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Tuya 4-in-1-Sensor: Bewegung, Licht, Temperatur & Feuchtigkeit für unter 9€?

Auf den ersten Blick ist es ein Preis, der einmal mehr unverschämt wirkt: Ein neuer Tuya ZigBee 4-in-1 Sensor verspricht, gleich vier Funktionen in einem winzigen Gehäuse zu vereinen – Bewegung auf Radar-Basis, Helligkeit, Temperatur und Luftfeuchtigkeit – und das für unter 9 Euro. Doch beim zweiten Blick schrillen bei uns direkt die Alarmglocken: Das Gehäuse kommt uns verdammt bekannt vor. Ist das nur ein Upgrade eines alten Bekannten mit Schwächen oder ein echter Preis-Leistungs-Kracher?

Tuya ZigBee 4 in 1 Sensor Aufmacher

Das Highlight: Vier Sensoren zum Preis von einem

Das Hauptargument für diesen Sensor ist ohne Frage sein Funktionsumfang. Während man normalerweise mehrere Sensoren für diesen Funktionsumfang braucht, packt dieses kleine Gadget alles in ein Gerät: einen Bewegungsmelder (PIR + Radar), einen Luminanzsensor zur Messung der Umgebungshelligkeit (in Lux) sowie einen Thermo-/Hygrosensor zur Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit.

Tuya ZigBee 4 in 1 Sensor Features

Diese Kombination ist spannend für komplexe Smart-Home-Automationen. Zum Beispiel: „Schalte das Licht nur dann ein, wenn eine Bewegung erkannt wird und die Helligkeit unter 50 Lux liegt.“ Mit diesem Sensor braucht man dafür nur noch ein einziges Gerät.

Tuya ZigBee 4 in 1 Sensor Automatisierung e1760697455524

Radarfunktion: 10-GHz vs. 24-GHz

Jetzt wird es technisch, aber wichtig. Der Sensor wird mit „mmWave Radar“ beworben. Das ist legitim, gibt es doch sogar auch Präsenzmelder, die „nur“ auf 5GHz setzen. Der Tuya 4-in-1 Sensor nutzt hingegen eine Frequenz von 10,525 GHz. Das ist ein Unterschied zu Präsenzmeldern wie beispielsweise dem Tuya ZG-204ZM, die meist mit 24 GHz arbeiten.

Tuya ZigBee 4 in 1 Sensor Bewegungserkennung

Was bedeutet das in der Praxis? 10-GHz-Radar (auch Mikrowellen-Sensor genannt) ist exzellent darin, Bewegungen zu erkennen, auch feinere. Es ist aber nicht präzise genug, um eine Person nur anhand ihrer Atmung zu erkennen, wenn sie vollkommen still ist (z.B. schlafend im Bett). Ein 24-GHz-mmWave-Sensor kann das. Man sollte hier also eher von einem stark verbesserten Bewegungsmelder sprechen, nicht von einem echten Präsenzmelder. Für die meisten Anwendungsfälle wie „Licht an im Flur“ oder „Heizung an im Bad“ ist das aber mehr als ausreichend.

Tuya ZigBee 4 in 1 Sensor Steuerung

Tuya ZigBee 4-in-1 Sensor: Alter Bekannter im neuen Gewand?

Das Gehäuse dieses 4-in-1-Sensors (Maße: 70 x 24,5 x 20 mm)  sieht exakt so aus wie das eines reinen Tuya ZigBee-Thermo-/Hygrometer-Sensors, den wir vor knapp 1,5 Jahren bei uns im Tuya-Smart-Home-Test hatten. Das damalige Modell hatte uns nicht überzeugt: Die Datenübermittlung war träge, und besonders die Feuchtigkeitswerte waren oft nicht stimmig. Es bleibt zu hoffen, dass unter der Haube nicht nur der Bewegungssensor hinzugekommen ist, sondern auch die grundlegende Sensorik und die Firmware verbessert wurden.

Wichtig: ZigBee = Hub ist Pflicht

Wie bei vielen günstigen Tuya-Geräten handelt es sich hier um ein ZigBee-Produkt. Das bedeutet: Für die Einbindung in euer Netzwerk und die Nutzung der smarten Funktionen ist ein ZigBee-Gateway bzw. Hub zwingend erforderlich. Das kann ein günstiger Tuya-Hub sein oder für fortgeschrittene Nutzer eine universelle Lösung wie Home Assistant mit einem Zigbee-Stick. Ohne Hub ist dieser Sensor sonst nutzlos.

Tuya ZigBee 4 in 1 Sensor Aufmacher

4-Sensoren für ein Halleluja?

Ohne einen Test bleibt uns als Einschätzung vorerst zu sagen: Dieser Sensor ist eine Wundertüte. Auf der einen Seite steht ein unschlagbarer Preis für einen 4-in-1-Funktionsumfang, der extrem vielseitige Automationen ermöglicht. Auf der anderen Seite stehen die Skepsis aufgrund des alten Gehäuses und die Einschränkung auf 10-GHz-Radar.

Für den Preis von unter 9€ ist er für jeden Smart-Home-Fan (ggfls. mit Bastel-Affinität) aber ein extrem verlockendes Experiment. Wer bereit ist, sich mit den Eigenheiten auseinanderzusetzen und keinen perfekten Präsenzmelder erwartet, kann hier ein unschlagbares Schnäppchen machen. Wer eine extrem genaue „Out of the Box“-Lösung sucht, sollte vielleicht doch zu bewährten Einzelkomponenten wie beispielsweise einem Aqara FP2 greifen.

Was meint ihr? Ein genialer Deal für Bastler oder am Ende doch nur Elektroschrott? Diskutiert mit uns in den Kommentaren!

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Tuya 4-in-1-Sensor

🤔 Ist das ein echter Präsenzmelder?
Nicht ganz. Er nutzt 10-GHz-Radar, was eine stark verbesserte Bewegungserkennung ermöglicht, aber nicht die Präzision eines 24-GHz-mmWave-Sensors zur Erkennung von statischer Anwesenheit (z.B. durch Atmung) hat.

🔋 Welche Batterien werden benötigt?
Der Sensor benötigt zwei AAA-Batterien, die nicht im Lieferumfang enthalten sind. Die Laufzeit wird mit über 8 Monaten angegeben.

🌐 Brauche ich wirklich einen Hub?
Ja, unbedingt. Als ZigBee-Gerät benötigt der Sensor ein ZigBee-Gateway (Hub), um mit eurem WLAN und der App kommunizieren zu können.

Quellen

aaf27b1246154384934b34fc1dcd8201 Hier geht's zum Gadget

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Thommy

Wenn ich nicht gerade mit Familie und Freunden unterwegs bin, findet man mich im Bastelkeller. Dort tüftele ich zwischen Multiplex Easystar-Klonen, Impeller-Jets, RC-Crawlern und insbesondere meinem geliebten Anycubic Mega S, dem möglichst bald noch weitere 3D-Drucker folgen sollen.

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Kommentare (6)

  • Profilbild von My2cents
    # 18.10.25 um 13:34

    My2cents

    gefällt mir und wäre es kein tuja Gerät hätte ich welche gekauft. ich mag es nicbt das alles und jedes per Cloud laufen muss. es gibt schließlich den Homeassistent. alles was ich mit tuja da rein schmeißen will braucht aber immer deren Cloud. darauf kann ich verzichten.

    • Profilbild von Nikola Tesla
      # 18.10.25 um 19:06

      Nikola Tesla

      Viele zigbee-Sachen von Tuya laufen direkt in Home Assistant über z2m oder zha. Ohne Server. Kann man online sogar vorher nachschauen, ob das Modell unterstützt wird.

  • Profilbild von Simon
    # 18.10.25 um 12:03

    Simon

    ich habe diesen Sensor. Er funktioniert. Leider funktioniert die Bewegung nicht immer gut, manchmal erkennt er grobe Bewegung nicht.

    • Profilbild von AndiLuft
      # 18.10.25 um 22:41

      AndiLuft

      Ja, kann ich bestätigen. Ich war sehr enttäuscht, weil ich einen "echten" Präsenzmelder erwartet hatte. Am Schreibtisch erkennt er mich aus zwei Meter Entfernung häufig nicht, obwohl ich mich bewege (Maus, Tastatur, Videocalls). Erst, wenn ich die Hände hebe und winke, erkennt er was.

  • Profilbild von mw
    # 18.10.25 um 10:18

    mw

    Sicher mit der Aussage der Notwendigkeit eines Hubs?
    Ich habe hier im Haus mittlerweile einen ganzen Zoo der TUYA (nicht ZIGBEE) Geräte, für alle möglichen Zwecke. Wenn die bei AliX mit 'Tuya SmartHome' beworben werden, laufen die ohne Hub im Heimnetz (natürlich mit 'phone home' Verbindung zu den Tuya Servern in Fernost). Auf dem Foto oben sieht man das blauweiße Haus als 'SmartHome' App Symbol, das die Kompatibiltät mit dieser Technik (also ohne eine Hub) andeutet.

    Bei AliX findet man natürlich auch als 'Zigbee' beschriebene Varianten derselben Geräte, die dann aber nur MIT einer solchen lokalen Hub laufen. Das hat wohl mit der internen Firmware und verwendeten Funktechnik zu tun. Da ich nur die TUYA anstelle der ZIGBEE kaufe, hatte ich deswegen nie Probleme mit der Einbindung in das Heimnetz und die SmartHome App..

    Von den Thermo/Hygrometern im selben Gehäuse wie diese 4in1-Version habe ich ein paar.
    Wenn man denen einen dicken LiPo Akku (zB eine halb ausgelutschte 16650) spendiert, laufen die auch im Freien bei Wind und Wetter ein knappes Jahr ohne Batteriewechsel. So schlecht sind diese alten 2Euro-Messgeräte nicht. Ob man das neue, teurere 4-in-1 Gerät sinnvoll nutzen kann, hängt vom Bedarf ab; hier muss ich passen.

    Apropos Bewegungserkennung:
    Bei AliX gibt es ziemlich clevere, weiße LED-Lichtstäbe mit integriertem Bewegungsmelder, in verschiedenen Längen (10cm bis >50cm) ab 1,50Euro (!). Die sind sehr funktional, reagieren super auf Bewegung bis 6m, laufen monatelang mit einer Akkuladung. Man kann deren Helligkeit, Reaktionsart, Leuchtzeit etc selber einstellen. Die habe ich mittlerweile überall im Haus verteilt, wo es duster ist, wie in Fluren, Kellerabgängen, Speisekammer, etc. Einfacher und billiger geht das m.E. nicht.
    Einen davon habe ich umgebaut und mit einem 2Euro AliX Mond-Diaprojektor gekoppelt. Wenn ich nun durch den dunklen Flur tapse, scheint ein 2m großer Vollmond an der weißen Wand! Geht alles OHNE das Tuya Zeugs, kostete gerade mal 4 Euro für alle Bauteile (plus Hirnschmalz, Lötzinn und Zeit),

    Alles schönes Spielzeug, wenn man dafür wenig ausgibt und auch erwartet.
    .

    • Profilbild von Nikola Tesla
      # 18.10.25 um 19:03

      Nikola Tesla

      Ähm, zigbee ist ein Verbindungsstandard, Tuya eine Firma und ein Smart Home-Ökosystem. Es gibt Geräte von Tuya mit WLAN, Bluetooth oder zigbee. Für die mit WLAN braucht man nur WLAN Zuhause und sie laufen über die Server von Tuya. Für Bluetooth direkt übers Smartphone oder einen Hub mit Bluetooth. Und für zigbee eben einen Hub von Tuya oder Home Assistant mit zigbee Stick o.ä. .
      Also vielleicht mal etwas einlesen…

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