Elegoo Saturn SLA-Drucker mit großem Druckraum

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Der Ende 2020 erschienene Elegoo Saturn ist bei uns angekommen. Es ist der bisher größte Drucker von Elegoo und dank monochromem Display dennoch mit kürzeren Druckzeiten.

Elegoo Saturn 3D Drucker 18

Modell:Elegoo Saturn
Geschwindigkeit:40 mm /Std
Druckverfahren:LCD-SLA
Druckraum:192 x 120 x 200 mm
Schichthöhe:0,01 bis 0,15 mm
Größe (Drucker)280 x 240 x 446 mm
Gewicht (Drucker)10 kg

Zwei Jahre ist es schon her, als mich der Elegoo Mars im Test begeistert hat. Er war einer der ersten SLA-/Resin-Drucker, die wir getestet haben, und zu diesem Zeitpunkt auch eines der besten Modelle. Später musste er den Titel meines Lieblings-Druckers aber an den Longer Orange 30 abtreten, und seit dem Auftreten der neuen Druckergeneration mit monochromen Displays und entsprechend schnelleren Druckzeiten war Elegoo bei uns etwas vom Radar verschwunden (den Mars 2 Pro haben wir nicht getestet, er ist bei Amazon aber auch fast durchgehend nicht verfügbar).

Mit dem Elegoo Saturn haben wir nun den bisher größten und schnellsten Drucker von Elegoo erhalten. Schauen wir uns also mal an, was das neue Spitzenmodell so kann. Ich werde vermehrt den Vergleich zum Creality3D LD-006 ziehen, der kurz vorher bei uns ankam, und zum Anycubic Photon Mono X, der in die gleiche Kategorie fällt. Alle drei Drucker haben ein sehr ähnliches Datenblatt.

Transport und Verpackung

Gemessen an der Größe des Druckers war der Karton, in dem er ankam, doch ziemlich kompakt. Hier wurde jeder Kubikzentimeter ausgenutzt. Wie üblich gibt es viel Schaumstoff, um den Drucker beim Transport zu schützen. Auf der Verpackung klebte außerdem ein großer, roter „Fragile“-Sticker. Der hätte auch dem Creality3D LD-006, der eine Woche vorher bei uns ankam, gutgetan, dessen Abdeckung kam leider schon zerbrochen aus der Verpackung. Nicht so der Elegoo Saturn, hier ist alles heile geblieben.

Elegoo Saturn 3D Drucker Verpackung

Alle empfindlichen Oberflächen, die potentiell zerkratzen können, sind hier außerdem mit einer Schutzfolie überzogen. Das sind im einzelnen die komplette Abdeckung, die Druckplatte, das Display und der Touchscreen. Das erwähne ich auch deshalb ausdrücklich, weil es beim LD-006 alles fehlte.

Elegoo Saturn 3D-Drucker Schutzfolie

Zubehör

Das Zubehör bei den Elegoo-Druckern liegt nie lose in der Verpackung, sondern kommt immer in einer eigenen Box mit der Aufschrift „Tool Kit“. Das behält Elegoo auch hier bei. Wir finden darin zwei Spachtel (Plastik und Metall), Inbusschlüssel und Ersatzschrauben, Zange, Gummihandschuhe, Mundschutz (2x), Resinfilter, Anleitung und USB-Stick.

Elegoo Saturn 3D Drucker Zubehoer Box

Die Anleitung fällt etwas kurz aus; die PDF-Version ist die gleiche. Eine Kurzanleitung zum Leveln ist auf dem „Leveling Paper“ aufgedruckt. Dieses Stück Papier legen nun anscheinend alle Hersteller bei, es wird beim Leveln zwischen Druckplatte und Display gelegt.

Das Leveling nimmt kaum zwei Minuten Zeit in Anspruch und läuft bei allen Druckern mehr oder weniger identisch ab. Schrauben lösen – Papier auf das Display legen – Druckplatte in Home Position fahren – Platte festhalten und Schrauben festziehen – fertig.

Elegoo Saturn 3D-Drucker Zubehoer

Auf dem USB-Stick befinden sich neben der Anleitung noch eine Handvoll Testdrucke; dabei handelt es sich um die gleichen Fantasy-Figuren wie schon beim Elegoo Mars. Diese sind aus einer Kooperation mit myminifactory.com entstanden, dazu gibt es eine PDF mit Texten zu den einzelnen Modellen (Krieger, Zauberer, etc.). Außerdem kann die Slicing-Software ChiTuBox vom Stick aus installiert werden, allerdings nur in der schon älteren Version 1.6. Auf der offiziellen Webseite kann man Version 1.8 herunterladen.

Design

Ich kann nicht genau sagen, was es ist, aber der Elegoo Saturn ist für mich der bisher schönste 3D-Drucker. Ist es die Farbe? Die Form? Die Größe? Vielleicht liegt es aber auch an dem großen China-Gadgets.de-Schriftzug, der auf der Abdeckung aufgedruckt wurde. Nice Move, Elegoo.

Es war beim Auspacken tatsächlich eine schöne Überraschung. Leider ist wohl nicht davon auszugehen, dass jetzt jeder Drucker so ausgeliefert wird. Elegoo hat uns dieses Modell aber für den Test zur Verfügung gestellt und dafür mit dem Aufdruck versehen. Ich versuche, mich von dieser Geste nicht in meinem Urteil beeinflussen zu lassen, versprochen. 🙂

Elegoo Saturn 3D Drucker 6
Das wünsche ich mir jetzt bitte für alle Testgeräte, die wir bekommen.

Der Drucker ist insgesamt etwas kleiner als LD-006 und Photon Mono X und auch der leichteste der drei (mit 10 kg aber immer noch kein Leichtgewicht). Die Druckplatte ist übrigens dennoch genauso groß wie bei den beiden anderen Modellen, lediglich die Druckhöhe ist gut 5 cm geringer. Das Netzteil ist hier – anders als beim LD-006 – extern, was nochmal Platz spart, dafür hat man aber eben das zusätzliche Kabel.

Creality3D LD 006 und Elegoo Saturn Druckplatten Vergleich
Links die Druckplatte des größeren LD-006, rechts die des Saturn.

Vorne befindet sich das obligatorische Touchdisplay mit dem gewohnten Menü. Auf der rechten Seite finden wir den USB-Anschluss, auf der Rückseite Netzwerkanschluss und Powerschalter. Letzteren dürfte man auch gerne an die Seite oder nach vorne packen, damit man nicht immer um den Drucker greifen muss. Der Netzwerkanschluss ist eine schöne Ergänzung, die immer mehr Drucker bekommen. Ich freue mich darauf, das auszuprobieren, um nicht mehr mit dem USB-Stick zwischen Rechner und Drucker hin- und herlaufen zu müssen.

Elegoo Saturn 3D Drucker Display
Die Menüstruktur hat sich seit Jahren bei Druckern nicht verändert.
Elegoo Saturn 3D-Drucker Rueckseite mit Luefter
Rückseite mit Lüfter und Netzwerkanschluss

Die Resinwanne hat an alle vier Ecken kleine Füße, die in entsprechende Vertiefungen gesetzt werden. Damit sitzt die Wanne erstens immer an der korrekten Position, zweitens wird dadurch ein Zerkratzen der Folie verhindert, die so beim Einsetzen nicht direkt auf dem Display aufliegt.

Elegoo Saturn 3D-Drucker Halterung Resin-Wanne
Die Fassungen zum Einsetzen der Wanne

In der Wanne gibt es einen Aufdruck für den maximalen Füllstand. Wie ich beim LD-006 schon erwähnt habe, machen das mittlerweile fast alle Hersteller, Elegoo beschränkt sich hier auf ein Minimum. Das habe ich besonders bei Anycubic schon schöner gesehen (sehe Resinwanne beim Photon Zero). Das sind aber wirklich nur unwesentliche Details, ich könnte darauf auch ganz verzichten.

Elegoo Saturn 3D-Drucker Fuellstand Resinwanne
Darf auch von Moritz benutzt werden.

Die Halterung der Druckplattform ist seit dem Elegoo Mars unverändert. Sie nimmt zwar viel Platz ein, was den Drucker am Ende etwas an Spielraum auf der Z-Achse kostet, gefällt mir sonst aber gut. Das Leveln erfolgt einfach mit nur zwei Schrauben und das Abnehmen und Reinigen der Platte gelingt ebenfalls leicht.

Wie der LD-006 und der Photon Mono X hat auch der Saturn eine doppelte Führung der Z-Achse, was nochmal mehr Stabilität und Präzision ermöglicht, wir bewegen uns hier immerhin im Mikrometer-Bereich.

Elegoo Saturn 3D-Drucker Halterung Druckplatte

Druckraum und -Geschwindigkeit

Vielleicht die größte „Schwäche“ des Druckers vorweg: Mit nur 40 mm/h ist die maximale Druckgeschwindigkeit deutlich geringer als beim LD-006 oder Photon Mono X, die beide auf 60 mm/h kommen. Zwar liegt die tatsächliche Druckdauer am Ende vor allem an den Slicer-Einstellungen, trotzdem ist der Sprung von der letzten Generation hier nicht so groß wie bei den anderen Herstellern (Anycubic spricht beim Photon Mono SE sogar von 80 mm/h) und sogar weniger als beim eigenen Mars 2 Pro mit 50 mm/h.

Der Druckraum ist hier ebenfalls kleiner als bei den beiden Vergleichsmodellen, was für mich aber kein großes Problem ist. Wer keine Objekte druckt, die größer als 20 Zentimeter sind, wird den Unterschied nicht merken, und meiner Erfahrung nach sind so große Drucke die Ausnahme. Bedenkt es aber, wenn das ein Kriterium für euch ist.

Hinweis zum Drucken mit Resin.

Ein SLA- oder DLP-Drucker druckt mit Resin, einem chemischen Kunstharz. Das ist stark reizend und Hautkontakt sollte auf jeden Fall vermieden werden. Sollte man es doch mit den Händen berühren, reicht in der Regel gründliches Händewaschen, jede Haut reagiert aber anders darauf. Auch die entstehenden Dämpfe sind nicht ungefährlich und der Raum, in dem der Drucker steht, sollte ausreichend gelüftet sein. Das gedruckte Objekt muss im Anschluss außerdem mit IPA (Isopropanol) gereinigt und unter UV-Licht ausgehärtet werden. Anschließend ist das Anfassen des Materials gesundheitlich unbedenklich.

Slicing Software ChiTuBox

ChiTuBox ist auch hier die Software der Wahl. Eine Version liegt auf dem USB-Stick zur Installation bei, holt euch aber besser die aktuelle Version von der offiziellen Webseite. Wenn ihr schon mal mit ChiTuBox (oder einer anderen Slicing-Software) gearbeitet habt, wird euch hier nichts überraschen.

Elegoo Saturn in ChiTuBox

Auch hier noch mal die Kurzfassung, falls ihr überhaupt nicht wisst, wozu es die Slicing-Software braucht. Die Druckdatei eures Objekts, das ihr drucken wollt, muss erst in ein Format umgewandelt werden, dass euer Drucker auch lesen und damit drucken kann. Diesen Prozess nennt man Slicing. In der Software könnt ihr außerdem die Größe des Objekts ändern, es drehen oder auch duplizieren und so mehrere auf einmal drucken. Auch der Detailgrad und die Druckgeschwindigkeit können hier eingestellt werden.

Die Bedienung der Software ist trotzdem sehr intuitiv. Da ChiTuBox die meisten Drucker kennt, muss man hier gerade zu Anfang nichts weiter machen, als den Drucker auswählen und kann die ersten Drucke mit den Voreinstellungen vornehmen und später bei Bedarf anpassen.

Erste Einschätzung

Der Elegoo Saturn startet mit einem kleinen Nachteils ins Rennen, denn die ähnlich großen Anycubic Photon Mono X und Creality3D LD-006 drucken zumindest auf dem Papier schneller und haben dabei noch einen etwas größeren Druckraum. Dafür ist der Saturn etwas kompakter, was aus Platzgründen nicht ganz unwichtig ist, und auch knapp 100€ günstiger. Zubehör und Verarbeitung gefallen mir hier nach dem Auspacken außerdem am besten. Da es bei der Qualität der Drucke erfahrungsgemäß keine allzu großen Unterschiede gibt, entscheiden am Ende vermutlich Details wie die Geruchsentwicklung, Lautstärke und Reinigung darüber, welcher Drucker „besser“ ist.

Alle drei Drucker haben aber das Problem, dass man den großen Druckraum nicht unbedingt braucht, und dann auch deutlich billiger mit kleineren Druckern wegkommt. Der Elegoo Mars 2 Pro kostet etwa 300€ und druckt auch noch schneller als der Saturn.

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Jens

Aktuell interessiert mich vor allem das Thema E-Mobilität; die neuen E-Scooter erwarte ich mit Vorfreude. Als leidenschaftlicher Zocker freue ich mich auch über alle Gadgets mit Gaming-Bezug.

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Kommentare (4)

  • Profilbild von Joe Dante
    # 10.08.20 um 22:54

    Joe Dante

    Sold Out!

  • Profilbild von Yannick
    # 18.08.20 um 11:13

    Yannick

    Hayho, laut dem netten Elegoo Support auf Facebook kommt er Saturn wie folgt:
    Around the late November. Ant the retail price of Saturn in Amazon Germany will be 450 €.

    Kommentarbild von Yannick
  • Profilbild von Hannes
    # 05.01.21 um 12:29

    Hannes

    Wie kommte es zu den unterschiedlichen Technischen Daten ? EELegoo schreibt vin einer Minimalen Auflösung von 50 Mikronen oder 0.05mm hier wird von 0.01mm gesprochen. Genau diese Angaben sind für eine Kaufentscheidung ausschlaggebend !

    • Profilbild von Jens
      # 05.03.21 um 13:37

      Jens CG-Team

      Die 0,05mm von Elegoo beziehen sich auf die Genauigkeit auf der XY-Ebene, die aus der Auflösung des Displays resultiert.
      0,01 ist die Minimale Layerdicke, also die Genauigkeit auf der Z-Achse wenn man so will.

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