uns doch gern einmal in die Kommentare!
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Kommentare (9)