Kurzer Test: JGAURORA Magic 3D-Drucker für 183,30€
Der Drucker ist mittlerweile nicht mehr erhältlich. Für mehr und neuere Modelle wirf einen Blick in unsere Themenwelt 3D-Druck.
Ich wollte JGAURORA mal wieder eine Chance geben und habe mich breitschlagen lassen den JGAURORA MAGIC 3D-Drucker zu testen. Auch wenn dieser, vor allem gegenüber den ähnlichen Modellen von Creality3D, nicht wirklich spektakuläre Neuigkeiten zu zeigen hat, so war es für mich doch spannend, ob JGAURORA die Qualitätsprobleme in den Griff bekommen und einen soliden 3D-Drucker konzipiert hat. Dies ist nur ein „kürzerer“ Test – die Gründe erfahrt ihr im Artikel.
- JGAURORA MAGIC 3D-Drucker
- Druckfläche: 220 x 220 x 250mm (Vergleich, Ender-3: 220 x 220 x 250mm)
- Nozzle-Durchmesser: 0,4mm / Filamentdurchmesser: 1,75mm
- DIY, aber schnelles Montieren
- Besonderheiten: Metal & Aluminium Frame, Filament-Sensor, Sicherheitssystem, Automatischer Speicher, Hohe Präzision, ggf. Glasscheibe, Druckfortsetzung, …
Letztlich ist der JGAURORA der direkte Konkurrent des sehr beliebten Creality3D Ender-3. Der Druckraum ist mit 220 x 220 x 250mm exakt gleichgroß. Der Funktionsumfang ist ähnlich – er muss sich also in meinem kurzen Test den Vergleich gefallen lassen.
Inhalt
Versand und Verpackung des 3D-Druckers
Bestellt bei GearBest – in 14 Tagen angekommen. So weit so gut. Äußerlich machte der Karton einen guten Eindruck: Keine Kratzer oder Beulen. Da der Drucker größtenteils aus Metall (Aluprofile und Metallhalterungen) besteht, sollte dennoch selbst eine kleine Beule am Karton dem 3D-Drucker nichts anhaben. Man merkt beim Anheben direkt, dass der Karton schwer ist. 9,5 Kilogramm – das lässt auf gute Qualität hoffen.
Das Innere des Kartons hat beim Öffnen auch überzeugt. Flogen einem z.B. beim Anet A8 direkt Schrauben und allerlei Kleinkram entgegen (TRONXY 3D-Drucker lassen wir mal komplett außen vor :-)), ist der JGAURORA Magic fest in Schaumstoff und Plastiktüten gut verpackt. Man erkennt (auch als Einsteiger ohne Anleitung) schnell, welche Bauteile wohin gehören, zumal nur sehr wenige Schrauben zum Montieren dabei gelegt wurden.
Leider ist das Filament wie so oft zu knapp ausgefallen – d.h. bestellt euch am besten direkt was bei GearBest mit oder kauft bequem bei Amazon in Deutschland. Auch schade: Es liegt kein „Filamentkratzer“ (Jaaa, OK, es ist eigentlich ein Spachtel) bei. So muss man mit z.B. einem Messer Druckreste abkratzen (was schnell zu Beschädigungen führen kann) oder man bestellt sich auch diesen nach.
JGAUORA Magic: Aufbau in 10 Minuten?
Noch mal als Vergleich: Ein richtiges DIY-Kit, wie z.B. der (sehr betagte) Anet A6 braucht – als Einsteiger – für den Aufbau 4-6 Stunden. Das macht einigen sicherlich (die ersten Male) Spaß, ich freue mich inzwischen aber über jede gesparte Minute. Der JGAURORA Magic wirbt allerdings mit 10 Minuten – was ich defintiv nicht schaffen konnte.
Der JAGURORA MAGIC besteht, wie inzwischen viele andere China-3D-Drucker auch, nur im Wesentlichen aus zwei großen Teilen. Der Unterbau (d.h. im Prinzip Y-Achse) bildet die Basis und die Aluprofile (X- und Z-Achse) müssen noch montiert werden. Für mich inzwischen selbsterklärend, notfalls lässt sich aber auch die Aufbauanleitung, welche auf der beigelegten Speicherkarte liegt, als Hilfe nutzen.
Im Gegensatz zu einigen 3D-Drucker Kits muss man beim JGAURORA Magic auch die X-Achse und Führung zusammenbauen, was aber halt allein schon 15 Minuten braucht.
Nett wären auch Gummihandschuhe wie z.B. beim Anycubic I3 MEGA gewesen, damit man die eingefetteten Gewindestangen ordentlich verbauen könnte. Aber: Die „Rods“ sind immerhin eingefettet. 😉
Hätte ich mich mehr an die Bedienungsanleitung gehalten, hätte ich mich vielleicht wieder aufgeregt, dass diese nicht mit aktualisiert wurde. Hier und dort ist noch die Rede von „M5 Nuts“ (es sind inzwischen „M4 Nuts“) oder von kleinen Komponenten, die eigentlich schon vormontiert sind. Gleiches müsste ich jedoch auch bei Creality3D bemängeln. Nett: JGAURORA legt ein paar Ersatzteile bei.
Nach etwa 35 Minuten war der Aufbau erledigt. Allerdings habe ich in der Zeit auch noch alle vormontierten Bauteile bzw. Schrauben ordentlich festgezogen bzw vernünftig ausgerichtet.
So wurden also aus den 10 Minuten effektiv 35 Minuten. Einerseits kein Beinbruch, andererseits schon schade – gerade wenn man mit diesen 10 Minuten wirbt.
JGAURORA Magic: Der erste 3D-Druck
Für den ersten Druck habe ich den beigelegten „Example Cube“ von der Speicherkarte verwendet. Im Idealfall hat der Hersteller den Cube gut für sein Modell gesliced und holt das beste aus dem Drucker heraus. Leider ist der „Example Cube“ nicht der „XYZ Calibration Cube„, sondern wirklich nur ein Würfel ohne Beschriftung. Die Bewertung ist damit … mäßig gut machbar.
Der beilegte „Dragon“ kommt in einer akzeptablen Qualität heraus, ich würde allerdings im Nachgang noch erheblich tweaken wollen.
Das Erkennen des Stromausfalls klappt – ich habe es sehr „professionell“ mit Herausziehen des Steckers getestet. Nach erneutem Einstecken erscheint die Fehlermeldung heraus „Power-Loss Recovery„ und der Druck lässt sich fortsetzen.
Auch wenn das Filament aufgebraucht ist (oder das zu billige Zeug mal bricht und schlecht aufgerollt ist) wird ebenfalls eine Fehlermeldung ausgegeben. Der Filamentsensor funktioniert also – für mich der einzige Pluspunkt im direkten Vergleich mit dem Ender-3.
Die Lautstärke ist mit 72dB überdurchschnittlich hoch. Hier würde ich definitiv schnell Austauschlüfter besorgen. Und Mods drucken. Und genau da möchte ich meinen kleinen Test beenden. Es wird einfach schnell klar: Die Community um JGAURORA, insbesondere um den „Magic“ ist (noch?) zu klein. Hier punktet der Ender-3 extrem … Neben dem günstigeren Preis. Und der besseren Druckqualität. Und …
Fazit: JGAURORA Magic kaufen?
Ich will es an dieser Stelle kurz machen. Der JGAURORA Magic ist „eigentlich“ ein solider 3D-Drucker für Einsteiger, muss sich allerdings dem direkten Konkurrenten, dem Creality3D Ender-3 (exakt gleicher Druckraum) geschlagen geben. Dieser verfügt über einen ähnlichen Funktionsumfang, ist etwas günstiger und liefert out-of-the-box direkt ein besseres Druckbild. Der größte Vorteil des Ender-3 ist für mich jedoch, gegenüber dem Magic, sein Alter und der Hersteller.
Bei Thingiverse gibt es über 9.500 Treffer, wenn man nach „Ender“ sucht – nicht wenige Resultate wurden schon zehntausendfach gedruckt. Da letztlich auch viele Teile des CR-10 verbaut wurden, kann man sogar einige weitere Mods verwenden. Die Community um den Ender-3 ist zufrieden und extrem groß. Jedes Problem wurde schon zu genüge durchgesprochen und die Lösung findet sich schnell im Internet. Gerade für Einsteiger macht es das ziemlich einfach. Aber auch der Fortgeschrittene freut sich sicherlich, dass es für jedes Problem oder Modifikationswunsch schon eine Lösung gibt.
So lange der JGAURORA Magic nicht deutlich günstiger wird (was ich mir nicht vorstellen kann), würde ich immer wieder zum Creality3D Ender-3 greifen. Wenn euch die Community, d.h. Hilfestellungen und Mods, nicht so wichtig ist, empfehle ich auch einen Blick herüber zum Geeetech A10 3D-Drucker.
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Kommentare (3)