Test

Earfun Air 2: neuer Budget In-Ear Kopfhörer mit LDAC-Codec

Mit den Earfun Air 2 gibt es nun auch eine „normale“ Version der Earfun Air 2 Pro. Der Budget-Kopfhörer kommt mit LDAC-Codec, Hi-Res-Zertifizierung und Handy-App, verzichtet allerdings auf ANC – eine sinnvolle Alternative für den, der auf ANC verzichten kann?

Earfun Air 2 in Akkubox

Verpackung & Lieferumfang

Die Earfun Air 2 kommen wie für Earfun gewohnt in einem gelb/weißen Karton. In dessen Inneren findet man den Kopfhörer selbst, ein USB-C Ladekabel, eine mehrsprachige Bedienungsanleitung, insgesamt vier Paar Ohrpolster und ein Einweg-Reinigungstool.

Earfun Air 2 Lieferumfang

Design & Verarbeitung

Bei den Earfun Air 2 handelt es sich um einen gewöhnlichen Stab-In-Ear Kopfhörer. Wie die meisten Budget-Modelle ist er nur einer Farbvariante erhältlich und überwiegend in Schwarz gehalten. Lediglich auf den Hörer-Rückseiten gibt es ein längliches, graues Element, auf dem auch das Earfun Logo abgebildet ist. Die Stablänge ist jetzt nicht besonders kurz, aber auch nicht überdurchschnittlich lang, sodass das Erscheinungsbild durchaus zeitgemäß ist.

Earfun Air 2 Hoerer auf Tisch

In Sachen Material kommt hier wie immer Kunststoff zum Einsatz. Dem Preis entsprechend fühlt er sich nicht besonders hochwertig an. Dass sich auf den großen mattschwarzen Flächen der Ladeschale mit der Zeit glänzende Gebrauchsspuren entwickeln, kann ich nicht ausschließen.

Die Hörer wiegen samt Ladecase 45 g, nicht besonders viel. Die Hörer haben mit einem Gewicht von 4,5 g pro Stück allerdings ein recht durchschnittliches Gewicht; dafür, dass hier keine ANC-Technik verbaut ist, sind sie unter Umständen sogar als etwas überdurchschnittlich schwer zu bezeichnen. Für einen guten Tragekomfort ist das Gewicht aber völlig im Rahmen.

Earfun Air 2 Hoerer Innenseite

An der Verarbeitung habe ich nichts auszusetzen. Die Hörer und die Akkubox scheinen sauber verarbeitet zu sein und weisen keinerlei Produktions- oder Materialfehler auf.

Sound der Earfun Air 2

Die Earfun Air 2 sind, rein vom Namen her, der direkte Nachfolger des ersten Earfun Air In-Ears, der gleichzeitig auch der erste In-Ear des noch relativ jungen Audio-Herstellers überhaupt war. Während in der ersten Version ein relativ kleiner dynamischer Treiber mit einem Membran-Durchmesser von 6 mm verbaut ist, kommt in den Earfun Air 2 ein großer 10 mm Treiber zum Einsatz.

Earfun Air 2 Tragekomfort
Mit mittleren Ohrpolstern sitzen die Hörer bequem in meinen Ohren

Im Test ist dieser deutlich basslastiger, als der erste Earfun Air. Die Subbass dröhnt einem mit voller Wucht in die Ohren, dass selbst Soundcore nichts mehr zu lachen hat. Auch der Mittelton ist etwas vom Bass überlagert, sodass sich Stimmen etwas unnatürlich anhören. Gerade im Hochton ist der Kopfhörer im Vergleich zur ersten Version undefinierter und bietet, auch aufgrund des starken Tieftons, weniger Details, was ich schade finde.

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Der Kopfhörer pendelt mir persönlich zu stark vom einen extrem zum anderen, ich hätte mir hier nur ein wenig stärkeren Bass gewünscht, bei gleichzeitiger Beibehaltung des Hochtons der Vorgängerversion.

Bedienung & App

Die Earfun Air 2 sind mit Touchsensoren auf den Hörerrückseiten ausgestattet und unterstützten vier Gesten pro Hörer, die in der Earfun App individualisierbar oder auch abschaltbar sind. Die Gesten sind mit folgenden Funktionen belegbar:

  • Lautstärke erhöhen/verringern
  • Vorheriger/Nächster Titel
  • Play/Pause
  • Sprachassistent
  • Game-Modus aktivieren/deaktivieren (nur für gedrückt halten)

Somit ermöglichen die Earfun Air 2 wie auch ihre Vorgänger eine vollumfängliche Bedienung, nur mit dem Unterschied, dass diese in der zweiten Version via App individualisierbar ist. Der App-Funktionsumfang ist neben der Touch-Individualisierung überschaubar. Hier kann zudem:

  • Equalizer angepasst
  • Game Modus (niedrige Latenz) aktiviert/deaktiviert
  • Duale Geräteverbindung ein-/ ausgeschaltet
  • Firmware aktualisiert
  • Hörer via Piepton gesucht
  • Hörerseite für Mikrofon-Nutzung festgelegt

werden.

Earfun Air 2 App

Im Test macht die Earfun App was sie soll, schlechte AppStore Bewertungen kann ich an dieser Stelle nicht nachvollziehen. Der Anmelde-Screen kann zum Glück einfach geskippt werden, es ist also kein Earfun Account nötig, um die App zu nutzen. Ich hoffe, das bleibt so!

Bluetooth und Reichweite

Die Earfun Air 2 sind mit einem modernen Bluetooth 5.3 Modul ausgestattet, dass neben den Standard AAC- und SBC-Codec auch de hochauflösenden LDAC-Codec mit deutlich höherer Bandbreite unterstützt. Dieser Codec macht auch den Weg für die Hi-Res wireless Zertifizierung frei. Im Test konnte ich persönlich nicht wirklich einen Unterschied zwischen LDAC- und AAC-Codec feststellen. Daher ist es nett, dass er da ist, es hätte sicherlich aber auch ohne LDAC-Codec und Hi-Res Zertifizierung funktioniert.

Earfun Air 2 USB C Anschluss
Mit dem Knopf neben dem USB-C-Anschluss werden die Hörer in den Pairing-Modus versetzt

Ich persönlich halte es bei diesem Kopfhörer leider mehr für eine Marketingstrategie, als dass der LDAC-Codec den Kopfhörer wirklich etwas besser macht. Das Nadelöhr für den Klang ist bei einem solchen Budget-Kopfhörer weniger der Audio-Codec, sondern vielmehr der verbaute Treiber. Ein weiteres Nadelöhr ist die Qualität verwendeten Audio-Daten und mit Verlaub, wer einen 40€ Kopfhörer kauft, der besitzt in der Regel keine .FLAC Dateien, hochauflösende Streamingdienste oder vergleichbares. Also gibt es gleich zwei Dinge, die vorher gegeben sein müssen, bevor der LDAC-Codec überhaupt ein ausschlaggebendes Argument für den guten Klang des Kopfhörers wird. Die Bluetooth-Verbindung an sich ist im Test auf eine Distanz von rund 18 Metern stabil, ein guter Wert!

Laufzeit: Sogar mit QI-Laden!

Die Hörer sind jeweils mit einem 40 mAh Akku ausgestattet, dazu kommt ein 400 mAh Akku in der Ladebox. Diese lässt sich nicht nur via USB-C Kabel, sondern auch per QI-Ladepad kabellos aufladen, das ist in dieser Preisregion äußerst selten! Unter Verwendung des AAC- Codecs sollen die Hörer rund 9 Stunden Musik wiedergeben, aufgrund der höheren Bandbreite und des höheren Energieverbrauchs sind es mit dem LDAC-Codec laut Hersteller nur bis zu 5,5 Stunden.

Earfun Air 2 QI Laden

Im Test mit dem AAC-Codec konnte ich bei einer gemischten Lautstärke von 50%-70% eine Laufzeit von rund 8 Stunden bestätigen, ein guter Wert, aber auch nicht verwunderlich ohne aktive Geräuschunterdrückung.

Fazit: die Konkurrenz ist groß..

Die Earfun Air 2 sind technisch ein guter Kopfhörer für seinen Preis, mit kabellosen Laden und Handy-App hat er sogar einiges, dass die meisten Budget-Kopfhörer nicht haben. Was ihm von der gehobenen Mittelklasse trennt, ist eine Trägererkennung und eine aktive Geräuschunterdrückung. Klanglich konnten mich die Earfun Air 2 nicht ganz abholen. Sie liefern zwar einen brachialen Bass, wodurch sie für Leute, die genau sowas suchen, auch eine gute Wahl sind, wer aber lieber einen etwas ausgewogeneren Klang sucht, der ist mit den Soundcore A20i oder SoundPEATS Free2 Classic in dieser Preisklasse besser beraten, allerdings sind das Bud- und keine Stab-Hörer.

  • Druckvoller Bass
  • Handy-App
  • QI-Laden
  • Kein ANC
  • Hochton könnte detaillierter sein

Auch gefällt mir der Preis noch nicht so ganz, 40€ im Angebot sind nicht schlecht, aber für einen ähnlichen Preis hat man vor ein paar Monaten auch schon die wirklich sehr guten Mittelklasse-Kopfhörer Eafun Air S mit ANC bekommen. Da müssen die Earfun Air 2 wirklich noch etwas im Preis sinken, um meiner Meinung nach wirklich ein guter Deal im Preis-Leistung-Verhältnis zu sein.

0031568e38b041a9a61ec9e4d7012507 Hier geht's zum Gadget

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Tim

Gadget-Nerd bei China-Gadgets seit 2015 und immer auf der Suche nach günstigen, hochwertigen Audio-Alternativen.

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Kommentare (5)

  • Profilbild von Pyrian
    # 05.02.24 um 22:38

    Pyrian

    Newsletter abonnieren lohnt sich bei dieser Firma. Ich hab mir die Earfun Air Pro 3 für 64€ verbilligt gekauft, die nutze ich in der Arbeit, Ambience Sound aber auch mit Noise canceling. Und dann noch um 56€ die Earfun Free Pro 3. Die nutze ich Privat, für Sport, Zugfahren etc. Achja: den Earfun Uboom L kann ich auch empfehlen, mit der Oluv-Firmware versteht sich. Ging ganz easy mit dem flashen. Kinderleicht.

    • Profilbild von Pyrian
      # 05.02.24 um 22:43

      Pyrian

      Anmerkung: Die Free 2 verwende ich zum Schlafen, die sind relativ klein und tun nicht so weh.

  • Profilbild von The real Randomblame
    # 06.02.24 um 09:54

    The real Randomblame

    Ehrlich..? Die Subbass dröhnt dir in den Ohren…? Erklär' doch bitte mal was Subbass sein soll und warum es 'die Subbass' heißt. Konnte im Duden nix finden…

  • Profilbild von mister-x0
    # 06.02.24 um 18:40

    mister-x0

    Hi ich habe ein Xiaomi 13T und LDAC aktiviert, Spotify Premium (Song ist runtergeladen), WLAN ausgeschaltet und Kopfhörer per Bluetooth 5.3 verbunden.

    ich habe Aussetzer! hat das noch jemand?

  • Profilbild von Carola Koch
    # 07.02.24 um 19:30

    Carola Koch

    Hallo Team China-Gadgets,

    der Hinweis, dass jemand, der 40-€ Kopfhörer kauft, in der Regel keine hochauflösende Musik hört, ist etwas schlecht recherchiert.
    Amazon-Music unlimited oder Deezer dürften viele "normalsterblichen" Menschen streamen, die sich eben keine Kopfhörer für 200 € leisten können oder wollen!
    Beide Streamingdienste unterstützen hochauflösende Musik. Nur eben Spotify nicht.

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