Test

Im Test: Lenovo 1S wireless In-Ear Kopfhörer für 36,70€

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Mit dem Lenovo 1S TWS Kopfhörer gibt es bereits den zweiten kabellosen In-Ear des chinesischen Herstellers. Im Vergleich zum Lenovo Air bietet die Neuauflage eine größere Akkukapazität, mehr Funktionalität und eine erweiterte Bedienung. Lohnt sich das Upgrade und wie sieht es klanglich aus? Das erfahrt ihr in diesem Testbericht.

Lenovo 1S wireless In-Ear

Verpackung und Lieferumfang

Die Lenovo 1S sind bei uns in einem rot/weißen Pappkarton angekommen. Im Inneren findet man neben den Hören und dem Ladecase drei Paar Ohrpolster, ein Micro-USB Kabel, sowie eine Bedienungsanleitung auf Chinesisch. Ja, wie der Lenovo Air ist auch der Lenovo 1S nicht für den globalen Markt bestimmt.

Lenovo 1S wireless In-Ears Lieferumfang
Ein Steckdosenadapter liegt nicht bei

Design und Verarbeitung

Schwarzes Ladecase und schwarze Hörer – der Lenovo 1S wireless In-Ear ist ziemlich schlicht gehalten. Lediglich auf der Oberseite der Ladebox befindet sich der Lenovo-Schriftzug. Die Box der 1S hat eine gewissen Ähnlichkeit mit der Ladebox der Xiaomi AirDots Youth Edition, ist insgesamt aber größer und mit einem Gewicht 85,8 g laut Feinwaage auch schwerer.

Lenovo 1S Ladeschale

Während sich die Form der Ladeschale verändert hat, ist die Form der Hörer im Vergleich zum Lenovo Air fast identisch geblieben. Auch die Lenovo 1S kommen mit dem klassischen Bud-Design. Sind mit einem Gewicht von 4,7 g schwerer und leider auch etwas Größer als die Lenovo Air.

Lenovo 1S und Lenovo Air Hörer
Links der Air, rechts der 1S Hörer

Wie man es von Lenovo als eine der etablierten chinesischen Marken erwarten kann, sind die wireless In-Ears gut verarbeitet. Jedoch wirkt das Kunststoff-Case auf mich insgesamt weniger hochwertig als das Case der Lenovo Air, bei denen mit Metallelementen gearbeitet wurde – Ansichtssache.

Lenovo 1S vs. Lenovo Air Ladeschale
Links die Ladeschale der Air, rechts die 1S

Sound der Lenovo 1S wireless In-Ears

Im Inneren des Kopfhörers gibt ein dynamischer Treiber den Takt an. Dabei wirbt der Hersteller mit „Heavy Bass“ und „Crystal Clear Voice“ – also kräftigem Bass und glasklaren Stimmen.

In der Praxis lässt sich nur im direkten Vergleich ein klanglicher Unterschied zu den Lenovo Air feststellen. Der Bass ist in der Tat kräftig, jedoch nicht zu dominant und fügt sich gut in das Gesamtklangbild ein. Im Bereich der elektronischen Musik merkt man jedoch, dass der Lenovo Air im Sub-Bass Bereich noch ein bisschen mehr Druck aufbaut, wodurch der Bass der Lenovo Air voller und gewaltiger wirkt.

Der Mittelton ist marginal stärker betont, sodass Stimmen in der Tat leicht präsenter wirken, was mir vor allem im Bereich der akustischen Musik aufgefallen ist. Allerdings kann man dies wirklich nur im direkten Vergleich wahrnehmen, für mich macht es im Alltag keinen ausschlaggebenden Unterschied.

Im Bereich des Hochtons kann ich kein Unterschied feststellen, hier performen beide Kopfhörer solide. Bessere Ergebnisse erzielt hier beispielsweise der Anker Soundcore Liberty Air, welcher hohe Frequenzen noch ein wenig präziser wiedergeben kann. Für meinen Geschmack macht der Lenovo 1S hier aber auch keinen schlechter Job und ist in jedem Fall gut hörbar.

Während der Lenovo Air das wireless In-Ear Pendant zum Mpow Judge Bluetooth In-Ear darstellt, ist der Lenovo 1S insgesamt etwas ausgeglichener. Der Bass ist weniger dominant, was vor allem durch einen schwächeren Sub-Bass und weniger Druck im Bereich der elektronischen Musik auffällt. Dafür sind die Mitten des Lenovo 1S präsenter und heben Stimmen mehr in den Vordergrund, während diese beim Lenovo Air eher mit dem Gesamtklangbild mit schwimmen.

Meinen persönlichen Geschmack trifft der Lenovo Air eher. Pauschal sagen, dass der eine besser ist als der andere, kann ich aber nicht – das kommt auf euren (Musik-) Geschmack an. Solltet ihr euch zwischen den beiden nicht entscheiden können, würde ich euch jedoch zu den Lenovo 1S, aufgrund der stabileren Bluetooth Verbindung, raten.

Eine weitere Alternative zu den Lenovo 1S könnten zudem die (Xiaomi) Redmi Airdots sein. Dieser Kopfhörer ist den Lenovo 1S ziemlich ähnlich und ist manchmal sogar noch etwas günstiger zu haben. Allerdings ist bei den Redmi Airdots die Bedienung eingeschränkter.

Tragekomfort leider leider verschlechtert

Wie bereits erwähnt sind die Hörer mit einem Gewicht von 4,7 g auf der Feinwaage etwa 0,4 g schwerer als die Hörer der Lenovo Air. Das hört sich erstmal nach nicht viel an, macht sich beim Tragen jedoch bemerkbar. Zudem sind die mit einer Breite von 15,5 mm 1,5 mm dicker als die Lenovo Air.

Im Test sitzen die Lenovo 1S zwar sicher, aber sind für mich aufgrund von erhöhter Größe und Gewicht unbequemer. Sie passen sich weniger gut an das Ohr an und stehen zumindest in meinem Fall mehr von der Ohrmuschel ab. Schade, hier hat Lenovo in meinen Augen leider ein Schritt zurück gemacht.

Bedienung mit Knöpfen schwerfällig

Beim Bestellen der Lenovo 1S bin ich fälschlicherweise davon ausgegangen, dass der neue wireless In-Ear mit Touch-Panels ausgestattet ist. Stattdessen gibt es auch bei diesem Kopfhörer wieder gewöhnliche Druckknöpfe. Während die Funktionen der Knöpfe an sich – im Vergleich zum Lenovo Air – identisch funktioniert, sind die Knöpfe an sich schwerfälliger. Bedeutet, dass der Knopf um einiges fester gedrückt werden muss, um ihn auszulösen.

Lenovo Air und 1S Hörer
Links der Air, rechts der 1S Hörer

Zu Folge ist es ziemlich unangenehm, die Knöpfe der Lenovo 1S zu drücken, da man sich den In-Ear so unnötig weit in den Gehörgang bohrt. Um das zu vermeiden ist es nötig, den Hörer von vorne und hinten zu fassen, wodurch der Hörer ebenfalls im Ohr verrutscht – alles nicht im Sinne des Erfinders und ein ziemlicher Rückschritt im Vergleich zu den Lenovo Air. Bei diesem wireless In-Ear empfand ich das Drücken der Knöpfe nicht als Problem.

Funktionen der Knöpfe

linker Hörerrechter Hörer
Play/Pause1x1x
vorheriger Titel2x
nächster Titel2x
Lautergedrückt halten
Leisergedrückt halten
Anruf annehmen/beenden1x1x
Rückruf3 Sek. drücken3 Sek. drücken
Sprachassistent3x3x

Headset

Aufgrund der Bauform sind die Headset-Mikrofone der Lenovo 1S relativ weit vom Mund entfernt, sind aber zumindest in Richtung Mund implementiert. Im Test konnten mich meine Gesprächspartner insgesamt gut verstehen. Zwar wurde geäußert, dass sich meine Stimme etwas dumpfer als gewohnt anhört, es gab insgesamt jedoch weniger Störgeräusche als noch bei den Lenovo Air.

So eignet sich der Lenovo 1S wireless In-Ear durchaus auch für etwas längere Telefonate; sehr gut, hier hat Lenovo nachgebessert.

Bluetooth Pairing und Reichweite

Die Lenovo 1S sind mit dem aktuellem Bluetooth 5 Standard ausgestattet. Nimmt man die Hörer aus der Ladeschale, gehen sie automatisch in den Pairing-Modus oder verbinden sich automatisch mit dem zuletzt verbundenem Gerät. Die Bluetooth-Verbindung ist um einiges stabiler, dabei fungiert wie in den meisten Fällen der rechte Hörer als Master, der mit dem Smartphone verbunden ist, und der linke als Slave.

Im Test bleibt die Verbindung zwischen Kopfhörer und In-Ear auf eine Distanz von etwa 15 Metern stabil. Kommen massive Hindernisse hinzu, sinkt die Reichweite wie immer rapide. Sofern Smartphone und Kopfhörer aber im gleichen Raum sind, gibt es keine Probleme. Auch während des Laufens ist die Reichweite im Test stabiler als bei den Lenovo Air. So ist der Kopfhörer eher für den Sport geeignet als sein Vorgänger.

Akkulaufzeit

Im Inneren der Lenovo 1S schlägt als Herz jeweils ein 75 mAh starker Akku, welcher für etwa 3,5 Stunden Musik hören ausreichen soll. Die Ladebox ist mit einem vergleichsweise großem 1800 mAh Akku ausgestattet, was auch das erhöhte Gewicht der Box erklärt. Diese ist nicht nur mit einem Micro-USB-Ladeanschluss ausgestattet, sondern auch mit einem USB-A-Anschluss. So kann im Notfall auch das Handy mit der Transportbox aufgeladen werden, für eine vollständige Ladung reicht es in 99% der Fälle aber nicht.

Lenovo 1S In-War Anschlüsse
Die Anschlüsse sitzen hinter einer Gummikappe

Im Test haben die Lenovo 1S bei einer Lautstärke von 50%-70% etwa 3 Stunden und 15 Minuten durchgehalten, etwas länger als die Lenovo Air, aber nicht maßgeblich. Laut Hersteller sollen insgesamt 12 vollständige Ladungen mit der Ladebox möglich sein, was rein rechnerisch passt; da man die Hörer praktisch aber so gut wie nie vollständig entlädt kommt es ein wenig auf eure Hörgewohnheiten an.

Fakt ist, dass die Ladeschale im Vergleich zu den meisten Ladeboxen eine überdurchschnittlich hohe Kapazität hat. Mehr bieten hier nur die TaoTronics TT-BH052.

Fazit

Die Lenovo 1S sind insgesamt ein solider Kopfhörer, der leider einige Schwächen aufweist. Hingegen der Meinung von Barney Stinson aus How I met your Mother beweist Lenovo: Neu ist nicht immer besser. Zwar sind Bluetooth Reichweite, Verbindungsstabilität und die Akkulaufzeit etwas verbessert, jedoch sind die Hörer größer und schwerer, worunter der Tragekomfort leidet. Dazu kommt, dass die Bedienung mit den verbauten, schwergängigen Druckknöpfen grauenvoll ist.

Klanglich ist der Lenovo 1S ausgeglichener, der Bass ist gedämpfter, dafür sind die Mitten etwas stärker im Vordergrund, der Hochton ist solide. Mir persönlich gefällt das Klangbild der Lenovo Air etwas besser, ich mag elektronische Musik und da sind Stärken im Sub-Bass Bereich einfach mehr wert als besserer Mittelton. Je nach Musikgeschmack kann man das aber auch anders sehen.

Für einen Preis von aktuell ~37€ macht man mit dem Lenovo 1S aber nicht viel falsch, sofern einem die Bedienbarkeit per Hörer nicht allzu wichtig ist. Ich persönlich würde aber wie gesagt eher zum Lenovo Air greifen, auch wenn dieser eine instabilere Bluetooth-Verbindung aufweist.

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Tim

Gadget-Nerd bei China-Gadgets seit 2015 und immer auf der Suche nach günstigen, hochwertigen Audio-Alternativen.

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Kommentare (7)

  • Profilbild von Chris82
    # 30.04.19 um 19:15

    Chris82

    Gerade die Airs bestellt.. puhhh Glück gehabt, dass die nicht besser sind;)

    • Profilbild von dratchev
      # 01.05.19 um 00:30

      dratchev

      @Chris82 Die sind wirklich gut.. habe die seit 4 Tagen im Einsatz. Kommt ein bisschen auf eine gute Position im Ohr an, ob man den Schub untenrum hört. Zur Not den Hörer im Ohr kurz leicht nach rechts oder links drehen. Dann hört man sofort, wenn er richtig sitzt.. Endlich haben die Rocksongs den Schub, den ich bei den Mpow Judge so gemocht habe. Der einzig kleine Nachteil bei mir ist, dass die letzte Lautstärke Stufe bei Nutzung mit meinen IPhone 7Plus irgendwie 4 Stufen lauter klingt. Ich bräuchte für den Bus noch eine Stufe dazwischen. Aber das ist Klagen auf verdammt hohem Niveau! ?

  • Profilbild von Bezze
    # 30.04.19 um 19:17

    Bezze

    Ich besitze diese TWS bereits seit einem Monat und leider funktioniert der rechte nicht mehr. Er geht nicht mehr an, da er vermutlich leer ist. Denn laden kann man ihn auch nicht mehr. Kein rotes Lade-Licht, egal wie man ihn in der Ladeschale platziert. Schade.

  • Profilbild von Chris82
    # 01.05.19 um 09:49

    Chris82

    Die mpow hatte ich auch mal und ja, die hatten nen vernünftigen Bass.. die taotronics haben sie aber dann abgelöst, da sie einfach besser im Ohr hielten, dank "einbohrhaken" ich bin gespannt… und berichte dann gerne

    • Profilbild von __geloeschter_nutzer__
      # 01.05.19 um 13:41

      __geloeschter_nutzer__

      Die Mpow saßen einfach mit keinem Polster richtig in dem Ohr. Im Vergleich zu den Lenovo, hat man damit gut seine Menschen drum herum beglückt (mit Bass).

      @Bezze: Hast du Fakes, wo ist da ein rotes Ladelicht?
      Legt man die Kopfhörer in die Schale, blinken diese mit einer weißen LED und zeigen an, das die geladen werden (durch den Schlitz).

    • Profilbild von chakkobanana
      # 02.05.19 um 12:33

      chakkobanana

      benutze gerade die mpow und bei mir halten die aber sehr sehr gut. Bin verwundert, dass Sie nicht gehalten haben sollen…

  • Profilbild von Gast
    # 16.03.20 um 18:39

    Anonymous

    FRAGE: Gibt es auch eine Beurteilung für die LENOVO R1 ???

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