BOOX Palma: E-Reader im Smartphone-Format für 299,99€
Seid ihr auf der Suche nach einem kompakten E-Reader? Der BOOX Palma kommt in Smartphone-Größe, und hat sogar eine Kamera verbaut. Auch Apps von Drittanbietern können hier installiert werden. Kommt hier also das Smartphone mit E-Ink-Display?
- BOOX Palma
Inhalt
Technische Daten des Onyx BOOX Palma
Display | 6.13″ HD Carta 1200 screen, 824*1648px, 300 ppi, Capative touch |
CPU | Qualcomm Snapdragon 662 Octa-core + BSR GPU |
RAM | 6GB LPDDR4X |
Speicher | 128GB UFS2.1 |
Akku | 3950 mAh |
Konnektivität | Wi-Fi (2.4GHz + 5GHz), Bluetooth 5.0, USB-C, microSD-Slot |
Features | Frontbelichtung, in warm und kalt einstellbar, G-Sensor für Auto-Rotation, Lichtsensor, unterstützt 3rd-Party-Apps |
Kamera | 16 MP mit LED-Flash |
Betriebssystem | Android 11 |
Untersützte Dokuemnten-Formate | PDF, DJVU, CBR, CBZ, EPUB, AZW3, MOBI, TXT, DOC, DOCX, FB2, CHM, RTF, HTML, ZIP, PRC, PPT, PPTX |
Unterstützte Bild-Formate | PNG, JPG, BMP, TIFF |
Unterstützte Audio-Formate | WAV, MP3 |
Farben | Schwarz / Weiß |
Maße / Gewicht | 159 x 80 x 8.0 mm / 170 g |
E-Reader im Smartphone-Design
Das BOOX Palma kommt mit einem 6,12 Zoll-Display, einer Auflösung von 824 x 1648 Pixeln bei 300ppi und einem HD-Carta 1200 Display. Das Format ähnelt Smartphones und dürfte sich bequem einhändig bedienen lassen. E-Ink-Displays erinnern an echtes Papier, haben eine etwas rauere Oberfläche und sind augenschonender.
Wer hier aber brillante Farben erwartet, dürfte enttäuscht werden: Das E-Ink-Display kommt in schwarz/weiß und konzentriert sich darauf, wofür es erfunden wurde: Texte darstellen. Die Vorteile: Auch im Außenbereich können Inhalte scharf dargestellt werden, ganz ohne Hintergrundbeleuchtung. Das ist auch extrem stromsparend. Energie wird nur beim Bildwechsel verbraucht, also beispielsweise beim Umblättern einer Buchseite. LC-Displays dagegen können meist das volle Farbspektrum anzeigen und ermöglichen einen schnellen Bildwechsel. Das braucht ein klassischer E-Reader aber auch gar nicht. Zumindest wenn man sich nur aufs Lesen konzentrieren möchte.
Auf Fotosafari mit dem E-Book-Reader?
BOOX verbaut eine 16 Megapixel-Kamera auf die Rückseite des Palma. Auch ein LED-Blitz findet hier noch Platz. Die Frage ist allerdings: Wofür braucht man das? Weder können die Bilder auf dem Gerät in voller Farbenpracht dargestellt werden, noch dürften die 16 Megapixel qualitativ hochwertige Schnappschüsse liefern.
Ein mögliches Anwendungsszenario könnte das Scannen von Dokumenten in PDF-Form sein. Dafür dürfte die Kamera ausreichend sein. Die Frage ist, was man eher zur Hand hat: Das Smartphone, das höchstwahrscheinlich mit einer besseren Kamera und anwenderfreundlicherer Software ausgestattet ist, oder den E-Reader. Die Kamera wirkt eher wie ein nettes Gimmick, ohne konkreten Nutzen. Und da kommen wir auch zum Punkt: Das Gerät will nämlich mehr sein, als nur ein einfaches Gerät zum Darstellen von Texten.
Ein E-Reader als Smartphone „light“?
Der BOOX Palma kommt mit Android 11 und der Möglichkeit auch Apps von Drittanbietern zu installieren. Das Menü bietet euch weitaus mehr Möglichkeiten als bei klassischen E-Readern wie zum Beispiel bei der Konkurrenz von Xiaomi: In der Gallery könnt ihr euch eure (Schwarz-Weiß)-Schnappschüsse ansehen, eine App zum Musik abspielen ist ebenso integriert. Auch ein Kalender ist mit an Bord, falls ihr eure Termine beim Lesen checken wollt. Über den Play Store können noch weitere Apps heruntergeladen werden. Was allerdings fehlt, ist die Mobilfunk-Konnektivität. Dafür bekommt ihr aber Dualband-WiFi, Bluetooth und USB-C.
Der E-Reader ist mit einem Qualcomm Snapdragon 662 und einer BSR-Grafikeinheit ausgestattet. Der Chip verspricht keine Höchstleistungen, sollte aber dem E-Reader-Alltag gerecht werden können. Dank 6 GB RAM und einem internen Speicher von 128 GB können Nutzer eine Vielzahl von Büchern, Magazinen und Dokumenten speichern. Per externer microSD-Karte kann der Speicher erweitert werden, falls ihr noch zusätzlichen Platz braucht. Außerdem bietet der Hersteller 10 GB kostenlosen Cloud-Speicherplatz. Die unterstützen Formate sind vielfältig: Neben den gängigen Textformaten könnt ihr auch Musik hören und euch Bilder anzeigen lassen. Mit einem 3950 mAh Akku ist dank der energiesparenden Architektur stundenlanges Lesen garantiert, bevor er wieder aufgeladen werden muss.
Wichtig für einen E-Reader: Der Hersteller verbaut eine Frontbeleuchtung, die in warmen und kalten Farbtemperaturen eingestellt werden kann. Das hilft den müden Augen vor allem vorm Schlafengehen. Ein Lichtsensor, der die Bildschirmhelligkeit automatisch an die Umgebung anpasst, ist auch dabei. Eine automatische Rotation der Bildschirminhalte ist ebenfalls möglich.
Der Hersteller wirbt damit, dass das Gerät ein wasserabweisendes Design spendiert bekommen hat. Hier ist aber Vorsicht geboten: Es liegt keine IP-Zertifizierung vor. Tauchgänge im Pool im Urlaub sind hier also nicht drin.
Wer braucht das?
Der BOOX Palma ist in Schwarz und Weiß erhältlich und bringt nur 170 Gramm auf die Waage. In der Box enthalten ist neben dem E-Reader auch noch ein USB-Ladekabel. Kommen wir jetzt zur Frage aller Fragen: Welche Zielgruppe hat dieses Gerät? Es ist kein Smartphone, hat sich der Optik nach aber als eines getarnt. Es bietet eine rudimentäre Kamera und die Möglichkeit Apps zu installieren. Die Interaktion auf einem E-Ink-Display dürfte da allerdings etwas holprig ausfallen. Mobilfunk-Konnektivität suchen wir auch vergeblich. Also, was hält den potenziellen Käufer davon ab, nicht direkt auf seinem Smartphone Bücher zu lesen?
Meine Meinung: Wenn schon E-Reader, dann richtig. Ein E-Reader ist für mich ein Gerät, mit dem ich ablenkungsfrei Bücher lesen kann – ohne ständige Benachrichtigungen oder der Verlockung, doch mal eben eine Nachricht zu beantworten oder in Social-Media reinzuschauen. Das BOOX Palma ist für mich ein seltsamer Zwitter: Irgendwas zwischen Smartphone und E-Reader. Nichts Halbes und nichts Ganzes. Klar, das Gerät ist super handlich, aber für lange Lesesessions wäre mir das Display beispielsweise zu klein.
Jetzt kommt das große Aber: Eventuell könnte dieses Gerät für Kinder interessant sein. Rudimentäre Smartphone-Funktionen sind vorhanden, es macht also für die Kleinen wahrscheinlich mehr Spaß, wenn man mit dem Gerät nicht nur lesen kann, sondern auch Papi beim vergeblichen Suchen nach der Fernbedienung in der Sofaritze fotografieren möchte. Dafür ist der Preis meiner Meinung nach dann aber auch wieder zu hoch angesetzt.
Wer andere E-Reader-Alternativen sucht: Schaut euch mal den Tolino Vision 6 oder den Kindle Oasis ein. Die bieten mehr Display zum kleineren Preis. Dafür aber auch keine Kamera. Die braucht man bei einem E-Reader allerdings auch nicht, oder was meint ihr?
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