Hands-On

SwitchBot S10 Saugroboter: Wir haben den fortschrittlichsten Saugroboter ausprobiert!

Der SwitchBot S10 ist vermutlich einer der fortschrittlichsten Saugroboter, die jetzt auf den Markt kommen. Er kommt mit gleich zwei Stationen, die sich um die Staubkammer und die Wasserversorgung kümmern, inklusive Anschluss an euer Wasser- und Abwassersystem. Das macht er dabei so clever, dass man sich fragt, wieso das noch niemand anders gemacht hat.

SwitchBot S10 Saugroboter Station

  • SwitchBot S10 Saugroboter

Direkt mal eine kleine Info, um dieses Hands-On einzuordnen. Der SwitchBot S10 ist aktuell noch in einer Beta-Testversion, weswegen hier noch nicht alles ganz fertig ist. Die grundsätzlichen Funktionen sind vorhanden, aber vor allem an der Software wird sich sicherlich noch etwas tun. 

Zwei Stationen: Eigentlich simpel, aber verdammt clever

Als mir vor einigen Monaten in einem Videocall ein Mitarbeiter von SwitchBot den S10 zum ersten Mal gezeigt hat, ist mein Kopf leicht innerlich explodiert. Man präsentierte mir nämlich einen Saugroboter, der einfach zwei Stationen anstatt nur einer hat. Bei den riesigen Reinigungsstationen, die jetzt teils an den Wasseranschluss angeschlossen werden können, fragt man sich natürlich, ob man in der Nähe von so einem Anschluss überhaupt den Platz hat. So auch bei SwitchBot und sie haben einfach eine zweite, kleinere Station gebaut, die für die Anbindung an den Wasser- und Abwasseranschluss gedacht ist. Die Station passt problemlos neben Waschmaschine, Waschbecken oder je nach Küche lässt sie sich sogar direkt dort integrieren.

SwitchBot S10 Saugroboter Station
Roborock S8 Pro Ultra, Dreame L20 Ultra, SwitchBot S10, Roborock S7 Max Ultra

Zum Anschluss liefert man einige Zubehörteile bei und SwitchBot hat auch bereits einige Anleitungen und Videos dazu veröffentlicht. Wir haben zur Wasserversorgung unser Waschbecken gewählt, wo wir mithilfe eines T-Verbindungsstücks den Frischwasseranschluss zwischen die bisherige Wasserleitung gesetzt haben. Für den Abwasseranschluss haben wir jetzt erstmal nur die Abwasserleitung in den Überlauf gelegt, das aber nur primär aus Zeitgründen und dem fehlenden Metallverbindungsstück für unseren Abfluss.

SwitchBot S10 Saugroboter am Wasseranschluss

Ein direkter Anschluss an ein Abwasserrohr ist möglich und auch so von SwitchBot angedacht. Beim Anschluss z.B. in der Küche an Kunststoffrohre, liegt der entsprechende Adapter bei. Über ein Reservoir an der Station kann man zudem Reinigungsflüssigkeit hinzugeben.

SwitchBot S10 Saugroboter Wasserstation

Mit der Anleitung des Herstellers war der Anschluss schnell und einfach erledigt, lediglich das passende Werkzeug sollte man Zuhause haben. Einen Stromanschluss braucht es nicht, da der nötige Strom für die Pumpe vom Saugroboter kommt. Damit der Saugroboter weiß, wo die Station steht, muss man nach der Kartenerstellung diese in der Karte markieren. Anschließend fährt der Saugroboter an diese Stelle und lokalisiert die Station.

SwitchBot S10 Saugroboter Station platzieren

Die Absaug- und Ladestation platziert man dann irgendwo in seiner Wohnung, wobei eine Platzierung in der Nähe praktisch ist, sodass er so nicht so weit hin und her fahren muss. Alles was eingesaugt wird, landet in einem Staubbeutel, den man je nach Häufigkeit der Reinigung nur alle 1-2 Monate wechseln muss.

Wer den Saugroboter ohne Wasseranschluss nutzen möchte, bekommt aktuell in der Crowdfundingkampagne auch zwei Wassertanks dazu.

Reinigungsleistung auf Top-Niveau

Bei der Saugkraft verspricht SwitchBot 6500 pa Leistung, womit sie sich in der Oberklasse platzieren. Es gibt zwar mittlerweile auch Roboter mit weit über 7000 pa, hier muss man sich aber eher an der Praxis, als an tollen Zahlen orientieren. In unserem Saugtest liefert er sehr gute Ergebnisse auf Hartböden und Teppichen. Im Härtetest saugt er den Teppich gründlich ab und hinterlässt nichts auf den Stellen, die er abfährt. Er lässt jedoch bei der Zonenreinigung eine Stelle komplett aus, was vermutlich der frühen Software geschuldet ist und sicherlich noch behoben wird. Wo immer er dann aber auch gereinigt hat, muss er sich nicht vor Dreame, Roborock & Co. verstecken. Ähnliche Ergebnisse hat auch schon der SwitchBot Mini-Roboter gezeigt, der nur durch seine Größe limitiert wurde.

Hätte er die Stelle in der Mitte abgefahren, wäre die Reinigung sogar noch besser gewesen.

Rotierende Wischmopps oder ein vibrierendes Wischpad waren SwitchBot nicht gut genug für ihren S10. Hier hat man eine richtige Wischwalze integriert, die den Boden abschrubbt. Diese Technik kennt man zum Beispiel von Wischakkusaugern. Nach jedem Wischvorgang startet die Selbstreinigung an der Wasserstation, bei der sich die Rolle reinigt und so für das nächste Mal bereit ist. Danach fährt der Roboter zur Absaugstation und trocknet dort die Walze, damit keine Gerüche und Bakterien entstehen können.

Die Wischergebnisse liegen auf dem Level der rotierenden Wischmopps. Man bekommt eine gründliche Reinigung und Flecken können entfernt und eingetrocknete Flecken zumindest abgetragen werden. Vorteil beim SwitchBot ist, dass er Flüssigkeiten direkt effektiv mit wegwischen kann.

Immer, wenn es ums Wischen geht, muss man auch die Teppichvermeidung bedenken. Hier zieht der Roboter die Walze in das Saugrobotergehäuse ein und berührt so den Teppich nicht.

Navigation mit Laser & Objekterkennung

Wie so gut wie alle Top-Saugroboter hat der SwitchBot S10 einen LiDAR-Laserturm und eine Objekterkennung. Damit navigiert er sich zuverlässig durch euren Haushalt und verrichtet seine Arbeit, wie wir das auch von anderen Saugrobotern gewohnt sind.

SwitchBot S10 Saugroboter Frontsensoren

Die Objekterkennung soll kleinere Objekte vor dem Saugroboter erkennen und soll Kollisionen vermeiden. Hier muss man in der Beta noch etwas Hand anlegen, denn hier erkennt der Saugroboter nicht zuverlässig kleinere Gegenstände vor ihm und weicht diesen auch nicht großräumig genug aus. Einen größeren Schuh erkennt er zum Beispiel, während eine tiefere Tasse mal und mal nicht erkannt wird. Das wäre aber auch nicht das erste Mal, dass ein Hersteller so etwas per Software behebt, denn die nötigen Sensoren und die Kamera ist ja vorhanden. Switchbot hat uns bestätigt, dass sie den Algorithmus weiter optimieren.

Die Kamera wird dabei nur für die Hinderniserkennung genutzt und auch nur eingeschaltet, wenn die Funktion aktiviert ist und der Roboter reinigt. Der Switchbot sendet keine Bildinformationen in die Cloud, der Algorithmus läuft lokal auf dem Roboter. Das soll in dem fertigen Produkt auch per TÜV-Datenschutzzertifizierung bestätigt werden.

SwitchBot S10 Saugroboter Tasse

App

Während beim SwitchBot K10+ die App zwar völlig funktional, aber leicht zweigeteilt wirkte, ist jetzt alles aus einem Guss. Man hat die durchgängige Gestaltung im SwitchBot Design und die Menüs besser aufgeteilt. In der Beta steht aktuell nur Englisch zur Verfügung, jedoch sind Japanisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Spanisch und Koreanisch bereits angekündigt.

SwitchBot S10 Saugroboter Karte

Vorhanden sind aber schon die Anbindung an Sprachassistenten und die Möglichkeit, den Roboter mit NFC-Tags zu steuern. Bereits angekündigt ist zudem Matter-Unterstützung über den SwitchBot Hub 2.

SwitchBot S10 Saugroboter Saugeinstellungen

Spannendes Ökosystem

SwitchBot hat bereits einige Produkte, die potenziell mit dem Saugroboter interagieren können. Besonders ist aber ein Luftbefeuchter, der im Zusammenspiel mit dem Saugroboter autonom wird. Der SwitchBot S10 kann nämlich zu dem Luftbefeuchter fahren und diesen mit Wasser befüllen.

SwitchBot S10 Luftbefeuchter

Mega schlau und wenn man das Ganze weiterdenkt, kann SwitchBot diese Möglichkeit in Zukunft noch erweitern. In Planung ist zum Beispiel für Ende 2024 schon die Entleerung eines Luftentfeuchters.

Vorläufiges Fazit

Der SwitchBot S10 ist schon jetzt ein sehr rundes Paket. Mit seinen zwei Stationen geht er die Thematik mit dem Anschluss an das Wasser- und Abwassersystem genau richtig an und ist so vermutlich für mehr Haushalte geeignet, als das System von Dreame. Bei der Reinigung liefert er sehr gute Ergebnisse, die seinem Preis entsprechen. Er navigiert sich zwar zuverlässig durch euren Haushalt, einzelne Fehler bei der Objekterkennung und der optimalen Wegfindung hat er aber noch. Genug Zeit für Verbesserungen gibt es aber allemal, da es sich hier vermutlich nur um die Software handelt. Die App gefällt mir schon sehr gut, besser wird es noch mit der deutschen Übersetzung.

Aktuell könnt ihr euch den SwitchBot S10 bereits bei Kickstarter zu einem reduzierten Preis sichern. Statt der UVP von $1199,99 (~1112€) zahlt ihr dort nur $899 (~833€) beim Early Bird Preis. Versand und Steuern sind laut der Crowdfunding-Seite bereits inbegriffen. Der Versand soll im März 2024 erfolgen. Crowdfunding bei Kickstarter birgt immer ein Risiko, da es sich aber um einen etablierten Hersteller handelt und das Produkt bereits existiert, ist das Risiko sehr gering. Beachten solltet ihr aber, dass Lieferdaten sich in Crowdfundingkampagnen öfter mal nach hinten verschieben. Unerwartete Probleme oder einfach Überlastung beim internationalen Versand können hier leicht Verzögerungen verursachen.

Es ist schon ziemlich überraschend, dass es SwitchBot hier schafft, mit eher wenig Erfahrung im Saugroboterbereich, direkt so gute Modelle zu produzieren, die ohne Probleme mit Dreame oder Roborock konkurrieren können. Bis zum richtigen Marktstart in 2024 ist es noch eine Weile, dann gibt es auch einen vollständigen Test, wo wir uns seine Kinderkrankheiten nochmal anschauen. Vollendet man dann wirklich das Gesamtpaket, haben wir hier einen sehr vielversprechenden Kandidaten für den besten Saugroboter 2024.

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Fabian

Besonders interessieren mich Kopfhörer, aber auch alles rund um Computer & Laptops kann mich begeistern.

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Kommentare (5)

  • Profilbild von Cre8iony
    # 15.12.23 um 22:43

    Cre8iony

    LOL bald wird es auch Blumentöpfe geben mit Wasseraschluss, wo der Roboter dann andockt und sie gießt XD

    • Profilbild von Fabian
      # 18.12.23 um 09:55

      Fabian CG-Team

      Würde mich nicht wundern. Pflanzenbewässerungssysteme gibt es ja schon genügend.

  • Profilbild von Cre8ionz
    # 15.12.23 um 22:49

    Cre8ionz

    Habe zwei kleine Fehler gefunden 🙂
    ———————————————————————————————————————————————
    "Hier zieht der Roboter in die Walze in das Saugrobotergehäuse ein und so berührt diese nicht den Teppich."

    Hier zieht der Roboter die Walze in das Saugrobotergehäuse ein und berührt so den Teppich nicht.
    ———————————————————————————————————————————————
    "…dann gibt es auch einen vollständigen Test, wo wir es uns seine Kinderkrankheiten nochmal anschauen."

    ,.. wo wir uns seine…

  • Profilbild von ACBRO
    # 16.12.23 um 17:48

    ACBRO

    Die Selbstreinigung der Walze findet nicht nur in der Wasserstation statt, sodass diese auch während des Wischvorgangs gereinigt wird.

    Nach Beenden des Wischvorgangs kehrt der S10 zur Wasserstation zurück, um eine gründliche Selbstreinigung durchzuführen. Dabei erhöht sich der Wasserauslass um das 10-fache und die Geschwindigkeit der Wischwalze um 30 %.

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