Smart Ring: Das musst du über den Technik-Trend 2024 wissen!

Der Technik- und Fitness-Trend 2024 ist sicherlich der Smart Ring. Besonders seit der Veröffentlichung des Samsung Galaxy Ring ist diese neue Produktkategorie von Wearables in aller Munde. Bessere und schlechtere Kopien landen in diversen Online-Shops, schließlich bietet so ein Ring für seine Größe einige Funktionen. Aber welche Vorteile gibt es gegenüber einer Smartwatch? Welche Modelle gibt es bereits? Es folgt alles was du über den Technik-Trend 2024 wissen musst – wird der Smart Ring vom Nischenprodukt zum Mainstream-Hit?

Was ist ein Smart Ring?

Ein Smart Ring ist ein tragbares elektronisches Gerät, das wie ein herkömmlicher Ring am Finger getragen wird. Er ist mit verschiedenen Sensoren ausgestattet, die es ermöglichen, eine Vielzahl von Daten zu erfassen und zu verarbeiten. Diese Daten umfassen oft Gesundheitsparameter wie Herzfrequenz, Körpertemperatur, Schlaferkennung und Stresslevel. Da ein Smart Ring keinen Bildschirm und auch kein klassisches Betriebssystem hat, ist die Verbindung zum Smartphone mit eigener App meist essenziell. Dafür integrieren die Smart Ringe üblicherweise Bluetooth. Aufgrund des kleinen Gehäuses ist wenig Platz für eine große Akkuzelle, die Akkulaufzeit kann trotzdem bis zu einer Woche betragen.

Gerade im Vergleich zur Smartwatch, die einerseits smarte Funktionen wie ein Wecker, Benachrichtigungen, Apps und andererseits Gesundheits- und Fitnessfunktionen wie Aktivitätsverfolgung bietet, konzentriert sich ein Smart Ring oft nur auf Gesundheitsfunktionen. Es gibt jedoch auch Ausnahmen, bei denen die Hersteller komplett auf Fitnessfunktionen verzichten und beispielsweise nur NFC zum kontaktlosen Bezahlen integrieren.

Auch die Optik eines Smart Rings kann variieren. Die meisten Hersteller bieten ihren Ring in verschiedenen Farben oder Materialien an, da es auch ein modisches Produkt ist. Anpassbar sind diese nicht, bei Smartwatches kann man in der Regel zumindest das Armband wechseln. Apropos Armband: Die Smart Ringe erscheinen in der Regel in mehreren Größen. Um zu ermitteln welche Ringgröße man für den Smart Ring benötigt, bieten die Hersteller entweder digitale Lösungen per App, Messschablonen oder Sizing Kits an. Die beinhalten eine Kunststoffnachbildung des Smart Rings in verschiedenen Größen. Ultrahuman bietet z.B. auch die Möglichkeit, den Ring in verschiedenen Größen selbst mittels 3D-Drucker zu drucken.

Vorteile eines Smart Rings gegenüber einer Smartwatch

Smartwatches sind spätestens seit der Apple Watch im Mainstream angekommen, auch wenn Uhren wie die Pebble schon vorher Schritte in die Richtung gemacht haben. Aber nicht jeder möchte sich von seiner klassischen Armbanduhr trennen oder hat Lust auf noch ein Display in seinem Leben. Das machen sich auch alternative Fitness-Armbänder wie das Whoop-Band zum Vorteil, die ebenfalls ohne Display auskommen. Das sind aber nicht die einzigen Vorteile eines Smart Rings.

Ein Smart Ring ist deutlich unauffälliger als eine Smartwatch und kann problemlos Tag und Nacht getragen werden, ohne im Alltag zu stören. Auch wenn sie durch die verbaute Technik etwas dicker sind als die meisten herkömmlichen Ringe, sind sie verhältnismäßig unauffällig und können mit Modeschmuck verwechselt werden. Dadurch dass man kein Display integriert bzw. integrieren kann, ist man zudem weniger abgelenkt und bekommt nur Infos, wenn man sie aktiv per Handy-App einfordert.

Gerade in puncto Fitness-Tracking ist der entscheidendste Vorteil aber die Positionierung. Der optische Herzfrequenzsensor sollte beim Smart Ring permanent Kontakt zur Haut haben und so zuverlässigere Daten liefern. Eine Smartwatch sitzt je nach Modell und Armband nicht unbedingt jederzeit perfekt auf der Haut und kann sich gerade beim Schlaf leicht verschieben.

Wie ist die Akkulaufzeit und Ladezeit eines Smart Rings?

Viele führen die längere Akkulaufzeit eines Smart Rings ebenfalls als Pro-Argument für diese Form von Wearable an. Das stimmt aber nur teilweise, da viele den Vergleich zu einer Apple Watch oder WearOS Smartwatch wie der Pixel Watch ziehen. Die bieten aufgrund ihres großen Funktionsumfangs und des Betriebssystems oft nur eine Laufzeit von zwei bis drei Tagen. Ein Smart Ring hält durchschnittlich etwa eine Woche durch. Das ist teilweise aber auch von der Größe abhängig, der Galaxy Ring in einer größeren Ringgröße hat zum Beispiele eine etwas bessere Laufzeit als die kleineren Größen.

Jedoch gibt es inzwischen auch viele sehr gute Smartwatches wie eine Huawei Watch Fit 3, die problemlos bis zu zwei Wochen Akkulaufzeit bieten. Die Akkulaufzeit ist also nicht unbedingt ein Argument für einen Smart Ring, je nachdem mit welcher Uhr man ihn vergleicht.

Die Ladezeit eines Smart Rings entspricht in etwa der einer Smartwatch. Der Samsung Galaxy Ring benötigt in etwa eine Stunde und 15 Minuten, das dauert bei einer aktuellen Apple Watch Series 9 in etwa genauso lang. Dabei ist die Akkukapazität einer Smartwatch durchschnittlich mindestens zehn mal so groß wie die eines Smart Rings.

Smart Ringe im Vergleich: Das können die bekanntesten Modelle

Samsung Galaxy Ring

Der Samsung Galaxy Ring ist ein Smart Ring, der auf Samsungs bewährter Sensortechnologie basiert. Er misst hauptsächlich den Herzschlag und legt besonderen Wert auf Schlaftracking. Zusätzlich bietet er Sport-Tracking und Gestensteuerung. Alle Daten werden in der Samsung Health App gesammelt, für deren Nutzung kein Abonnement erforderlich ist. Der Ring kann zusammen mit einer Galaxy Watch getragen werden, was die Messergebnisse genauer machen soll. Der Akku soll eine Laufzeit von bis zu 7 Tagen ermöglichen, zum Laden kommt der ins Ladeetui. Der Ring ist in drei Farben erhältlich und weist eine Wasserfestigkeit von 10ATM bzw. IP68 auf. Er ist ab dem 10. Juli 2024 bei Samsung für einen Preis von 449€ erhältlich.

Ultrahuman Ring AIR

Der Ultrahuman Ring AIR erschien schon vor dem Galaxy Ring von Samsung. Er ist für Personen, die ihre Schlafgewohnheiten verbessern und ihre Gesundheit optimieren möchten, geeignet. Er analysiert verschiedene Schlafphasen und bietet umfassende Metriken zur Schlafqualität. Der Ring ist in fünf Farben erhältlich und wiegt nur 2,4 g. Der Hersteller bietet darüber hinaus noch ein Abo zum Schutz des Rings an, bei dem man eine Diebstahl- und Verlustversicherung hat, extra Funktionen sind dadurch aber nicht gegeben.

Oura Ring

Der Oura Ring des finnischen Herstellers könnte sicherlich als das „Original“ unter den smarten Ringen bezeichnet werden. Der Oura Ring ist ein hochentwickelter Smart Ring, der sich besonders durch seine präzise Gesundheitsüberwachung und sein hervorragendes Schlaftracking auszeichnet. Der Ring misst den Puls, die Sauerstoffsättigung im Blut, die Hauttemperatur und den Schlaf. Im Gegensatz zu den anderen Smart Ringen ist er nicht nur in mehreren Farben (bis zu sechs), sondern auch in zwei Designs erhältlich. Neben dem einmaligen Anschaffungspreis von mindestens 329€ ist auch ein Abonnement von 69,99€ pro Jahr erforderlich.

Pagopace Pago

Der Pagopace Pago ist ein Smart Ring made in Germany und hat nicht weniger vor als das mobile Bezahlen in Bargeld-Deutschland einfacher zu machen. Fitness-Funktionen wie in eigentlich fast allen anderen smarten Ringen gibt es nicht. Dafür NFC, welches zum kontaktlosen Bezahlen wie mit einer EC- oder Kreditkarte genutzt wird. Ein Akku ist deswegen auch nicht nötig, andere Funktionen hat der Pago nicht. Unterstützt werden anscheinend alle Debit- und Kreditkarten, alternativ kann man auch die Curve App oder VIMPay App für die Karte benutzen. Mit dem Pago Drive kam noch ein zweites Modell auf den Markt, mit dem man auch einen Tesla Model S & Model X aufschließen kann.

Amazfit Helio Ring

Der Amazfit Helio Smart Ring ist aus einer hautfreundlichen Titan-Legierung gefertigt und nur in den Größen 10 und 12 verfügbar. Er ist bis zu einer Wassertiefe von 100 Metern wasserfest, sodass er bei diversen Aktivitäten wie Duschen oder Schwimmen getragen werden kann. Er überwacht vor allem die Schlafqualität und -dauer, inklusive der leichten Schlafphasen, Tiefschlaf und REM-Phasen, und visualisiert diese Daten. Zusätzlich misst der Ring den Stress-Level durch Analyse der Schweißbildung an den Händen. Herzfrequenzmessung und Sauerstoffsättigung des Blutes sind weitere Standardfunktionen. Für Nutzer, die bereits eine Amazfit-Watch besitzen, bietet der Ring die Möglichkeit, die Daten mit der Uhr zu synchronisieren und in der App zu kombinieren. Für erweiterte Funktionen ist ein Abonnement des Zepp Aura Service erforderlich. Der Akku hält je nach Ringgröße 4 Tage, bestätigt durch Tests unseres Modells.

Was kostet ein Smart Ring und wo kann man ihn kaufen?

Die Spanne bei smarten Ringen ist aktuell sehr groß. Der Samsung Galaxy Ring ist mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 449€ gestartet und damit noch teurer als viele erwartet haben. Der Oura Ring ist über 100€ günstiger erfordert aber ein Jahresabo von 69,99€, womit er über mehrere Jahre Nutzung teurer als das Modell von Samsung ist. Der Amazfit Helio oder Ultrahuman Ring sind mit knapp 300€ noch etwas günstiger, es geht aber auch deutlich billiger. Aus China gibt es viele günstige Smart Ringe, die wie dieses Modell nur etwa 40€ kosten, aber die gleichen Funktionen versprechen.

Smart Ringe bei Amazon kaufen »

Kaufen kann man man den smarten Schmuck immer beim Hersteller selbst. Viele Modelle gibt es aber auch bei Amazon. Den Samsung Galaxy Ring solltet ihr auch in den bekannten Elektronikfachmärkten finden.

Haben Smart Ringe eine Zukunft?

Smart Ringe sind derzeit noch ein Nischenprodukt, aber es wird erwartet, dass das Jahr 2024 einige spannende und clevere Ringe hervorbringen wird. Mit großen Namen wie Samsung und möglicherweise Apple, die in den Markt einsteigen, wird die Auswahl und Funktionalität von Smart Ringen weiter zunehmen. Sie bieten eine Vielzahl von Funktionen, die von Gesundheitsüberwachung bis zur Fernsteuerung von Geräten reichen, und tragen dazu bei, unsere Interaktion mit digitalen Geräten zu vereinfachen und zu bereichern.

Smart Ringe bieten eine diskrete und komfortable Möglichkeit, Gesundheits- und Fitnessdaten zu überwachen. Sie sind eine Alternative zu Smartwatches, insbesondere für Nutzer, die ein unauffälliges Design bevorzugen. Problematisch ist aber noch der deutlich geringere Funktionsumfang im Vergleich zu Smartwatches. Praktische Lifestyle-Funktionen wie Benachrichtigungen, Wettervorhersage, Navigation oder Telefonate sind mit so einem Ring (aktuell) nicht möglich. Dafür ist der Preis aber verhältnismäßig viel zu hoch und sogar oft höher als eine Smartwatch, die deutlich mehr Funktionen bietet. Wir befinden uns noch in der ersten Generation der smarten Ringe, von daher bleibt abzuwarten wie sich diese Kategorie entwickelt.