DOCKCASE: der smarteste USB-C Hub?

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USB-C Hubs gibt es wie Sand am Meer. Der DOCKCASE USB-C Hub möchte sich davon unterscheiden: mit Display und eigenem Betriebssystem. Aber muss ein USB-C Hub wirklich „smart“ sein?

DOCKCASE USB-C Hub angeschlossen

Schick, schwer & smart

Auf den ersten Blick würde man wohl vermuten, dass der DOCKCASE sich nicht wirklich von einem NOVOO 9-in-1 Hub oder anderen USB-C Hubs von diversen Herstellern unterscheidet. Mit Abmessungen von 151 x 50 x 16 mm ist er allerdings schon etwas größer als die meisten seiner Spezies. Während andere Hersteller auf möglichst kompaktes Design und geringes Gewicht im Sinne der Portabilität Wert legen, wiegt der smarte USB-C Hub stolze 215g. Zink-Legierung und Glas sorgen hier für das Gewicht.

DOCKCASE USB C Hub USB C Kabel

Es gibt aber noch mehr optische Auffälligen. Auf der Oberseite, unter dem Glas, befindet sich ein 1,54″ großes Display, ähnlich groß wie der Bildschirm einer Redmi Watch 2 Lite Smartwatch. Dazu befinden sich an der Seite noch Lüftungsschlitze sowie eine Taste – interessant. Eine zusätzlich nette Kleinigkeit ist, dass das USB-C Kabel zur Verbindung mit dem Notebook nicht fest verbaut ist, sondern abgenommen werden kann. Dabei handelt es sich um ein hochwertiges Flachbandkabel. An der Verarbeitung des Hubs lässt sich nichts kritisieren, er fühlt sich sehr hochwertig an.

DOCKCASE USB C Hub D Key

Fast alle Ports dabei

Bei dem DOCKCASE Smart Hub handelt es sich um einen 8-in-1 Hub, wovon sich einige der Ports doppeln. Es gibt zwei USB-A 2.0 Ports, zwei USB-A 3.2 Gen.2 Ports, einen Gigabit-Ethernet-Port, einen USB-C Port mit 10 GBps, einen USB-C Power Delivery Port mit 100W Passthrough und einen HDMI-Port mit 4K @60 Hz. Theoretisch gibt es noch einen weiteren USB-C Port, der ist aber für das Kabel zum Notebook gedacht.

DOCKCASE USB-C Hub Ports

DOCKCASE Smart Hub SD Slot
Dongle an Dongle? Das muss nicht sein.

Was dabei offensichtlich fehlt ist ein bzw. sogar zwei Speicherkarten-Slots für microSD- und SD-Karten. Das begründet DOCKCASE damit, dass die Nachfrage nach USB-C Ports größer ist und man auch einen Adapter wie diesen nutzen kann. Das ist schade, gerade wenn man bedenkt, dass selbst MacBooks wieder zum bewährten SD-Slot zurückkehren und wäre auch in meinem Workflow ein Nachteil.

Endlich mal schnelle USB-Ports

Mit insgesamt vier USB-A Ports ist man diesbezüglich mit dem DOCKCASE sehr gut ausgestattet. Die USB 2.0 Ports können zum Laden kleinerer Gadgets wie Smartwatches oder Kopfhörer genutzt werden. Natürlich unterstützten sie auch Datenübertragung, der USB 2.0 Standard ermöglicht dabei aber nur eine Geschwindigkeit von ca. 25 Mb/s.

DOCKCASE USB-C Hub USB Port

Die USB 3.2 Gen.2 Ports sorgen für einen schnelleren Datentransfer. Hier kommen wir sowohl bei einer 1 GB Testdatei als auch bei mehreren einzelnen Dateien auf knapp 63 Mb/s. Wir haben zum Test einen SanDisk USB-C Dual Drive 3.1 Stick benutzt. Die Geschwindigkeit hängt dabei natürlich immer vom verwendeten Speichermedium, der Dateigröße und der Dateianzahl ab. Mit einem entsprechend schnellerem Stick bekommt ihr also noch bessere Geschwindigkeiten bis zu 10 Gbps. Bisher konnte ich dabei aber keinen Unterschied zwischen dem Datentransfermodus oder dem normalen Modus feststellen.

HDMI-Port mit 4K @ 60 Hz

USB-C Ports ähneln sich in der Regel relativ stark, die unterstützte Bildwiederholrate des HDMI-Ports ist aber immer ein guter Indikator. Der DOCKCASE Smart Hub unterstützt 4K-Auflösung bei 60 Hz, günstigere Modelle supporten oft nur 30 Hz. In meinem Setup mit MacBook Pro M1 (2020) und dem Xiaomi Mi 34″ Gaming Monitor ist das theoretisch irrelevant, da dieser nur 3440 x 1440 p nativ unterstützt.

DOCKCASE USB-C Hub 2

Der Smart Hub von DOCKCASE kann aber auch ein 4K 30 Hz Signal in eine Bildwiederholrate von 60 Hz umwandeln, wenn man den Extrem-Modus aktiviert. Ich weiß nicht wie viele von euch einen 4K-Monitor benutzen, in meiner Anwendung wäre das grundsätzlich nicht nötig. So vergrößert der Hersteller allerdings die 4K@60 Hz Kompatibilität um über 90% – laut Hersteller. Im Test mit dem 34″ Monitor unterstützt der Hub auch eine hochskalierte 3840 x 2160p Auflösung bei 60 Hz, was deutlich angenehmer als 30 Hz ist.

Mit 100W über USB-C laden

Der Hersteller legt Wert auf einen USB-C Port, der eine Leistung von bis zu 100W ermöglicht. Das sollte für die meisten Notebooks reichen, die sich oft in einem Spektrum von 65W Charging bewegen. So kann man über den Hub auch noch weitere Gadgets wie z.B. externe Festplatten benutzen. Dafür integriert man auch einen Überspannungsschutz. Ihr könnt dabei in dem Menü einstellen, wie viel Watt dem Dock zugeteilt werden sollen, 5W als niedrigste Einstellung sind aber ein Muss.

DOCKCASE USB-C Hub Power Delivery Einstellungen

Das Display zeigt dabei sogar an, wie viel Watt Leistung beim Laden theoretisch genutzt werden und wie viel für das Dock draufgehen. Das ist cool zu sehen, der Ottonormalverbraucher kann damit aber wahrscheinlich weniger anfangen. In den PD-Info-Einstellungen des Betriebssystem könnt ihr zudem zwischen PD 2.0 und 3.0 wechseln und auch einen NS-Switch einstellen, der für die Nutzung der Nintendo Switch an einem größeren Bildschirm gedacht ist. Die Switch könnt ihr also auch mit dem Dockcase am Fernseher nutzen.

Integrierter Lüfter

Dass ein Hub einen aktiven Lüfter hat, ist schon eher ungewöhnlich. Dass man diesen auch noch einstellen kann, umso mehr. Jeder Chip ist mit einem Temperatursensor ausgestattet, das DockOS Betriebssystem zeigt die Temperatur für jeden an. Bei mir ist der HDMI-Port interessanterweise am wärmsten. Man kann den Lüfter entsprechend einstellen, falls einem die Temperatur zu hoch ist, wofür es vier Stufen gibt. Bisher habe ich den Lüfter aber nie gehört.

DOCKCASE USB C Hub Lueftung

USB-C Hub mit eigenem Betriebssystem

Ja, der USB-C Hub hat ein eigenes Betriebssystem: DockOS. Das Interface ist auf dem 1,54″ großen Bildschirm auf der Oberseite zu sehen und wird nur mit dem D-Key an der Seite des Hubs bedient. Diese Bedienung hat eine kurze Lernkurve, geht nach ein paar Minuten aber okay von der Hand.

DOCKCASE USB-C Hub DockOS

Der Startbildschirm gibt eine Übersicht über die aktiven Ports wie Bildschirm und USB sowie eine Schnellübersicht über die Temperatur. Hält man die D-Taste ca. 3. Sekunden gedrückt, schaltet das DockOS durch die einzelnen Menüpunkte wie HDMI-Info (Monitor), PD-Info (Strom), Mode CFG (Modi einstellen), Temperatur & Lüfter, About Me und die Reset-Taste. In den einzelnen Menüpunkten muss man mit einem einfachen Klick durch die einzelnen Einstellungen navigieren, um diese mit Gedrückthalten zu verändern. Dabei wird bei jedem Gedrückthalten oben eine kleine Statusanzeige mit „OK“ gezeigt.

Wenn man ein festes Setup hat, ist wohl gerade der CFG Mode interessant, da man so zwischen Datenmodus, Videomodus oder Lademodus wechseln kann. Zudem gibt es einen „My“-Modus, der die einzelnen eigenen Einstellungen wie z.B. Ladeleistung oder Power Delivery behält. Wechselt man dann z.B. zum Lademodus können diese wieder verworfen werden. Der Default ist, dass der „My-Modus“ Datentransfer, Monitor und Laden gleich relevant gewichtet und er somit für meine Anwendung am geeignetsten ist.

DOCKCASE USB-C Hub Konfiguration

Interessant ist dabei, dass die Firmware über die Zeit auch aktualisiert werden kann. Das wird wahrscheinlich nach Veröffentlichung über die Website des Herstellers passieren.

Einschätzung

Der DOCKCASE USB-C Hub ist bisher der „beste“ USB-C Hub, den wir hier hatten – keine Frage. Top verarbeitet, viele Ports, aktiver Lüfter, aktuelle Standards wie USB 3.2 Gen 2 und vor allem ein Display mit eigenem Betriebssystem und unzähligen Einstellungsmöglichkeiten. Die Bedienung ist etwas hakelig – ja, aber so oft muss man es nicht benutzen. Am Hub selbst würde ich nur den fehlenden SD-Slot kritisieren, der ist für die meisten kreativen User einfach Pflicht ist und auch in meinen Workflow essenziell ist.

Viel eher ist die Frage, wer diese Funktionen wirklich benötigt. Der DOCKCASE USB-C Hub ist wohl größtenteils einfach etwas für Nerds wie uns, die ständige Kontrolle über Leistung, Geschwindigkeit und Temperatur haben wollen. Dank der Monitor-Unterstützung für die Switch ist der Hub auch für Switch-User interessant. Dem Ottonormalverbraucher, der ab und an mal einen Monitor anschließen will oder selbst im Homeoffice einfach nur Monitor und einen Ethernet-Anschluss braucht, dürfte schon ein Standard-Hub wie der NOVOO 6-in-1 USB-C Hub reichen.

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Profilbild von Thorben

Thorben

Mir haben es die China-Smartphones von Xiaomi, Huawei & Co angetan. Wenn ich kein Handy teste, pflege ich unseren Instagram-Kanal.

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Kommentare (12)

  • Profilbild von Moepper
    # 16.11.21 um 19:13

    Moepper

    78 Euro ! Danke, das ist mir zu teuer.
    Obwohl es ein interessantes Teil ist

  • Profilbild von Bigga
    # 16.11.21 um 19:15

    Bigga

    also ich habe zwei 4k Monitore und möchte diese nie mehr missen. ich verwende sie nicht zusammen sondern an unterschiedlichen Orten um den selben "Flow" zu haben. 30hz sind ein echtes NO-GO, wer so arbeiten muss ist eine arme Sau. würde mir gerne solche Docks kaufen, scheitere aber am Preis oder 60hz Unterstützung.

    • Profilbild von Knightmare
      # 19.11.21 um 02:54

      Knightmare

      Bisschen zu viel Angeberei für meinen Geschmack. Du kannst aber gerne für die Nutzer hier ein paar 4k Monitore springen lassen.

  • Profilbild von Anonymous
    # 16.11.21 um 19:58

    Anonymous

    TEUER TEUER TEUER TEUER TEUER TEUER TEUER!!!!!!!!!!!!!!!

  • Profilbild von Fantasy
    # 16.11.21 um 22:42

    Fantasy

    Ich frage mich ein wenig, wozu man das OS braucht? Klingt ehrlichgesagt völlig überflüssig. Mir fällt beim allerbesten Willen kein Verwendungszweck dafür ein.
    Ansonsten klingt es eigentlich ganz gut, gerade das abnehmbare Kabel ist nett. Für mich persönlich fehlt allerdings sowohl ein SD-Slot, als auch VGA.

  • Profilbild von Alex
    # 17.11.21 um 06:49

    Alex

    Ich habe 2x 32" 4k@60 an einem Intel NUC hängen. Zum Arbeiten ein Traum. Nie mehr ohne.

  • Profilbild von Jörg Fohlmann
    # 17.11.21 um 13:38

    Jörg Fohlmann

    Sehr schönes Teil – eigentlich genau das was ich mir noch zulegen möchte,
    aber leider wie immer Versand aus der USA …

    Inzwischen möchte ich keine Artikel mehr aus außerhalb der EU bestellen aufgrund der Verwaltungsproblematik beim Zoll – das kostet einfach viel zu viel zeit und ich muss mir jedes mal frei nehmen.

    MfG
    Jörg

  • Profilbild von T
    # 17.11.21 um 17:39

    T

    Teuer? Eher billig

  • Profilbild von Knightmare
    # 19.11.21 um 02:52

    Knightmare

    Ich bin immer für smarte Geräte aber hier verstehe ich den Sinn nicht. Dann doch lieber einen smarten Wasserkocher.

  • Profilbild von Borador
    # 03.04.22 um 09:45

    Borador

    Ende April erscheint eine 9-in-1-Version mit integriertem Kartenleser, leider jedoch für einen unglaublichen Preis von 149$.
    Ich habe bereits die 7-in-1-Version (noch ohne LAN) und hätte hierbei gerne zugeschlagen, aber nicht für einen Preis über 100$. Hätte gut in meinen Urlaubs/Hotelzimmer-Workflow gepasst, so mu ich halt mehrere Adapter mitnehmen, schade.

    https://www.dockcase.com/products/dockcase-usb-c-smart-hb-9-1

    • Profilbild von Thorben
      # 04.04.22 um 09:44

      Thorben CG-Team

      @Borador: Uff, $149 sind echt sehr viel. Ich mein ich find den schon nerdig aber das steht halt in keinem Verhältnis zu einem guten, "normalen" Hub.

  • Profilbild von Nörgler
    # 17.01.24 um 06:57

    Nörgler

    Mich würde sehr interessieren, wie weit das DockOS in die einzelnen Chips hinein schauen und steuern kann.
    Denn Ich kann mir hier sehr gute eine Kabeltest Funktion vorstellen. (Kabellänge, Kurzschlüsse, Übertragungsrate)
    Auflistung der aktuell verwendeten Modi von USB PD und den genutzten Strom.

    Interessant wäre das ganze auch mit TB3 / TB4 oder gar TB5. Denn mit zunehmenden Standards auf dem USB-C -Anschluss werden die Status Infos über Kabel immer wichtiger.

    Ebenso könnte man ein Modus einbauen für Finde mir ein TB4 Kabel. Bei dem man an alle Anschlüsse einfach USB-C Kabel immer wieder anschließt und am Display dann angezeigt wird wenn man endlich das richtige gefunden hat.

    Auch gut denkbar, das deaktivieren von Funktionalitäten am Port. Denn für Tests oder aber auch bei einem Mac den man wieder Herstellen muss (https://support.apple.com/de-de/guide/apple-configurator-mac/apdd5f3c75ad/mac) braucht man dann doch Kabel die nicht alle Funktionen unterstützen. (Denn ich möchte nicht mehr zu den Personen gehören die ein schlankes MBP haben und einen Rollkoffer mit Adaptern und Kabel die ich von A nach B Transportieren muss.)

    Noch eine Idee könnte sein, wenn man sich in Display Konfiguration einklinken könnte und auch hier die EDID verschiedene Max werte festlegen kann. Dies kann helfen um Probleme mit immer wieder ausgehenden Monitoren zu beheben.

    Letztlich könnte man auch einfach nur ein hübsches eigenes Bildchen auf das interne Display des Docs zaubern um den Gestaltungsansprüchen gerecht zu werden.

    Was soll ich sagen ich halte das Gerät für unverzichtbar im modernen Alltag, aber die eine oder andere oben beschriebene Funktion könnte noch nützlich sein.

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