Test: Elegoo Neptune 2 3D-Drucker für ~101€ (Ender-3 V2 Alternative?)
Lust auf einen 3D-Drucker in der 100€-Region? Dann holt euch den Elegoo Neptune 2 bei Elegoo für ~101€ mit dem Gutschein ELEGOO3D. Damit macht ihr in dieser Preisregion absolut nix falsch. Er positioniert sich in Kristians Test irgendwo zwischen dem Ender-3V1 und dem Ender-3V2 und bietet dank Bausatz eine steile Lernkurve für Anfänger im Kreise passionierter Plastik-Schmelzer.
Da wird es doch glatt mal wieder Zeit für einen (kleinen) 3D-Drucker-Test! Dieses mal ist der Neptune 2 3D-Drucker von Elegoo dran. Eventuell kennt ihr die Marke bereits von Jens‘ SLA-3D-Drucker-Tests. Dort konnte Elegoo bereits abliefern und somit war ich gespannt, wie sich Elegoo bei den FDM-3D-Druckern schlagen wird. Haben wir ggf. hier sogar eine Ender-3 V2 Alternative?
- Elegoo Neptune 2 3D-Drucker
- bei Elegoo für ~101€ – Gutschein: ELEGOO3D (EU-Lager)
- Elegoo Neptune 2S 3D-Drucker
- bei Elegoo für ~129€ – Gutschein: ELEGOO3D (EU-Lager, besserer Extruder, PEI-Federstahlplatte) – Momentan kein Versand nach DE
Inhalt
Verpackung, Versand & Zubehör
Der Versand lief über über Amazon.DE und das Paket trudelte nach nur 2 Tagen unbeschädigt ein. Das ist schon eine Ansage im Vergleich zu den üblichen 7-20 Tagen Versandzeit aus dem EU-Ausland bzw. China. Rein äußerlich ist es halt … ein Karton ;-).
Auch der Blick in den Karton offenbart keine Überraschungen. Die untere Basis (Heizbett, Mainboard, etc.) ist ordentlich im Schaumstoff verpackt.
Wie bei fast allen anderen 3D-Druckern befindet sich der Bausatz auf zwei Ebenen. Warum ich trotzdem darüber schreibe? Weil ein paar Hersteller noch immer Probleme beim Verpacken haben. Das ist beim Neptune 2 nicht der Fall – so weit – so gut.
Ausgepackt sieht das Ganze dann (bei mir) so aus:
Im Gegensatz zu vielen anderen 3D-Druckern ist der Aufbau nicht vormontiert, d.h. der Aufbau wird vermutlich 20 Minuten länger dauern. „Professionell“ vom Hersteller fotografiert sieht der Bausatz dann übrigens so aus ;-).
Es liegt das komplette Werkzeug, welches für den Aufbau nötig ist, bei und die Bedienungsanleitung ist sehr einfach verständlich – also losschrauben!
Elegoo Neptune 2: Aufbau & Qualität
Die einzelnen Aufbauschritte sind gut bebildert und in einfachem Englisch beschrieben.
Auch die Tüten sind beschriftet, sodass man zügig Schritt für Schritt durchkommt. Die Z-Achsen-Aluprofile verfügen leider nicht über das übliche X- bzw. 2020- bzw. 2040-Profil und die Löcher für die Stepperhalterung sind vorgebohrt. Das reduziert ein bisschen die Flexibilität für spätere Modifikationen, aber ok – geschenkt.
Für das Geld ist keine zweite Z-Achse (bei der Größe meines Erachtens auch nicht nötig) und kein Glasbett drin gewesen. Stattdessen handelt es sich bei der Heizbettoberfläche um eine abnehmbare Plastikplatte. Ich Depp hab beim Leveln die heiße Nozzle etwas zu tief „reingerammt“, sodass ich jetzt einen kleinen Krater im Heizbett habe. Mit Glas wäre das nicht (so tief) passiert.
Der Feeder bzw. Stepper gewinnt keine Preise, aber ist solide verarbeitet und das Einführen von Filament funktioniert gut.
Insgesamt bin ich – insbesondere wenn man den Preis im Hinterkopf hat – zufrieden. Man hat sich auf das Nötigste/Wichtigste begrenzt, um so den günstigen Preis auf die Beine zu stellen. Kommen wir zum wichtigsten Part – der Druckqualität!
Elegoo Neptune 2: Druckqualität
Also dann: Kabel in die Steckdose, Netzschalter auf „an“ und der 3D-Drucker fährt leise hoch. Das Touchscreen bzw. das Userinterface sieht relativ unspektakulär aus, spricht aber genau, wenn auch etwas lahm, an. Das Navigieren durch die Menüs kappt zuverlässig.
Nach dem Leveln (wie oben geschrieben habe ich leider mal die heiße Nozzle im Eifer des Gefechts in die Plastikoberfläche gerammt) startete schon der erste Druck ohne Probleme. Bis heute – nach über 6 Monaten! – hab ich keinerlei Probleme (wie z. B. verstopfte Nozzle, unsaubere Druckbilder, o.ä.) erfahren! Nice. Die Drucklautstärke liegt auf dem Niveau des vermutlich schärfsten Konkurrenten: Des Creality Ender-3 V2.
Kommen wir mal zu den Ergebnissen: Kurz gesagt: Miniminiminimal schlechter als beim Ender-3 V2, was aber auch fairerweise, an einer mimininiminimal nicht optioptioptimalenmalen Konfiguration in Kombination mit wechselnden Raumtemperaturen liegen kann. Ich würde dem Neptune 2 eine ~2 geben, dem Ender V2 eine 2+. Stand jetzt. Bei FDM-Druckern. Ein paar Eindrücke:
Z.B. die gedruckte Konsolenhalterung liegt sehr gut in der Hand, es gibt keine Blobs oder unangenehme überstehenden Layer. Man konnte die Halterung ohne Nachbearbeitung direkt in die Hand nehmen.
Auch etwas zickigere Filamente, wie z. B. das Glow-in-the-Dark-Filament, ließen sich ohne Probleme drucken – auch hier sehen die Resultate wirklich gut aus!
Ab 65 mm/s sind die Resultate (je nach Größe und Anspruch natürlich) etwas unschöner, aber auch noch völlig OK.
„Kleinigkeiten“ wie der Filamentsensor funktionieren inzwischen bei allen 3D-Druckern aus China zuverlässig – so auch beim Elegoo Neptune 2.
Für Einsteiger ganz nett: Es liegt auf der microSD-Karte ein Cura mit hinterlegtem Druckprofil bei, mit dem man direkt gut drucken kann. Je nach Filament und Geschwindigkeit sollte man jedoch noch ein bisschen tweaken.
Wer etwas mehr Übung hat, nimmt sich eine aktuelle Cura-Version und wird ebenfalls sehr schnell gute Resultate mit einem neuen Druckprofil erreichen. Uff. Das ist ja (fast) ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Ender-3 V2.
Fazit: Elegoo Neptune 2 kaufen?
Für 180€ zum Testzeitpunkt positioniert sich der Elegoo Neptune 2 ziemlich genau mittig zwischen dem Ender-3 V1 (zum Testzeitpunkt etwa 110-130€) und dem Ender-3 V2 bzw. dem Ender-3 Pro (zum Testzeitpunkt etwa 190€). Auch hier kann man sich am besten über das Ausschlussverfahren die Kaufentscheidung fällen. Soll es noch günstiger sein, bleibt nur der Ender-3 V1 übrig. Soll die Druckauflösung besser sein? Dann greife zu SLA-3D-Druckern. Du brauchst einen größeren Druckraum? Dann nimm den Creality CR-10 V2.
Es gibt auch noch weitere (z. B. den Artillery Sidewinder X1 für ~300€ oder den CR-10S Pro V2) – aber das würde an dieser Stelle den Umfang sprengen – dafür ist die Kommentarsektion da ;-).
Der Neptune 2 ist günstiger als der Ender-3 V2, die Druckergebnisse sind mini-mini-mal schlechter (ein anderes Filament in meinen Tests und schon sind sie wieder gleich auf), die Community und Modifikationsauswahl ist etwas geringer, aber dafür kann man den Neptune 2 auch bequem bei Amazon.DE ordern – wenn er denn wieder auf Lager ist.
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Kommentare (19)